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04. März 2025 – Mértola & Mina de São Domingos & Nirwana in Spanien

Am Vorabend wollten wir noch zeigen, wie es aussieht, wenn Karin ihr Bett im Hochdach macht.

Morgens gingen immer wieder Paddler mit ihren Kayaks am Bus vorbei. Sie wurden mit dem Auto flussabwärts gefahren und kamen gegen 12 Uhr wieder angepaddelt. Der Rio Guadiana ist ein Fluss, der sehr wenig Gefälle hat. Da er ins Meer mündet, kann man die Gezeiten am Meer im Fluss spüren. Bei Flut fliesst das Wasser Richtung Inland, bei Ebbe Richtung Meer. Die Paddler nutzten diese Strömung.

Wir besichtigten Mértola, d.h. wir gingen erst die Treppen und dann den Berg hoch, bis wir an der Burg ankamen. Nach der Besichtigung der Kirche, kurz vor der Burg, und des kleinen Museums der Kirche, gingen wir zur Burg hinauf. Neben der Burg fanden gerade Ausgrabungen statt. Insgesamt ist Mértola zwar schön, aber auch recht klein. Nach etwas mehr als einer Stunde kamen wir an der Touristeninformation vorbei. Wir fragten, ob sie uns Tipps geben könnte für Vogelbeobachtungstellen. Sie zog sofort einen Prospekt hervor, zeigte uns die Stellen und wie man hinkommt. Perfekte Beratung.

Es fing an zu regnen, als wir losfuhren. Wir fuhren 20 km nach Mina de São Domingos, dem grössten Bergbaugebiet Portugals. Trotz Informationsschildern fuhren wir immer im Kreis und fanden den Weg zur Mine einfach nicht. Von oben hatten wir immerhin einen schönen Blick auf den Krater der Mine.

Da gerade Essenszeit war, entschlossen wir uns erst mal in der „Casa de Pasto A Taberna“ am Ort einzukehren. Wir verstanden nichts auf der Speisekarte, die handgeschrieben war. Also bestellten wir einfach das erste Gericht für Karin und das 3. Gericht für mich, vegetarisch war heute nicht drin. Auf der Rechnung konnten wir dann die Namen der Gerichte lesen – Karin aß Cozido de Grão a Alentejana und ich hatte Vitela a Estufada. Beides kostete jeweols 7 €. Cozido de Grão a Alentejana (Getreideeintopf nach Alentejo-Art) war eine Suppe aus Brot und Kichererbsen in einer Fleischbrühe und in einem 2. Teller kam noch Kichererbsen mit verschiedenen sehr fettigen Fleischstückchen dazu. Vitela a Estufada war geschmortes Kalbfleisch mit Reis und Pommes frites. Zusammen mit dem 1/2 l Vino de Casa für 3,50 € schmeckte das alles ganz lecker. Und zum Schluss noch einen Karameleierstich als Sobremesa = Nachtisch zum Espresso.

Frisch gestärkt gingen wir den Berg runter zur Mine. Auf halber Höhe begrüsste uns ein älterer Herr mit „Guten Tag“. Als ich fragte, woher er deutsch kann, erklärte er, dass er Deutscher ist und nur den Winter über in Mértola lebt. Sein Vater war Bergmann in Deutschland und deshalb zieht es ihn immer mal wieder zu dieser Mine. Unsere Wege trennten sich, als er nach links und wir den rechten Weg nehmen wollten. Er wollte wohl nur mal wieder deutsch sprechen.

Die letzte Bergbauperiode im Ort begann im Jahre 1858 mit der industriellen Ausbeutung der Lagerstätte durch die Firma Manson and Barry, die die Sabina Mining Company gründete. Sie betrieb das Bergwerk bis zur Schließung im Jahre 1966. 25 Millionen Tonnen Erz wurden hier abgebaut und per Eisenbahn zum Hafen Pomarão gebracht. Der See in der Mine ist stark sauer und mit Eisen und Kupfer kontaminiert, erste Sanierungsmassnahmen begannen 2017.

Als wir gerade zum Bus zurückkamen, fing es wieder zu regnet an. Wir hatten ja noch viel Zeit und fuhren daher nach Pomarão an die spanische Grenze. Der Weg zum Ort ist als Schmugglerstrasse bekannt. An der Strasse waren besetzte Storchennester fast auf jedem Strommasten, Montbretien in voller Blüte an einer schönen Allee. Zwischen den Bäumen war der Rasen rot gefärbt durch eine rote Grasart.

Auf Flusshöhe standen einige Wohnmobile und wir stellten uns dazu. Beim diskutieren, was wir weiter machen, entschieden wir nach Spanien einzureisen und auf einen zufällig in Google Maps gefundenen Camping namens Nirwana zu gehen. Endlose gerade Strassen durch hügelige Gegend führten erst nach El Granado, dann über Villanueva de los Castillejos nach Villablanca (14 km bis zur portugisischen Grenze). Wir beglückwünschen Spanien für seine, verglichen mit Portugal, sehr gute Strassen. Die Strasse vor Villablanca führte entlang von riesigen Plantagen von Orangen- und Zitronenbäumen, die alle noch voller Früchte waren.

Als wir ins Nirwana einfuhren, sass bereits eine Gruppe auf der Terrasse. Die Leiterin des Campings kam sofort zum Bus, meinte dass wir auf jeden Fall eine Nacht auf Platz 7 bleiben könnten. Wir sollten erst mal den Bus parken und dann zum Willkommensdrink und Check-in auf die Terrasse kommen (15 € / Nacht). Gemacht, dann sassen wir 2 Stunden bei Bier, Wein und Zitronen-Ingwer-Tee erst auf der Terrasse, dann in der Bar. Die Gruppe waren Deutsche, die schon lange unterwegs waren und sich schon vom Vorjahr kannten. Wir wurden schnell in die Gruppe aufgenommen und hörten allerlei Geschichten, die die Anderen auf ihren Reisen erlebt hatten. Es gab auch einige Tipps, die wir vielleicht nutzen können. Gegen 20 Uhr verabschiedeten wir uns, um etwas zu Essen, denn der Alkohol auf nüchternen Magen machte sich bemerkbar. Nachts regnete es stark.

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