01.02.2020 – Walhaie
Gestern Abend waren wir noch im Whaleshark Restaurant essen. Eine Band spielt während des Essens Oldies. Allerdings stehen die Tische auf dem Parkplatz eines Innenhofs, Atmosphäre noch verbesserungsfähig. Wir essen beide Pancit Canton, ein Nudelgericht.
Heute Morgen mussten wir schon um 5 Uhr aufstehen und um 5.30 Uhr gehen wir zusammen mit Shannon, Schwimmflossen und Tauchmaske in der Hand, zur Walhai-Besichtigung. An der Hauptstraße sind schon alle Läden und Restaurants geöffnet und viele Parkplätze sind voll, 2 Schweinferkel werden überm offenen Feuer grilliert und am Ufer stehen bestimmt schon 100 Leute und warten. Es gibt ein Vaterunser auf Englisch und eine Belehrung wie man sich den Walhaien gegenüber verhalten soll. Nicht berühren, Schwimmrichtung freihalten, kein Blitzlicht. Shannon organisiert alles und trotz der Masse an Leuten sitzen wir kurz nach Sonnenaufgang im 2. Boot, das rausfährt. Welch ein Privileg, Stunden des Warten gespart. Draußen sitzen einzelne Männer in kleinen Kanus und werfen Futter ins Wasser. Sofort taucht der Walhai auf und schlürft sich die Fische rein. Jetzt verstehen wir das Prinzip, für jedes Boot gibt es einen „Fütterer“, der dafür sorgt, dass ein Walhai immer wieder vorbeikommt. Kaum im Wasser kommt auch schon einer direkt auf uns zu. Alle Leute aus unserem Boot stieben auseinander, der Walhai ist wirklich sehr nahe und man hat keine Chance ihm aus dem Weg zu gehen. Er schwimmt sehr zahm, macht keine schnellen Bewegungen und man muss keinen Hieb mit der Schwanzflosse befürchten.Die Haie, die man hier sehen kann, haben geschätzt zwischen 5-10 m Länge. Sind also schon echte Giganten des Meeres.
Im Gegensatz dazu muss man sich aber von den vielen Schwimmern und von den Bambusauslegern der Boote in Acht nehmen. Viele der Schwimmer wollen ein Selfie von sich mit Walhai im Hintergrund und tauchen dann, mangels Flossen, wildzappelnd und jede Menge Luftblasen produzierend ab. Mit dem Effekt, dass man weder den Schwimmer noch den Walhai überhaupt sehen kann.
Jeder Besucher bringt der Stadt Oslob 1100 Pesos (knapp 20 Euro). Bei 700 Besuchern pro Tag ist das ein stattliches Sümmchen, das da jeden Tag in den Säckel kommt. Man sieht aber nirgends im Ort, wo das Geld investiert wird.
Während des Frühstücks beobachten wir das Treiben auf dem Wasser noch mit dem Fernglas. Es müssen wirklich 5-10 Haie sein, die hier zum füttern kommen. Immer mal wieder sieht man ihre Köpfe oder ihre Rückenflossen aus dem Wasser ragen. Nach etwa 30 Minuten müssen wir leider wieder ins Boot zurück und für die nächsten Platz machen. Später, von der Veranda unseres Zimmers aus, kann ich die Walhaie nochmal mit dem Fernglas beobachten. Jedes Auftauchen wird von vielem Jauchzen und Schreien begleitet. Es ist schon echt beeindruckend!
Kurz vor 10 Uhr müssen wir uns von unseren beiden Gastgeberinnen verabschieden, die Fähre nach Bohol ruft. Boarding soll um 11 Uhr sein. Wir packen unser Gepäck auf eines dieser Tripeds und es geht bergauf und bergab zum Hafen nach Oslob. Hafen ist wirklich sehr übertrieben, ein paar Betongebäude und ein Baum, der etwas Schatten spendet, ist alles. Es sitzen schon ein paar Taiwanes(inn)en rum (Nationalität entnehmen wir dem Passagierverzeichnis, in das man sich eintragen muss). Kaum da beginnt das Boarding, erst wird das Gepäck mit einem kleinen Boot zur Fähre, die etwas ausserhalb vertaut ist, gebracht, dann waten die Passagiere durchs Wasser zum Zubringerboot – es ist 10.30 Uhr. Ich hoffe schon auf eine etwas frühere Abfahrt, aber es kommen immer wieder Reisende an und zur geplanten Abfahrtszeit tut sich gar nichts. Kurz gesagt, wir müssen noch weitere 1.5 Stunden nach der geplanten Abfahrtszeit warten, da es ca 10 Chinesen/Taiwanesen nicht geschafft haben, rechtzeitig zu kommen. Erst als alle da sind, gibt die Coastguard, deren Mitarbeiter in Militäruniform stecken und die deshalb von den Mitarbeitern der Fähre huckepack zum Ladeboot getragen werden, die Erlaubnis zur Abfahrt. Die 90 minütige Überfahrt wird recht unruhig, was einigen Reisenden leider nicht bekommt. aber wir beide überstehen es ohne Probleme. Ich finde Seegang nur schlimm, wenn es heiss ist und stinkt. Deshalb setz ich mich auch nach etwa der Hälfte der Zeit an den Rand, wo es einen offenen Vorhang gibt und der Fahrtwind so richtig erfrischend reinbläst. Dazu schöne Jazzmusik über Achims Ipods und alles ist gut 😉
Am Strand wartet schon sehnsüchtig unser Fahrer, der uns zum Sunset Dive Resort in der Nähe von Anda bringen soll. Wir müssen nur die Entladeprozedur abwarten – es gibt auch hier keinen Landesteg, sondern man muss wieder durchs Wasser waten. Dann kommt die nächste Etappe – nochmal zwei Stunden Autofahrt und es fängt an zu regnen – so was ! Für heute hätten wir eigentlich genug, aber was solls. Es geht immer der Küste entlang und schnell bemerken wir, dass Bohol einiges reicher ist als Cebu. Die meisten Häuser sind aus Stein, alles ist sehr sauber, kaum Plastik an den Strassenrändern, jeder achtet auf den Bereich vor seinem Haus und überall sieht mal gesammelte Plastikflaschen in grossen Säcken oder Plastiktüten voller Müll zur Abholung bereitgelegt. Ja man kann nur hoffen, dass es weiter so geht und das Bewusstsein sich ändert, was den Plastikmüll betrifft. Das Meer hier ist glasklar und türkisblau, man könnte meinen, alles ist in einem super Zustand, aber natürlich wissen wir, dass das nur das oberflächliche Erscheinungsbild ist.
Nach ner Stunde gibts einen Pinkelstopp an einer Tankstelle, immer noch ein Geheimtipp, die Toiletten an Tankstellen sind fast immer picobello. Wir decken uns noch mit Mangosaft und Schokoriegel ein, dann gehts weiter. Gegen sechs kommen wir endlich im Resort an und sind gleich geflasht von dieser Anlage. Das was noch zu sehen war, bevor es dunkel wurde, war schon bezaubernd, aber am nächsten Tag offenbarte sich die Schönheit erst richtig. Kai und Sally, die Besitzer und Erbauer der Anlage haben ganze Arbeit geleistet. Kai kommt aus Deutschland, Sally von hier, sie haben drei Kinder und eine Katze😻
Wir werden mit einem superkalten, frisch gepressten Mangosaft begrüßt und bekommen eine kurze Einweisung. Drei weitere Ehepaare sind auch noch hier, alles Deutsche. Von ihnen erfahren wir alles mögliche übers Tauchen und Essen usw. Dann begleitet uns Kai zu unserem Bungalow, die obligatorischen Handtuchschwäne tummeln sich auf dem Bett und vor dem gemeinsamen Abendessen gehts noch kurz unter die Dusche.
Alle essen an einer langen, schön gedeckten Tafel und wir erfahren, dass es immer Vorspeise, Hauptgang und Dessert gibt und wir hier sogar Vollpension haben…..ufff, da werden wir sicher nicht hungern.
Wir verabreden noch einen Tauchgang am nächsten Morgen und dann gehts auch bald ins Bett, schliesslich sind wir seit fünf Uhr morgens auf den Beinen.
Vielleicht träum ich ja vom Walhai ???
Auszug aus Wikipedia – Aus gegebenem Anlass hab ich mich ein wenig über diese sanften Riesen informiert. Wer es lesen möchte, kann dies gerne tun, die anderen können ja einfach weiter blättern. Ich fand es total spannend, hab mir schon immer überlegt, warum diese riesigen Fische sich nur von so mini Plankton ernähren und das stimmt ja auch nicht ganz. Sie fressen auch Makrelen und Thunfische, die bis zu einem Meter gross sein können. Glücklicherweise bin ich 1,64 m, also definitiv zu gross für sie🤣
Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Hai und zugleich der größte Fisch der Gegenwart. Der Walhai gehört der Ordnung der Ammenhai-artigen an.
Der Fund eines Eies mit einer Größe von circa 30 × 14 × 9 cm mit einem 36 cm großen Walhai-Embryo im Jahr 1953 im Golf von Mexiko schien die frühere Vermutung zu bestätigen, dass Walhaie zu den eierlegenden Haiarten zu rechnen seien.Erst der Fang eines schwangeren Weibchens 1995 vor Taiwan und die wissenschaftliche Untersuchung dieses Exemplars ergaben, dass Walhaie bis zu 300 lebende Junge gebären können. Diese Jungen befinden sich jedoch nicht alle im selben Entwicklungsstadium, wie dies bei vielen anderen Haiarten der Fall ist. Vielmehr liegen verschiedene junge und ältere embryonale Entwicklungsformen parallel vor. Je weiter sie entwickelt sind, desto näher liegen die Jungtiere an der Geburtsöffnung. Wahrscheinlich kann das Weibchen die Entwicklung und damit die Geburt über viele Jahre hinweg steuern und gebiert nur dann, wenn sie die Überlebenschancen ihrer Jungtiere hoch einschätzt. Dies hängt vermutlich eng mit dem Nahrungsvorkommen, den Strömungen und den Temperaturen des Wassers zusammen. Diese Vermutungen sind noch nicht ausreichend belegt, jedoch die wahrscheinlichste Erklärung für diese Besonderheit. Bei dem gefundenen Ei handelte es sich wahrscheinlich um ein vorzeitig verlorenes. Üblicherweise schlüpfen die Haie schon in der Gebärmutter mit einer Größe von 58 bis 64 cm. Das kleinste gefundene Exemplar hatte eine Länge von ca. 40 cm.
Es lässt sich nur mutmaßen, wo die Jungen nach der Geburt ihre weitere Entwicklung bis hin zur Geschlechtsreife vollziehen. Wahrscheinlich ist, dass sie sich in größeren Tiefen weiterentwickeln. Möglicherweise unterhalb einer Tiefe von 300 Meter, da sie darüber noch Nahrungskonkurrenten für ihre erwachsenen Artgenossen darstellen könnten. Dies wäre für Jung und Alt eher von Nachteil. Möglicherweise stoßen sie in tiefere Wasserschichten vor, die ihre Eltern nicht erreichen können.
Der Walhai pflanzt sich erst im Alter zwischen 10 und 30 Jahren fort und kann bis zu 100 Jahre alt werden.
Hallo Ihr Beiden,
Wie immer ist Euer Bloc wieder sehr interessant und die tollen Bilder sind faszinierend. Ich verfolge Euch immer “einen Schritt undurchsichtig hinter Euch”! Wie sieht es denn in Eurer Gegend mit dem Coronavirus aus? Man spricht ja auch hier dauernd davon und ich hoffe, Ihr habt da keine Probleme. Passt auf Euch auf. Hat Achim seine Erkältung nun überwunden? Ich wünsche Euch alles Gute und gute Besserung für Achim.
Herzliche Grüsse
Ingeborg
Hallo Ihr beiden,
na wenigstens in der ferne bekomme ich etwas mit von Euch beiden.
Wie so oft kann ich nur staunen.
Ich wünsche Euch eine gute Zeit und ich schaue regelmäßig nach, was Ihr macht, und wie es Euch geht.
Karin, warum hast Du auf dem Schiff keine Schwimmweste an????
Liebe Grüße aus dem Dauerregen, allerdings bei 16 °
Gaby
Hallo Achim
Ganz lieben Dank von Gabi und mir, das ihr uns an eurem tollen Urlaub teilhaben lässt. Wir wünschen euch viele interessante und eindrucksvolle Erlebnisse. Hier verpasst ihr nur Schmuddelwetter. Ich werde mich mal wegen deinem Blog nach eurer Rückkehr melden