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24. Januar 2018 – Jodhpur – Jagd auf Türgriffe

Kein Föhn immer Zimmer, also muss man erfinderisch sein, der Ventilator erfüllt den gleichen Zweck.

Jodhpur ist übrigens keine kleine Stadt, 3,6 Million Einwohner und die Bevölkerungsdichte ist die 4. Grösste der Welt (14 000 Menschen leben hier auf einem Quadratkilometer).

Wir wurden um 9 Uhr abgeholt, unser Stadtführer ist ein junger Mann aus einem Dorf 12 km ausserhalb von Jodhpur. Sein Vater ist Bauer und pflanzt Gemüse an. Wir besichtigen heute Mehrangarh, die Festungsanlage, die sich auf einer Höhe von 123 Metern auf einem Einzelfelsen befindet und die Stadt überragt. Von Jodhpur führt eine sich den Berg entlang windende fünf Kilometer lange Straße hinauf. Die Stadt ist weitgehend noch von einer Stadtmauer umgeben, an der man auch entlangwandern kann (ca 10 km lang). Unterhalb der Festung gibt es noch ein imposantes Grabmahl, an dem die letzten 4 Maharaja’s von Jodhpur eingeäschert wurden. Das Grabmal besichtigen wir zuerst.

Alles aus feinstem indischen Marmor, von innen kann man die Sonne durch die Steine scheinen sehen, so rein ist der Stein. Man sieht solche Steine hinter uns.

Mit dem Bau der Festung wurde mit der Stadtgründung Jodhpurs im Jahr 1459 durch Roa Jodha begonnen (pur heisst Stadt). Wenn man davor steht, begreift man die Grösse des Bauwerks erst. Es ist kaum vorstellbar, wie man dieses Gebäude zu dieser Zeit überhaupt bauen konnte. Auf Grund seiner Lage war es uneinnehmbar. Jaipur hat es versucht, aber die Kanonenkugeln hinterliessen nur kleine Dellen und konnten das Fort nie gefährden. Das Fort hatte sein eigenes Wasser, in unterirdischen Zisternen im Fels wurde der Regen, der in der Wüste gefallen ist, ständig gesammelt. Zudem gab es noch eigene Stauseen auf dem Hügel und ein Wasserzuführungssystem. Man kann das Fort weder gut beschreiben, noch gut fotografieren, so gross sind die Dimensionen. Aber ein paar Impressionen haben wir.

Audienzen fanden in diesem Saal statt.

Das Schlafzimmer des Königs. In der Mitte an der Decke sieht man den Vorhang, der als Ventilator diente. Er wurde von ausserhalb des Zimmers bedient.

Blick auf die Altstadt von Jodhpur, mit seinen blau angemalten Häusern.

Raum für Diskussionen mit dem Maharaja. Seitlich gab es Öffnungen, damit die Frauen mithören konnten. Manchmal ging seine Hohheit zu einer dieser Öffnungen, um mit der Frau zu besprechen, wie man verfahren sollte. Die Fenster sind aus Glas, das aus Belgien importiert wurde.

So siehen die Fenster von außen aus. Man kann die Farben nicht mal erahnen.

Das Fort enthält ein Museum, in dem Elefantensättel, Säbel, Gemälde, uvm. ausgestellt werden.

Und der meist fotographierte Mann Rajasthan’s. Er wird dafür bezahlt in der Rajasthan-Kluft in dieser Nische zu sitzen, von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr abends !!!

Der Stufenbrunnen Toorji Ka Jhalara ist über 20 Meter tief, mitten in der Stadt und erst seit wenigen Jahren wiederhergestellt. Erbaut wurde der Brunnen im Anfang des 18. Jahrhunderts. Der Brunnen füllt sich je nach Jahreszeit mit Wasser – mal mehr, mal weniger.

Am Ende der Rundfahrt gehen wir noch in ein Juweliergeschäft ausserhalb der Altstadt, unser Guide meinte wir sollten lieber dort kaufen, denn in der Altstadt bekäme man nie wirklich Silber. Karin muss doch Fusskettchen kaufen !! In dem Geschäft kauft auch die königliche Familie, Angelina Jolie war hier ebenfalls schon einkaufen (sie hat ziemlich sicher was anderes gekauft)

Und dann gingen wir wieder shoppen in den Bazar und landen auf der Suche nach den Türgriffen aus Alsisar prompt in einem achtstöckigen Gebäude voller Schals und Decken, … Der Shop war schon als Tipp im Geo Special und Berühmtheiten wie Richard Gere, Mick Jagger, Madonna, Prinz Charles …. haben dort eingekauft. Der Eigentümer hat uns Bilder von sich mit all den Stars gezeigt.

Wir wollten nur etwas für unsere Wand im Wohnzimmer, mussten aber natürlich auch all die anderen Decken bewundern. Das Verkaufsgespräch entwickelt sich nach dem selben Muster wie in Bikaner und selbst die gezeigten Decken waren identisch mit denen aus Bikaner, also ist das alles Massenware. Natürlich sehr viel preiswerter als in Deutschland, aber was sollen wir mit all den zum Teil wirklich schönen Decken. Für 500 Rupien (ca 6 Euro) pro kg kann man sich übrigens die Sachen via Fedex nach Deutschland transportieren lassen (kein Zoll oder Steuern fällig).

Als wir die Türgriffe aus Alsisar zeigen, weiss der Verkäufer Rat. Er schickt uns mit dem Tuktuk für 100 Rupien quer durch die Stadt zum Warehaus seiner Eltern. Unglaublich, was da so rumsteht.

Dort zeigt uns der Vater sofort die richtigen Griffe, leider aber in schwarz mattiert, statt in Messing. Er hat keine Anderen, will sie aber polieren lassen und uns spätestens bis Morgen um 9 Uhr ins Hotel bringen lassen. Mal sehen, ob das klappt und wie sie dann aussehen.

Abends gingen wir noch in das Restaurant “On the Rocks”, schönes Ambiente im Freien mit mystic fires unter einem Neembaum, die uns sehr gut gefallen haben. Das Essen war schmackhaft, aber Karin bekam eine Sosse, die höllisch scharf war obwohl sie “no spicy” bestellt hatte. Sie konnte nur mit viel Reis und Nan einige Löffel essen. Mein Essen war mittelscharf und als ich dann von Karin’s Sosse probiert habe, kam mir diese gar nicht mehr so scharf vor.

Wir hatten Satnam zum Essen eingeladen, aber vor dem Restaurant hat er sich verabschiedet und meinte, dass er umsonst Essen könnte, wenn wir da essen. Scheinbar fühlt er sich in solchen Restaurant mit uns zusammen nicht wohl.

2 Gedanken zu „24. Januar 2018 – Jodhpur – Jagd auf Türgriffe

  • Es sieht gut aus. Gute Arbeit. Haben Sie einen aktualisierten Artikel über Türgriffe?

    Antwort
  • Sorry, dass ich so spät antworte. Ich schaue nur gelegentlich auf unsere Webseite. Es gibt keine aktualisiere Version, aber wir haben die Türgriffe später in Khajuraho in mehreren Shops gesehen. Da wir schon sehr ähnliche Griffe gekauft hatten, wollten wir nicht noch welche kaufen. Vielen Dank für ihren Kommentar.

    Antwort

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