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10.02.2020 – Am Fluss

Als wir heute morgen aufwachen, stellen wir fest, dass es wieder regnet. Der geplante Ausflug auf einem Motorroller wird wohl nichts. Wir bleiben daher lange im Bett, gehen ausgiebig frühstücken und setzen uns dann auf unseren regen-geschützten Balkon.

Wie jeden Tag lesen wir die Badische Zeitung, die um 6 Uhr morgens unserer Zeit hier auf den Philippinen, erscheint. Das e-Abonnement haben wir bekommen, als wir die Zeitung während unseres Urlaubs abbestellt haben. Ist eine feine Sache, informiert zu bleiben, was in Deutschland so läuft.

Auf dem Balkon entdeckt Karin sofort einen Kingfisher (Eisvogel) auf einem Baum in der Nähe. Manchmal gesellen sich sogar Kollegen zu ihm.

Halsbandliest – collared kingfisher (Todiraphus chloris collaris)
Er hat sogar noch einen Kollegen mitgebracht

Als der Regen etwas nachlässt – man kann nicht nur im Zimmer rumsitzen –  gehen wir im Wald, der das Hotel umgibt, auf Fotosafari. Aus den vielen Vogelstimmen ringsum haben wir schon gehört, dass es sich lohnen könnte etwas umherzustreifen.Wir werden auch schnell fündig. Den Namen des unten abgebildeten Vogel konnten wir leider nicht herausfinden.

vielleicht ein Schwarznackenpirol (Black-naped oriole)

Und auch diese Kolonie von kleinen Philippinenpapagaien sehen wir. Der philippinische Papagei ist auch als Colasisi bekannt, die von seinem lokalen Tagalog-Namen „Kulasisi“ abgeleitet sind. Es ist eine kleine Papageienart aus der Familie der Psittaculidaer. Die verschiedenfarbigen possierlichen Tiere sind überhaupt nicht scheu, sie beobachten uns genau und folgen uns schliesslich von Baum zu Baum.

An einem Seitenweg beobachten wir diese Schmetterlinge, die nur an diese violetten Blüten interessiert scheinen.

Es regnet zwischen durch nochmals, aber dann sieht es so aus, als ob man einen längeren Zeitraum regenfrei hätte. Sofort schnappen wir unseren Regenschirm, überqueren auf der Hängebrücke den Fluß und wandern an der anderen Flußseite auf einem schmalen betonierten Weg entlang zum nächsten Dorf. Die Welt verändert sich augenblicklich. Hier wohnen Menschen mit ganz unterschiedlichen Vermögen. Erst ziemlich pompöse Villen, wie diese hier. Der ganze Garten ist übersät mit Unterständen für Kampfhähne. In anderen Gegenden sieht man Hahn-Unterstände gefertigt aus Altreifen. Göckel haben für Philippino eine ganz besonderen Reiz und es finden hier wohl öfter Hahnenkämpfe statt.

Rechts und links wachsen überall Bananen, Papayas und sogar einen Pomelobaum mit riesigen Früchten entdecken wir in einem Garten. Die Hütten sind oft in einem erbärmlichen Zustand. Wir kommen vorbei an einem Gemeinschaftshaus – Männer sitzen herum und spielen auf einem kleinen Billiardtisch. Alle Leute, die uns begenen, grüßen freundlich. Nicht selbstverständlich, wie wir später feststellen, als wir einer hellhäutigen Touristin begegnen, die uns keines Blickes würdigt. In jeder Hütte blinkt ein Fernseher – mal kleineres, mal grösseres Format. Es ist sehr schwül – 30 Grad und 100 % Luftfeuchtikeit. Mein Hemd ist völlig durchgeschwitzt. Wir passieren eine Anlage zur Mülltrennung – Recycling ist auch auf den Philippinen angekommen. Leider ist der Wegrand trotzdem reichlich mit Müll angereichert. Vielleicht muss Müllvermeidung erst noch in den Köpfen der Menschen ankommen.

Diese Haus hat ein großes Schild, dass darauf hinweist, dass hier Überflutungsgebiet ist. Drei Hähne sind auf Stangen angebunden. Auch das Prachtexemplar unten begutachtet uns.

Am Fluß wuchern verschiedene Palmen. Man hat den Eindruck, dass die Natur hier richtiggehend explodiert. 

Ein riesiger Bambus am Fluss
Wir laufen durch Haine aus Mahagoni-Bäumen
Im Wald entdecken wir alte Bäume mit riesigen Wurzeln
Überall wird gebaut

Wir passieren ein kleines, recht neues Eco-Resort, das aus 2-3 Bambus-hütten besteht. Im Wasser wachsen riesige Palmen (mehr als 10 m hoch) mit Fruchtständen, die an Morgensterne erinnern. Das Resort befindet sich noch im Aufbau, die Hütten sind aber bereits vermietet.

Kurz vor der Brücke, die den Fluß überquert, sind die Stege, an denen die Boote der Loboc River Tour anlegen. Diese Boote fahren flußaufwärts. Während der Fahrt bekommt man ein üppiges Mahl, eine Liveband spielt auf dem Boot. Das Essen wird am Ufer in grossen Küchen zubereitet und abgepackt zu den Booten geliefert. War die Flußfahrt wohl mal ein schönes Abenteuer, ist sie jetzt durch den Massentourismus in eine völlig falsche Richtung kommerzialisiert worden. Es gibt ein richtiges Terminal, an dem ständig Busse und Kleinbusse anfahren und Leute für die Flussfahrt ausspucken. Überall auf Bohol wird für diese Attraktion geworben und entsprechend viele Touristen werden angekarrt. Wir haben auf dieses Erlebnis gerne verzichtet.

Stattdessen kaufen wir in dieser Bäckerei Hefekrapfen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und fahren mit einem Tricycle zurück in unser Hotel.

Bei Kaffee am Pool mit den mitgebrachten Süssigkeiten geniessen wir den restlichen Nachmittag bei bewölktem Himmel bei sehr angenehmen Temperaturen.

Ube-Hefekrapfen

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