11.02.2020 – Chocolate Hills
Heute fahren wir weiter nach Buenos Aires, das liegt allerdings nicht in Südamerika, sondern ist ein Teilort von Carmen und liegt im Zentrum von Bohol und ist bekannt durch das Weltnaturerbe „Chocolate Hills“. Wir fahren durch einen „man-made forest“, einer grossen Touristenattraktion, wie man an all den Leuten sieht, die anhalten, zum Teil mitten auf der Strasse stehen und Bilder knipsen. Wenn die mal deutschen Wald sehen würden ! Aber der Wald hat schon was besonders – es ist ein Wald aus Mahagoni-Bäumen und so was gibt es im Schwarzwald nicht. Irgend jemand hat vor vielen Jahren Geschäftssinn bewiesen und diese wertvollen Bäume pflanzen lassen. Wir kommen auch an der Tarsier Conservation Area vorbei, halten aber nicht an, da die kleinen, nur faustgrossen, Koboldmaki dort unter sehr schlechten Bedingungen gehalten werden. Wir haben Tarsier ja schon auf Sulawesi in einem Nationalpark ausgiebig beobachten können.
Im Hotel „OYO Gonzala Suites“ sagt man uns, dass man nur ca 25 Minuten braucht, um zu Fuss zur Aussichtsplattform zu kommen. Also packen wir Fotoapparat und etwas zu trinken ein und gehen los. Natürlich scheint um 14 Uhr krass die Sonne und wir versuchen jeden Schatten mitzunehmen. Kurz vor dem Auftsieg ein Kassenhäuschen – man muss 50 Pesos pro Person bezahlen. Wir gehen bergauf und sind die Einzigen, die wahrscheinlich je zu Fuss auf diesen Hügel gestiegen sind. Am Parkplatz angekommen gehen weitere, gefühlt 200 Stufen, den Berg hoch, bis man die oberste Plattform erreicht hat. Aber dank unseres Fitnessprogrammes zu Hause sind wir ja gut trainiert und wir kommen einigermassen gut oben an.
Als wir hochgehen, ist fast niemand auf der Treppe. Als wir später runtergehen, strömen viele asiatische Touristen aber auch viele europäisch-aussehende jüngere Leute den Berg hoch. Die jungen Leute haben alle einen Motorroller gemietet und klappern nun die Sehenswürdigkeiten Bohol’s ab. Die Chocolate Hills sind eine weltweit einzigartige Ansammlung von Hügeln in Kegelform – insgesamt stehen da 1268 solche Hügel verteilt auf 50 km2. Sie alle sind lediglich mit grünem Gras bewachsen, das sich während der Trockenperiode braun verfärbt und den Hügeln ihren Namen verleiht. Sie sind vor langer Zeit durch Erosion aus einem Korallenriff entstanden. Der Kalk des Riffs wurde wohl durch Wasser ausgewaschen und die Hügel sind stehengeblieben. Es gibt aber auch Legenden, eine handelt z.B. vom Kampf zweier Riesen, die sich tagelang mit Steinen und Sand bewarfen, bevor sie müde und erschöpft Freundschaft schlossen und die Insel verließen. Das Schlachtfeld, das sie unaufgeräumt hinterließen, ist heute als das Gebiet der Chocolate Hills zu bewundern. Zwischen den Hügeln wird oft Reis angebaut oder es ist Urwald aus Palmen.
Auf dem Weg runter, finden wir eine offene Frucht des Mahagoni-Baums. Er enthält Samen, die wie kleine Propeller durch den Wind verstreut werden. Ähnlich wie Linden, aber nur mit einem verdrehten Ende. Mal sehen, ob der Samen zu Hause treibt und wir dann auch einen Mahagonibaum im Garten haben 😉
Mein Knie schmerzt leider wieder. Aber wir finden kein Tricycle, das uns zum Hotel zurückfährt. Also die ganze Strecke wieder zu Fuss zurück.
Zimmermässig sind wir wohl jetzt am Tiefpunkt angelangt. Alle Zimmer sind nebeneinander in einem U angelegt, miniklein, aber ok. Für eine Nacht wirds wohl gehen. Das Bett ist nur etwa 1,30 m schmal, kein Problem für uns, wir haben ja seit 40 Jahren schon nur 1,40 m. Die AC ist wie fast immer sehr laut, aber auch daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Ein kleines Tischchen und zwei Stühle stehen vor dem Zimmer, auch nicht sehr idyllisch, aber es gibt eine Terrasse, wo man ungemütlich, aber ganz nett sitzen kann. Ungemütlich deshalb, weil es keine Polster auf den Sitzgelegenheiten gibt. Auf Nachfrage bekommen wir aber zumindest zwei Kissen für den Rücken, also alles gut. Achim schreibt Blog und fügt die Bilder ein, nebenbei ein Bierchen und die Strapazen des Nachmittags sind fast vergessen. Nebenan ist ein grosses Zimmer, in dem eine lange Tafel gedeckt ist, dort wird es wohl Abendessen geben für alle. Die belgische Radlertruppe, die auch schon im Loboc River Resort war, ist auch hier, vielleicht ergeben sich ja am Essen ein paar Gespräche. Sie sind mit ihren Fahrrädern, die sie wohl gebucht haben, sehr unzufrieden und verhandeln mit der Reiseagentur. Ich bezweifle allerdings, dass sie bessere Bikes bekommen.