13. – 15. Mai 2005 – Hotel in Kemer
Um 9:10 Uhr ging unser Flug von Basel nach Antalya. Wir – Karin, Achim und unser Sohn Julian (15 Jahre alt) – hatten für die ersten drei Nächte ein Zimmer im TUI-Hotel Joy Grand Kemer gebucht und wollten anschliessend mit einem Mietwagen nach Kappadokien fahren. Am Flughafen warteten bereits Busse, die uns am Meer entlang ins ca 50 km entfernte Kemer brachten. Das Hotel war ein ziemlicher Betonbau mit einem verglasten Restaurant und einem grossen Swimmingpool. Das gefiel Julian sehr und gleich nach der Ankunft war ein Bad fällig.
Kemer ist Teil der Türkischen Riviera. Die Stadt liegt vor den Kiefernwäldern des Olympos-Beydağları-Nationalparks. Eine Seilbahn führt auf den Gipfel des Tahtali Dagi (Olympos Teleferik), der 2365 m hoch ist. In der Nähe befinden sich die griechisch-römischen Ruinen von Phasilis. Nach dem Bad im Swimmingpool zog es uns ans Meer. Das Hotel hatte einen sehr schönen Kiesstrand, von dem man einen Blick auf das Gebirge hatte. Der höchste Berggipfel war jetzt im Mai noch schneebedeckt und das Meerwasser war noch ziemlich kalt. Aber für ein kurzes Bad reichte es. Das Essen wurde als Buffet serviert. Wir hatten zum ersten Mal „all inclusive“ gebucht und waren über unsere Mitreisenden erstaunt, die schon einige Zeit vor Öffnung des Restaurants anstanden.
Am nächsten Morgen beobachteten wir, wie die Hotelgäste frühmorgens zum Pool gingen und mehrere Liegen mit Handtüchern belegten. Langsam begriffen wir, wie so ein Hotelurlaub abläuft – morgens Liegen belegen, anschliessend zum Frühstück, dann Rumliegen am Pool, Anstehen zum Mittagessen, möglichst grosse Portion sichern, wieder etwas am Pool liegen, aber nicht baden, Duschen und anschliessend Anstehen zum Abendessen, wieder viel essen und viel trinken, früh ins Bett gehen, weil man ja morgens früh wieder zum Pool muss. Bereits am 2. Tag begann uns die Hoteldynamik zu ärgern und wir waren sehr froh, dass wir nur 3 Nächte gebucht hatten.
Kurz nach der Ankunft veranstaltete TUI eine Information für die Neuankömmlinge. Wir erwähnten unbedarft, dass wir nur drei Nächte im Hotel sein werden und dann mit dem Mietwagen nach Kappadokien fahren. Die Reiseleiterin wurde richtig zornig und erklärte uns kurzerhand für verrückt. Unser Vorhaben wäre Selbstmord, die Türkei sei ein gefährliches Land und sie könnte alle Reisenden nur warnen. Wir waren zum ersten Mal in der Türkei und konnten nicht abschätzen, was uns erwarten würde. Wir bekamen echt ein mulmiges Gefühl. Was, wenn sie recht hat ?
Trotzdem unternahmen wir in den nächsten Tagen Spaziergänge außerhalb des Hotels. Wahrscheinlich auch lebensgefährliche Unterfangen aus Sicht der Reiseleiterin. Wahrscheinlich war jedoch, dass der Reiseleiterin Einnahmen verloren gingen, die sie bekommt, wenn die Touristen Verkaufsveranstaltungen besuchen und TUI-Ausflüge buchen. Wir gingen jedenfalls alleine durch Kemer, bewunderten den Jachthafen und einige antike Trümmer und niemand belästigte uns. Alles ging gut !!