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14. August 2014 – Prambanan

Über gestern gibt es kaum was zu berichten. Wir haben gelesen und den Tag gemütlich verbracht. Am Abend noch ein letztes Mal auf den Borobudur Tempel geklettert und versucht den Sonnenuntergang zu geniessen. Aber wieder wurden wir kurz vorher vertrieben. Kein Wunder, kann man doch für 200000 IDR ein Sonnenuntergangsticket kaufen. Da müssen alle Anderen vorher weg, sonst lässt sich das nicht rechtfertigen. Für Indonesier sind 235000 IDR (15 €) viel Geld. Die meisten von Ihnen werden daher weder den Sonnenauf- noch Sonnenuntergang auf dem Tempel je sehen. Und für weitere 15 Minuten ist der Betrag ja eigentlich ziemlich übertrieben. Wir wollten das jedenfalls nicht investieren und    verabschiedeten uns dann. Nicht jedoch entgingen wir Johann, der Strassenhändler hat sich geradezu auf uns spezialisiert. Zusammen mit einem Postkartenverkäufer hat er uns jeden Tag auf dem Hin- und Rückweg abgefangen. Die Preise für die angebotenen Gegenstände sind lächerlich, kaum zu glauben, dass man sie für das Geld überhaupt herstellen kann. Aber wir wollten einfach nichts und sind hart geblieben. Pech für ihn.

Das Bild unten zeigt die Hände eines der Buddhas, die in einer der 72 Stupas auf Borobudur verborgen sind. Wenn man den Buddha von aussen berührt, hat man einen Wunsch frei.

Heute morgen ging es dann weiter zum Prambanan Tempel, einem Hindu Heiligtum. Er wurde etwa zur gleichen Zeit gebaut wie Borobudur.
Unser neues Ressort erreichten wir nach ca 3 Stunden Fahrt, eine Unterbrechung an dem kleinen Tempel Mendut inklusive. Dieser Tempel gehört zum Borobudur-Komplex und war und ist die erste Haltestelle für Buddhisten auf dem Pilgerweg zum Heiligtum Borobudur. Gleich nebenan war auch ein buddhistisches Kloster, sah nicht so imposant aus wie in Nepal, hatte aber doch einiges zu bieten, seht selbst.

Im Poeri Ressort buchten wir gleich Tickets für die abendliche Aufführung des Ramayana-Ballets (250000 IDR) pro Person. Wir verbrachten den Nachmitag mit Lesen am Pool, unternahmen am späten Nachmittag aber noch einen Spaziergang durch das nächste Dorf. Vorbei an Reisfeldern, merkten wir, das neben uns ein Erdnuss-Feld war. Karin buddelte ihre ersten Erdnüsse aus und wir probierten gleich. Sie schmeckten aber eher wie frische Erbsen, man muss sie wohl erst rösten, damit sich der typische Geschmack entwickelt. Und es gibt keine Moskitos hier, obwohl wir mitten in einem Reisanbau-Gebiet sind, indem überall offenes Wasser herumsteht. Keine Ahnung, wie das geht ?
           
Überall wurde uns freundlich zugenickt oder gewunken. Man stelle sich mal vor, wenn ein Ausländer mit anderer Hautfarbe durch ein kleines Dorf in Deutschland ginge. Alle wurden die Haustür abschliessen, die Kinder in Sicherheit bringen und sicher würde keine mit ihnen reden oder sie gar grüssen. Hier ist das ganz anders. Wir kamen zu einem kleinen Dorffest. Vielleicht 50-100 Menschen standen am Strassenrand und sahen Frauen zu, die immer paarweise einen Luftballon zwischen ihren Köpfen über einen Parcours bringen mussten. Zwischendurch etwas tanzen, um die Sache schwieriger zu machen. Wir waren sofort im Gespräch und wurden aufgefordert mitzumachen, was Karin mit viel Spass auch machte. Wir bekamen mit, dass heute im Rahmen der Feiern des Unabhängigkeitstags der Frauenfesttag ist. Am Tag zuvor war der Männertag. Die Männer hatten am Vortag in einem frisch umgepflügten matschigen Reisfeld Fussball gespielt. Schade, das hätte bestimmt super Bilder gegeben.
Unser Ressort liegt nur 200 Meter von den Tempeln entfernt und man könnte  eigentlich zu Fuss hingehen. Haben wir auch versucht, aber leider den falschen Weg eingeschlagen. Fragen sollte man halt schon mal (aber welcher mann fragt schon?) Nachts mit der Taschenlampe ist es an der Strasse auch nicht wirklich ratsam, könnten ja ausser den Mopeds, die ziemlich knapp an einem vorbeirauschen, auch noch Schlangen aus dem Straßengraben auftauchen. Glücklicherweise haben wir nach ca. 15 Minuten aufgegeben und waren wieder am Hotel zurück, bevor die Busse dort abfuhren. Es gab 2 Busse und wir fragten bei einem, ob sie uns mitnehmen könnten. Ein Reiseleiter wollte erst seine Gruppe fragen, stimmte dann zu und so kamen wir in den Genuss einer 2 minütigen Busfahrt in einem Bus einer südkoreanischen Männergruppe, die uns beim Ein- und Ausstieg mit Beifallklatschen begrüssten und verabschiedeten. Auf die Frage, woher wir kommen, kam wieder Beifall. Bei Germany kam richtig Begeisterung auf, sie waren Fussball-Fans und hatten die WM verfolgt.
Die Vorstellung war imposant, gigantische Kulisse, aber für europäischen Geschmack doch ziemlich zäh. Super Kostüme, toller Tanz, auf jeden Fall ein Erlebnis.

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