17. August 2008 – Flores Rundfahrt – Tag 3
Das Frühstück im Kloster nahmen wir in einem karg ausgestatten Raum ein. Dann starteten auf die restliche 132 km lange Strecke nach Labuan Bajo. Die gesamte Strecke war sehr kurvenreich, unterwegs kamen wir wieder zu den Reisterrassen.
Die Strasse wurde oft zum Trocknen der Kaffeekirschen verwendet. Die handgesammelten Früchte liegen so lange an der Luft, bis sich das Fruchtfleisch von selbst von den Bohnen löst. Es folgt die Verarbeitung in dieser Schälmaschine mit anschließender Siebung und Verlesung der Kirschkerne. Die Kaffeekirschen werden dazu über einen Trichter auf eine rotierende Walze geleert, die die Kirschen zusammendrückt. Die Bohnen fallen dann in eine Sack, der auf der Rückseite hingehoben wird. Angetrieben wurde die Walze von einem kleinen Benzinmotor, der lautstark tuckerte und fürchterlich nach Abgasen stank. Während ich noch Fotos machte, schaute sich Karin eine Stand auf der anderen Strassenseite an, an dem Kartoffeln oder so was anboten wurden. Im Nu war sie von Kindern umringt. Teilweise werden die Bohnen aber auch noch von Hand in einer Art Mörser zerstossen.
Weiter ging es vorbei an Mangobäumen mit grossen leider noch unreifen Früchten und an einem Kapokbaum, dessen Samen „Pflanzendaunen“ liefern, das als Füllmaterial von Matratzen und Bettdecken dient. Heute feierte Indonesien seinen 63. Unabhängigkeitstag, deshalb standen oft diese Hinweisschilder an der Strasse und die Schüler gingen alle in Einheitsuniform zur Schule. Indonesien wurde am 17. August 1945 unabhängig.
Kapok Kapoksamen Kapoksamen Schule auf Flores
Auf der Fahrt erzählte uns Eddy, dass er und seine Frau einen Teil eines grossen Zimmers mit seinen Eltern und Geschwistern teilt. Ein eigenes kleines Haus mit einem Wellblechdach wäre sein grösster Wunsch. Das Haus konnten wir ihm nicht finanzieren, aber für das Wellblechdach wird unser Trinkgeld sicher gereicht haben.