2023EuropaTschechien

21. Juli 2023 – Prag 2. Tag

Dieses Mal fuhren wir mit der Fähre an nächste Ufer. Die Räder konnten hinter dem Führerhaus gut hingestellt werden, also gar kein Problem. Am anderen Ufer sind hingegen mehrere Stufen, bis das Rad auf der Promenade steht. Mit Ebikes braucht man da Hilfe, der Kapitän der Fähre packte kräftig mit an.

Wir fuhren flussabwärts, vorbei auch an den schon erwähnten Restaurants mit den O-förmigen Türen, quer durch Prag bis die Moldau eine Schleife macht. Der Stadtteil innerhalb der Schleife heisst Prag 7. Die Moldau überqueren wir über bie Brücke Čech-Brücke, einer eleganten Bogenbrücke im Jugendstil, die 1905-1908 gerichtet wurde. Vom Brückenanfang hat man einen schönen Blick auf den Hanavsky Pavillon, einem Restaurant, und das Metronom, die beide auf dem Berg im Letna-Park stehen. Die Prager Burg mal von der anderen Seite und den „Eifelturm“, den wir leider nicht fanden.

Am Ende der Brücke ging ein steiler schmaler Weg zum Letna Park hoch. Schwer schnaufend, weil schiebend, kam ich oben an, mein Ebike wollte mich einfach nicht hochfahren. Jetzt sieht man das Metronom von hinten und hat eine tolle Aussicht auf ganz Prag. Man erkennt auch das Getümmel der Touristen auf der Karlsbrücke.

Wir halten uns etwas im Park auf, das meiste Gras ist verdorrt und einige Jugendliche erholen sich eng zusammengekuschelt von der Nacht. Eine kurze Fahrt entlang einer Strasse, wie sie auch in Hamburg Eimsbüttel stehen könnte, und wir sind im Stromovka Park, einem Naherholungsziel für Prager mit einigen kleinen Seen. Uns zieht es ins Viertel Holesovice, denn Karin hat eine Fabrikhallen-Gegend entdeckt, in der es eine großen Markthalle gibt. Das ganze Areal ist voller Lagerhallen, die teilweise Restaurants, aber auch Cafés und Geschäfte sind. Die Hallen sind durchnumeriert und Jatka78 ist z.B. eine Halle, in der jeden Tag Veranstaltungen stattfinden. Am Tag war die Gegend ziemlich verlassen und überall wurde restauriert. Das Areal ist noch in der Entwicklung, wir aber sicher in der Zukunft ganz interessant werden. Wir essen an einem Food Truck neben der Markthalle – wohl schmeckendes Bun bo und Curry Ga.

Nächstes Ziel ist die Kafka-Statue von David Cerny. Die Webseite (www.davidcerny.cz) zeigt seine Werke und zu unserer Überraschung ist er auch der Künstler, der in Olmütz den Fassadenkletterer am Kunstmuseum erschaffen hat. Die Brücke, die wir zur Überquerung der Moldau nutzen, hat einen Abzweig zur Stvanice Insel. Wir fahren runter und kommen zum letzten Zipfel der Insel, die einen ziemlich „alternativen“ Touch hat. Aber von dort hat man einmalige Ausblicke.

An der Kafka-Statue stehen schon einige Wartende, andere sitzen im Starbucks nebenan. Denn diese Statue hat einige Besonderheiten, Sie besteht aus vielen horizontal angeordneten Schichtelementen, die drehbar sind. Immer zur vollen Stunde beginnt sich der gesamte Kopf im Kreis zu bewegen. Dann aber bewegen sich die Segmente in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Das führt zu vollkommener Zerstörung des Anblicks, nach einiger Zeit findet das System jedoch wieder zum gewohnten Kafka-Antlitz zurück. Die Bewegung werden immer wilder und es entstehen Ansichten, die keinen Zusammenhang mehr mit einem Gesicht vermuten lassen. Das Schauspiel dauert mehrere Minute

Von der Kafka-Statue fahren wir weiter zur Hochburg, die genau gegenüber von unserem Campingplatz liegt. Es geht wieder steil bergauf, dieses Mal sitze ich den Aufstieg aber aus. Oben kann man rings um das Plateau herumlaufen und kann sich das gesamte Prag-Panorama zu Gemüte führen. In der Hochburg befindet sich eine der zahlreichen Kirchen, die Kathedrale St. Peter und Paul, und ein Friedhof, in dem zahlreiche Prager Persönlichkeiten beerdigt sind. Von hier oben sieht man auch die kleine Fähre, die wir benutzen und eine Schwanfamilie quert gemütlich den Fluss. Neben dem alten Prag gibt es natürlich auch noch ein modernes Prag mit Hochhäusern. Wir haben diesen Teil jedoch nicht besucht. In der Hochburg gibt es auch ein kleines Freilufttheater.

Wir genehmigen uns noch einen Drink auf einen Boot und gehen dann zur Fähre. Dort warten schon ziemlich viele Leute und wir müssen 30 Min warten, bis wir mit der Fähre übersetzen können. Ein Mitfahrer hilft uns, die Ebikes zum Anleger hinunterzuheben. Leider gibt es immer jemanden, dem irgend was nicht passt. In diesem Fall mokiert sich ein österreichisches Ehepaar über die Tatsache, dass Fahrräder transportiert werden. Morgens hat sich schon eine deutsche Reisegruppe gewünscht, dass doch wenigstens Schilder aufgestellt werden müssten, wenn Fahrradfahren auf Gehsteigen erlaubt ist. Als wir auf die Fähre warten, spielen doch wirklich Leute auf einem Schiff nebenan Beach-Volleyball.

Während der beiden Tage in Prag zogen am Himmel immer wieder dunkle Wolken auf und wir erwarteten Gewitter und Regen, aber irgendwie lösten sich die Gewitterwolken immer wieder auf und es tröpfelte maximal 1-2 Minuten. Heute war das mehrfach der Fall. Jetzt, zwischen 22 – 23 Uhr, kam aber wirklich etwas mehr Regen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.