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11. – 14. Juni 2024 – Frankfurt

11. Juni – Nach unserem Zahnarzttermin am Morgen ging es um 13:00 Uhr mit unserem Wohnmobil los nach Frankfurt. Am Vortag hatten wir auf dem Camping Offenbach-Bürgel einen Stellplatz für 2 Nächte reserviert. Die Fahrt verlief bis auf 3 kürzere Staus an Baustellen problemlos und wir erreichten den Camping um 17:12 Uhr. Da man nur zwischen 16 – 18 Uhr einchecken konnte, passte unsere Ankunftszeit perfekt. Das Wetter war schön und wir beschlossen daher gleich eine kleine Rundfahrt durch die Innenstadt Frankfurts zu machen. Neben dem Camping ging es hoch auf eine Fussgängerbrücke über den Main zum Stadtteil Fechenheim. Dann ging es lange durch Viertel, in denen Speditionen zu Hause waren. Irgendwann wurde die Gegend wohnlicher und wir fuhren durch Strassenzüge, die von 4-6 stöckigen Wohnhäusern gesäumt waren. Da wir uns nicht auskannten, fuhren wir der Route nach, die die App „Koomot“ vorschlug. Irgendwann landeten wir in der zentralen Fussgängerzone, deren Ende die Skyline Frankfurts ist. Wir nahmen den Römer als nächstes Ziel, hielten uns dort aber nicht lange auf. Auf dem Platz hörte man verschiedenste Sprachen. Asiatische Touristen dominierten die fotomachende Population. Wir kamen zum Main und entdeckten eine Installation auf und rund um die Flößerbrücke, die uns neugierig machte. Die Brücke war mit Nationalfahnen geschmückt und auf einem Pfeiler stand „Europacup 2024“. Karin fragte einen Mitarbeiter, der in einem Begleitfahrzeug sass, und bekam die Info, dass morgen um 22:30 Uhr eine Lasershow als Beginn der Europameisterschaften stattfinden würde. Der Rückweg zum Camping ging weitgehend am Main entlang und nach ca 8 km Radweg standen wir wieder an unserem WoMo.

12. Juni – Um ca 10 Uhr sassen wir wieder auf dem Fahrrad. Wir fuhren wieder den Radweg am Main entlang Richtung Innenstadt und wechselten das Ziel an der Flößerbrücke – wir wollten zum Frankfurter Zoo. Dieser Zoo ist einer der wenigen europäischen Zoos, in denen man die nachtaktiven Fingertiere (Aye-Aye) aus Madagaskar sehen kann. Enttäuschung, denn in den 3 miteinander verbundenen Räumen des Grzimekhauses, in dem Aye-Ayes sein sollten, war nichts zu sehen. Wir gingen weiter, aber aus irgendeinem Grund schaute ich zurück und sah ein Aye-Aye rumklettern. Schnell zurück, aber es war ziemlich flink und verschwand sofort in einem der Durchgänge. Wir warteten, das Tier kam manchmal kurz raus, aber immer zu kurz, um es richtig anzuschauen. Dann ging eine Tür auf und 2 Mitarbeiterinnen des Zoos kamen zur Fütterung. Das Aye-Aye war natürlich sofort da. Jetzt war uns auch klar, weshalb es immer mal wieder erschien. Während der Fütterung konnten wir es und ein Mausmaki, das mit ihm den Raum teilte, ausgiebig bewundern. Nebenan war noch ein vollständig dunkler Raum, in dem ebenfalls Aye-Ayes sein sollten. Erst als die Mitarbeiterinnen die Tür dieses Raums öffneten, fiel Licht hinein und man konnte erkennen, dass in diesem Raum eine Aye-Aye-Mutter mit ihrem Jungen lebte. Beide wurden von den Mitarbeiterinnen gestreichelt und gefüttert. Im Nachttierhaus war es fast unmöglich Fotos zu machen, aber wir konnten mit dem iPhone ein paar Videos aufzeichnen. Im Folgenden zeigen wir auch einige Bilder von Tieren, die uns besonders angesprochen haben.

Wir gingen natürlich auch durch das Exotarium, in dem Fische, seltene Reptilien und Insekten zu sehen waren. Neben dem Katzenhaus – Tiger, Rostkatzen und ein Fossa waren zu sehen (letzterer hielt allerdings gerade ein Schläfchen) – besuchten wir das Menschenaffenhaus (Orang-Utans, Bonobos), die beide sehr modern waren. Nebenan aber ein uraltes und beschämend rückständiges Gebäude, in dem kleinere Affenarten und Lemuren gehalten wurden. Nach ca 3 Stunden verliessen wir den Zoo Richtung Palmengarten.

Vor der Besichtigung stärkten wir uns noch im Café Siesmayer, das sich gleich neben dem Eingang des Parks befindet. Am Tisch sassen 2 „Einheimische“, mit denen wir schnell ins Gespräch kamen und die uns einige Tipps zu Frankfurter Sehenswürdigkeiten gaben.

Die Gewächshäuser im Park faszinierten mit aussergewöhnlichen Pflanzen in stilvollen Gebäuden. In verschiedenen Häusern waren Pflanzen aus speziellen Gebiete unserer Erde zu sehen, z.B. Trockengebiete des südlichen Madagaskars mit grossen dornenbewehrten Prachypodien und nie gesehenen Blüten.

Vor den Gewächshäusern gab es Teiche mit verschiedenen Sorten von Seerosen.

Am Ende kamen wir noch in das Schmetterlingshaus, in dem zwar nicht mehr sehr viele verschiedene Arten herumflatterten, das aber dennoch viele Schmetterlinge beherbergte.

Am Ausgang im ersten Stock waren noch mehrere Vitrinen mit diesen fleischfressenden Pflanzen.

Nach mehr als 2 Stunden Wandern durch den Park fuhren wir zum Camping zurück. Um 21:30 Uhr schwangen wir uns wieder auf die Räder, um zur Lasershow der Europameisterschaft zu fahren. 7 km hin und nach der Show in völliger Dunkelheit wieder 7 km zurück. Die Vorstellung war eine Werbung für friedfertigen Fussball und war eine gute Einstimmung zur EM (siehe Videos unten). Nach der Show war allerdings ein ziemliches Chaos, da natürlich viele Leute gleichzeitig zu Fuss oder mit dem Fahrrad los wollten. Wir waren zum Glück ziemlich am Anfang und dank unserer guten Taschenlampe konnten wir Hindernisse früh erkennen. Einmal stand plötzlich eine Stadtstreicherin bewegungslos mit ihrem Einkaufswagen mitten auf dem Radweg. Sie wunderte sich wohl, was da gerade abging.

13. Juli – Heute morgen entdeckten wir, dass vom Camping ein Radweg direkt in den Offenbacher Hafen führt. Statt über die Brücke auf die andere Seite des Mains zu fahren, konnten wir auch direkt fahren. Eine sehr schöne Strecke am Main entlang, die an mehreren Grillstellen und Kinderspielplätzen vorbeiführt. Der Hafen von Offenbach ist weitgehend neu gebaut, ein grosser Komplex aus mondänen mehrstöckigen Wohngebäuden mit grossen Balkonen und Blick in den Hafen. Gleich anschliessend findet sich eine Gartenanlage aus zusammengezimmerten Altholz-Hochbeeten, die alle gut gepflegt und bepflanzt waren.

Wir fuhren direkt zur Schweizerstrasse in Sachsenhausen, die im Internet als schöne Einkaufsstrasse beschreiben war. War ganz nett, insbesondere ein paar Restaurants und Cafés machten uns an. Weiter ging es über eine Fussgängerbrücke gegenüber des Stänzelmuseums zum Maintower. Von der Brücke aus hatte man einen guten Blick auf die riesige EM-Fanmeile, die in Frankfurt aufgebaut wurde, mehrere Grossbildschirme, die im Wasser schwammen. Der Maintower ist das Gebäude etwa in der Mitte des 4. Fotos mit einer weiß-rot gestreiften Antenne. Von der Brücke aus noch ein Foto der Aussichtsplattform, zu der wir gleich hochfahren wollten. Wir stellten uns brav in die Warteschlange, da kam eine laute Rentnergang an. Eine Frau ging resolut zur Eingangstür und verkündete dann laut, dass die Anderen reinkommen und Eintrittskarten kaufen sollten. Sofort kam von uns Anderen der Hinweis, dass wir auch anstehen würden. Inzwischen hatten doch 2 Herren der Gang Karten gekauft, aber nur für sich alleine. Ihre noch anstehenden Frauen protestierten lautstark. Kurzum, aus der ruhigen Warteschlange wurde ein größeres Tohuwabohu. Wir kauften dann unsere Karten, passierten den Sicherheitscheck und gingen zu den Aufzügen, die in den 54. Stock des Gebäudes fuhren. Während wir warteten, kamen die ersten Mitglieder der lauten Rentnergang. Der Aufzug öffnete sich und wir stiegen ein. Da sich die Rentnergang nicht anschickte, den Aufzug zu betreten, sondern noch überlegten, ob sie mitfahren sollten, schloss sich der Aufzug und wir fuhren ohne sie hoch. 54 Stockwerke (196 m) in wenigen Sekunden. Oben ging es über eine Treppe nochmals 2 Stockwerke hoch, bevor man die Aussichtsplattform betrat. Auf Fotos waren die Namen vieler Gebäude zu sehen und natürlich gab es von da oben eine sehr schöne Aussicht. Getrübt wurde unsere gute Stimmung jedoch durch die Bemerkung einer Frau aus der Rentnergang, die neben mir so vor sich hinsagte, dass es doch sehr rücksichtslose Menschen gäbe, die zu Zweit im Lift hochfahren würden, ohne auf die Anderen zu warten. Mir platzte schier der Kragen, aber ich hielt mich zurück.

Nach ein paar Fotos fuhren wir zu Zweit !! im Aufzug wieder hinunter. Die alte Oper von oben und ein frontales Foto und anschliessend zum Mittagessen wieder nach Sachsenhausen. Wir kehrten beim „Apfelwein Wagner“ ein, Karin aß einen vegetarischen Kichererbsensalat mit Minzjoghurt und ich genoss eine Schlachtplatte mit Sauerkraut und Kartoffelpüree. Beide tranken wir ein Apfelgetränk, Karin ein Apfelschorle und ich einen Eppelwoi (ganz normaler Apfelmost). Während wir aßen kamen 2 Gruppen von Schülerin, die wohl original Frankfurter Küche geniessen sollten. Gleich neben Apfelwein Wagner war das italienisches Café Monza, indem wir uns Kaffee und ein Stück „Torta della Nonna“ genehmigten.

Am Beginn der Schweizerstrasse befindet sich das Museumsufer, wir besuchten das „Deutsche Filmmuseum“, indem die Geschichte des Kinos gezeigt wird. Neben vielen alten Ansätzen, wie man bewegte Bilder präsentieren konnte, begeisterte uns ein „Green screen“. Wenn man diese Installation betrat, wurde man in einen Film integriert – lustige Sache, die Spass machte. Ein wertvolles Ausstellungsstück war das Original eines Alien-Kostüms aus Ridley Scotts Spielfilm von 1979.

Nach dem Besuch fuhren wir noch zum „Garten des himmlischen Friedens“, einem asiatisch arrangierten Park. Auf der Spitze der Pagode sass eine Ente, die sich kaum bewegte. Wir waren von dem vielen Rumfahren aber schon etwas erschöpft und beschlossen zum Camping zurückzufahren. Als wir gegen 17 Uhr zurückkamen, waren wir mehr 30 km geradelt.

14. Juli – Nachts hatte es leicht geregnet. Um ca 10:30 Uhr verliessen wir den Camping und fuhren über Aschaffenburg nach Miltenberg. Wir parkten in Miltenberg, gingen durch die Altstadt, aßen im Gasthaus zum Riesen zu Mittag. Der Riesen ist die älteste Fürstenherberge Deutschlands. Er wurde bereits Mitte des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt.

Anschliessend ging es auf die Autobahn Richtung Ludwigsburg. Wir fuhren nach Calw, um Karins Mutter im „Betreuten Wohnen“ zu besuchen. Nachts schauten wir zusammen das Eröffnungsspiel der EM 2024 an – die deutschen Nationalmannschaft spielte gegen Schottland. Die Deutschen gewannen 5:1 nach einem erfrischend guten Spiel. Wir übernachteten auf einem Stellplatz in der Nähe und fuhren am nächsten Tag über den Feldberg nach Hause.

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