2020+2024EuropaK-ZSchweiz

23. – 26. Juli 2024 – Stockhorn, Bern, Portalban

23. Juli – Wir starten morgens kurz nach 9 Uhr und fahren direkt zur Talstation der Stockhorn-Bahn im Simmen-Tal. Der Stockhorn ist 2190 m hoher Berg im Berner Oberland. Wir bezahlen 60 CHF pro Person für Berg – und Talfahrt, müssen 10 Minuten warten und schon geht es bergauf. An der Mittelstation steigen wir um in eine kleinere Kabine der Seebahn – es wird kuschelig eng –  und fahren hoch zum Restaurant, das in 2139 m Höhe liegt. An der Mittelstation kann man ebenfalls aussteigen und z.B. in dem Bergsee angeln. Beim Aussteigen kurz vor dem Gipfel sehen wir Wolken, die sich an einem Grat stauen – ein merkwürdiger Anblick. 

Vom Restaurant aus stiegen wir zum Gipfel auf, vorbei an unzähligen natürlich gewachsenen alpinen Pflanzen, von denen Viele gerade blühten. Oben hatte man eine super Aussicht – Eiger, Mönch und Jungfrau zur Linken und viele uns unbekannte Berge ergaben ein schönes Panorama. 

Nachdem wir einige Zeit das Panorama bewundert hatten, gingen wir zur Panoramaplattform, die über einen Stollen neben dem Restaurant zugänglich war. Im Stollen war ein riesiger Calzit-Kristall aus der Gegend ausgestellt. Die Plattform hing frei am Felsen über einem 400 m tiefen Abgrund und hatte teilweise einen Boden aus Glas. Leider waren wir über den Wolken und hatten daher eine Aussicht wie aus dem Flugzeug. Bei guter Fernsicht kann man von hier aus den Feldberg sehen. Im Stollen überquert man eine Gemeindegrenze, ein Schild weist unübersehbar darauf hin.

Anschliessend gingen wir im Restaurant essen. Karin bestellte eine Suppe und ich aß Rösti mit Waldpilzen, die mit Käse überbacken und mit einem Spiegelei abgedeckt waren.

Um 14:35 Uhr fuhren wir wieder ins Tal ab. Die Wolken zogen jetzt langsam über die Bergspitze.

Unser 2. Ziel war der Blausee, der nur ca 40 km entfernt bei Kandergrund lag. Wir fanden einen guten Parkplatz direkt vor dem Eingang, bezahlten 11 CHF Eintritt pro Person und nach ein paar Minuten waren wir an dem kleinen See. Im glasklaren Wasser schwammen grosse Regenbogenforellen und sogar ein grosser Stör schwamm vorbei. Das Gebiet war fest in asiatischer Hand, überall machten indische Familien Picknick und indonesische Grüppchen Selfies.

Wir fuhren zurück nach Thun, wollten dort übernachten. Aber der Camping war voll und ein Stellplatz am Strandbad gefiel uns nicht. Nach langer Irrfahrt um Bern herum, landeten wir um 19 Uhr auf dem TCS Camping Bern Eymatt. Wir nutzten einen Self-Check-In für die Übernachtung, da die Rezeption bereits geschlossen war.

24. Juli – Am Morgen bezahlten wir 65,80 CHF für diese Übernachtung. Da wir uns am Donnerstag in Portalban mit Christine und Andreas treffen wollen, fuhren wir gleich morgens hin. Am Camping wurden wir aufgeklärt, dass es für Wohnmobile einen speziellen Parkplatz gibt. Wir dürften aber die sanitären Einrichtungen des Campings benutzen. Der Parkplatz war etwa 30 m weiter und wir bekamen auch gleich einen Stellplatz, der jedoch wie ein normaler Parkplatz nach Parkstunden abgerechnet wird. Man zeigt das Parkticket vor dem Einparken, kann einen QR-Code auf dem Ticket scannen und bezahlt dann bei der Ausfahrt über die APP „ParkingPay“. In der Schweiz ist es wirklich vorteilhaft, wenn man bei mehreren dieser Park-Bezahl-Apps registriert ist.

Nach der Ankunft stiegen wir auf unsere Räder und fuhren am Neuenburger See entlang Richtung Süden bis Chevroux. Der Uferbereich gehört zum Naturschutzgebiet „Grande Cariçaie“, aber man fährt auch durch eine Siedlung, die wohl als Schrebergartenanlage begonnen hat, inzwischen jedoch mit stabilen Häuschen und Villen bebaut ist. In Chevroux gingen wir Brot und Fertig-Kaffee einkaufen und setzten uns zum Lunch an den Sandstrand. Wir blieben jedoch nicht, sondern radelten zurück nach Portalban und gingen dort im 24 °C warmen See baden. An den Badestellen war schönster Sandstrand, nur die Wassertiefe war gering. Wir mussten bestimmt 100 m rausgehen, bis das Wasser tief genug war, um zu schwimmen. Anschliessend genehmigten wir uns ein kühles „Getränk“ am WoMo. Nachmittags gingen wir nochmals baden, das glasklare Wasser war durch die vielen Badenden ziemlich trübe geworden. Neben den Promenaden standen einige Grills zur allgemeinen Benutzung und man konnte sogar Sportgeräte (z.B. Fußball, Volleyball, Federballschläger, usw.) an einem Automaten ausleihen.

25. Juli – Um 11 Uhr waren wir verabredet mit Christine und Andreas, die im Hafen von Portalban ein Boot liegen haben. Sie hatten uns eingeladen, einen Nachmittag mit ihnen auf dem Wasser zu verbringen. Auf dem Weg zum Liegeplatz kamen wir am frisch gerechten Sandstrand vorbei. Die Mitarbeiter der Gemeinde hatten sogar einen großen Sandhaufen hinterlassen, auf dem bereits Kinder herumkrabbelten. Am Ende der Mole, an dem auch die Fähre anhielt, ging es rechts über die Quaimauer und wir sahen schon Christine auf dem Boot. Die Beiden hatten das Boot erst vor kurzem gekauft. Nach einer herzlichen Begrüßung zeigten sie uns das Bootsinnere mit seinen 2 Doppelbetten, einer kleinen Küche und einem Salon. Alles aus schönem Holz.

Es bedurfte noch ein paar Vorbereitungen, dann ging es raus auf den See. Das Ablegemanöver mit Christine am Steuer klappte hervorragend und schon ging es Richtung des Canal de la Broye, der den Neuenburgersee und den Murtensee verbindet (der dünne blaue Strich in der Karte, Anfang und Ende sind mit einem roten Pfeil markiert). Vor der Einfahrt in den Kanal ankerten wir in gebührender Entfernung zum Ufer, das größtenteils unter Naturschutz steht. Der vorgeschriebene Abstand zum Ufer ist 150 m, wird von der Wasserpolizei oft kontrolliert und ein Verstoß kostet 100 CHF Buße. Gut verankert aßen wir Sandwiches, Tomaten, Käse, Melone mit Schwarzwälder Speck und tranken ein Gläschen Wein. Dann ging es weiter durch den Kanal. Christine testete ihren neuen Fatboy.

Der Kanal wird auch von den Kreuzfahrtschiffen der Schifffahrtsgesellschaft des Neuenburger- und Murtensees (LNM) befahren, die Touren zum Murtensee und zum Bielersee anbieten. Die Fahrt zum Murtensee führte vorbei an Bäumen, die von Hunderten von Kranichen als Nistplätze benutzt werden und es herrschte ziemlich Verkehr – selbst SUP-FahrerInnen paddelten durch den 8 km langen Kanal. Links und rechts am Ufer gab es Restaurants mit Anlegestellen für Boote und einen „Camping“ mit Dauercampern. Andreas erzählte, dass es hier sogar eine unterirdische Bootsgarage gibt. Das Wasser des Murtensees war merklich wärmer – Karin prüfte das mit einem Sprung ist Wasser – viel trüber und vor allem sehr grün. Offensichtlich wuchsen hier die Algen schon schneller. Wir ankerten wieder, da es Zeit fürs Z’Vieri war. Bei Espresso und Kuchen genossen wir die Aussicht auf die Stadt Murten und ein Restaurant am Seeufer, dessen Besitzer das Restaurant schloss, nachdem er von der Stadt keine Genehmigung für eine Erweiterung bekam. Die langsame Fahrt mit dem Boot führte zu Unterhaltungen, die etwas vom Verkehr ablenkte. Plötzlich machte uns ein Hupsignal auf ein Kreuzfahrtschiff aufmerksam, das direkt auf unserer Fahrlinie entgegenkam. Andreas musste da doch recht schnell reagieren. Gegen 19 Uhr waren wir zurück am Hafen. Andreas legte souverän an und wir verabredeten uns zum Abendessen im Restaurant „Das Schiff“. Eine schnelle Dusche und schon kamen uns  Christine und Andreas nahmen uns mit. Zu unserer Überraschung war das Restaurant jedoch nur 100 m von unserem Stellplatz entfernt und man saß wirklich in einem ausgemusterten Schiff. Wir aßen frittierte Fellchen (mit Salat oder Pommes) und tranken einen Wein vom Mont Vully, der zwischen Neuenburgersee und Murtensee liegt. Nach einem unterhaltsamen Abend gingen Karin und ich zu Fuss zurück zum Stellplatz.

26. Juli – Der Parkplatz hatte sich inzwischen gefüllt und neben uns parkte jetzt ein altes Hymermobil mit Berliner Kennzeichen, das uns am nächsten Morgen eine bunte Aussicht bescherte. Auf dem Pflanzstreifen hinter unserem Stellplatz wuchs ein Busch mit großen Beeren – eine Kirschpflaume. Nach einem Bad im See fuhren wir über Bern zurück nach Steinen (exakt 150 km). Auf der Autobahn zwischen Bern und Olten überquerten wir eine fahrbare Baustelle. Das ist eine Brücke, die man weiterbewegen kann. Sie umfasste beide Fahrspuren und alle Fahrzeuge fuhren über diese vielleicht 50 m lange Brücke – hatten wir noch nie gesehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..