LEigentlich hätten wir ja locker bis halb neun schlafen können, aber unsere zimmernachbarn verliessen um sieben lautstark ihren raum und waren anscheinend der meinung, dass wir auch wissen sollten, dass sie jetzt gehen. Naja, wir haben ja ferien, da kann man das schon mal tolerieren. Nach dem frühstück gings los, der reiseführer versprach eine landschaftlich superschöne gegend und so war das auch. Es ging ziemlich kurvig hoch in die berge, die temperatur sank mit jedem kilometer, den wir höher kamen und ganz oben konnte man sogar wolken in den bergspitzen hängen sehen.
Reisfelder mit riesigen runden felsen darin und eine geniale sicht über das umland von rantepao wechselten sich ab mit dörfern samt großer und kleiner reisspeicher im traditionellen stil. Überall wird neu gebaut, speicher, wohnhäuser und strassen.
Auto fahren auf Sulawesi ist auch so eine Sache. Im Prinzip wurden die Strassen wohl für Mopeds gebaut, 2 Autos passen nämlich nur aneinander vorbei, wenn eines der beiden Fahrzeuge anhält und bis auf den äussersten Rand ausweicht. Jetzt gibt es etwa 5 cm Platz zwischen beiden Fahrzeugen, meistens. Manchmal halt nicht, dann muss eines der Fahrzeuge rückwärts bis irgendwie ausreichend Platz da ist. Da eigentlich viele Fahrzeuge auf diesen Strässchen unterwegs sind, inklusive LKW’s, und die Ränder entweder steil abfallen oder schlaglochverseucht sind, brauchten wir heute für 35 km ca 1.5 Stunden. Dank unseres Fahrers, wenn ich gefahren wäre, hätte es viel länger gedauert.
Heute ist ja Sonntag und in jedem dorf sah man die kirchgänger nach hause spazieren. Logischerweise sonntäglich herausgeputzt, und zwar jede und jeder in jedem alter. Gut, die etwas älteren frauen hatten keine hohen schuhe an, aber die girlies haben alles gezeigt, was möglich war. Zu dritt auf dem moped, alle mit plateausohlen und dann die steilen wege zu den behausungen runter, ein erlebnis zuzuschauen.
Die anderen zwei bilder zeigen die abholschlange vor einer schule. Entweder schwingen sich die schüler auf ihr eigenes moped oder sie steigen in eins der mopedrikschas, die vor der schule schlange stehen. Der rest muss laufen…..
Manche leute trocknen ihren reis in büscheln, die auf den ähren stehen auf felsen oder vor dem haus auf dem boden. Sieht toll aus.
Dann entdeckten wir unseren ganz eigenen, geheimen, mystischen kreis aus megalithen. Ein kleiner pfad führte durch einen riesigen bambuswald zu einem platz, auf dem etwa 20 megalithe unterschiedlicher höhe im kreis standen. Also da würde ich persönlich jetzt meinen gemüsegarten reinmachen und eine kleine meditationsecke. obwohl, mit ruhe ists nicht weit her, denn die riesigen bambusstangen reiben aneinander und erzeugen ein furchterregendes geräusch. Ab und zu fällt auch ein teil der rinde ab und segelt auf den boden. Diese schalen würden sich super als pflanzgefässe eignen.
Batutumonga entpuppte sich als Restaurant mit sehr schönem Panoramablick. Ein Ausflugsziel der indonesischen Motorradfahrer. Highlight war ein badender Wasserbüffel, der sich nicht stören liess und munter tauchte soweit der Tümpel es zuliess. Es ist echt erstaunlich, wei lange so ein büffel abtauchen kann, er war sicher mehr als 30 sekunden unter wasser. Keine ahnung, was er da gesucht und gefunden hat.
Lo’ko’mato ist Sitz eines grossen Megalithen, der viele Felsengräber aus mehr als einem Jahrhundert enthält. Auf der der Strasse abgewandten Seite waren mehrere neue Höhlen aus dem Stein gehauen. Eines der neuen Gräber wurde gerade geputzt, vorbereitet für die nächste Bestattung. Putzlumpen war eine Bananenstaude. Das dreckige Ende wurde nach dem Wischen immer 5 cm abgeschnitten und rausgeworfen. Für uns war das eine neue Methode.
Wir benutzten hier unsere iPad app Vocre, um uns zu unterhalten, da niemand englisch sprach. Ist zwar etwas mühsam, hat aber funktioniert. Man schreibt oder diktiert seine Frage, Vocre übersetzt und lies laut vor. Das Gegenüber spricht ins iPad Mikrophon und Vocre übersetzt direkt ins Deutsche, wenn man Internet-Verbindung hat. Wenn dieses System noch etwas schneller wird, braucht es keine Übersetzer mehr.
Den nachmittag verbrachten wir lazy, lesend und schreibend auf dem schattierten sonnendeck des hotels. Achim muss hier immer diversen bussarden und heute sogar einem weisskopfadler auflauern, um sie mit seinem phänomenalen tele fotografieren zu können. Ausserdem kommen jeden nachmittag einige jungs an den fluss, die ihre büffel liebevoll einshamponieren, schrubben und abduschen. Und man kann deutlich sehen, dass es diesen total gut gefällt. Sie drehen den kopf und legen sich von einer seite zur anderen,damit die mit dem schrubber auch ja überall hinkommen. Erinnert mich schwer an sumatra und die elefanten.
Gerade sitzen wir beim Abendessen im Cafe Aras und der Muezzin informiert lautstark, dass jetzt Gebetszeit ist. Rantepao ist überwiegend christlich, aber trotzdem müssen die Mohammedaner natürlich erinnert werden.