11. August 2015 – Avis Desaster
Tja, es kommt halt immer anders, als man denkt oder plant. Achim hatte von zuhause aus bei AVIS ein auto gemietet, das wir eigentlich heute morgen übernehmen sollten. Gestern abend wollten wir uns bei denen melden, erreichten jedoch niemanden mehr. Gut, es war auch schon acht uhr abends, also warten wir bis morgen früh.
Nachdem kein auto zur vereinbarten zeit da war, nahmen wir ein taxi, um zur agentur zu fahren. In makassar selbst war in der angegebenen strasse nichts zu finden, da meinte der taxifahrer, es sei wohl in einem anderen stadtteil. Er konnte fast gar kein englisch, so war die verständigung natürlich auch kaum möglich. Nach eineinhalb stunden vergeblicher suche brachen wir ab und sitzen nun wieder im hotel.
Weder bei avis deutschland, noch bei irgendeiner indonesischen nummer war irgendjemand zu erreichen und niemand hat uns über unsere angegebene handynummer kontaktiert. So ein mist!
Jetzt versuchen die jungs vom hotel ein auto samt fahrer zu organisieren und so hoffen wir, heute doch noch nach Pare Pare zu kommen und dann von dort weiter nach Rantepao.
Mal sehen, wie es weiter geht….
Ups, scheins haben wir glück. Für eine schlappe million rupien ( das sind ungefähr 65 € ) pro tag bekommen wir ein auto, samt fahrer und benzin. Vielleicht wird ja doch noch alles gut.
Eigentlich haben wir mit autos mieten fast nur gute erfahrungen gemacht. Dass etwas garnicht funktioniert hatten wir noch nie, hoffen wir mal, dass es nicht so weiter geht.
Nach den angekündigten zwanzig minuten erscheint der fahrer samt auto.leider spricht auch er kein englisch, das ist schade, aber wir haben ja ein tolles übersetzungsprogramm und die erste frage, die das ipad stellt, führt zu erstauntem gelächter. Naja, besser als nix, so können wir wenigstens das notwendigste miteinander verhandeln.
Jetzt ist es halb eins und wir sind on the road…..ich mach derweil mal ein kurzes nickerchen mit angebundenem kopf
……..in etwa drei stunden sollten wir in Pare Pare ankommen.
Das hat sich bewahrheitet, unser fahrer ist gedüst und um halb vier standen wir vor unserem Hotel Denpasar. Und so ist das immer auf unseren reisen, der standard kommt und geht. Das momentane zimmer ist etwas „einfach“. Zwei betten mit steinharten matratzen, direkt an der hauptstrasse, immerhin ein fenster zum parkplatz, clo, dusche, aber kein waschbecken. Das hatten wir noch nie.
Und viele hungrige moskitos. Musste gleich den muggenbatscher rausholen und die viecher dezimieren.
Aber das jungvolk, das das hotel betreibt, ist sehr nett und hilft weiter, wenn wir was wissen wollen.
Wir packen aus und beschliessen dann, uns runter in die stadt fahren zu lassen, in dem zimmer kann man sich nicht gut aufhalten. Als wir rauskommen stellen wir fest, dass sich unser fahrer verabschiedet hat. Achim hatte mit ihm ausgemacht, dass wir morgen um neun wieder starten wollen, das hat er wohl zum anlass genommen, sich für den rest des tages zu verabschieden. Tja, was nun? Die youngsters boten uns ein moped an, aber da kam grade ein bemo des weges und so sind wir mit dem runtergefahren.
Ein bemo ist definitiv nicht für grosse europäer konzipiert, achim musste sich mehrfach zusammenfalten, bis er drin war.
In der stadt haben wir wieder mal festgestellt, wie freundlich diese menschen hier sind. Überall werden wir angelacht, angesprochen, willkommen geheissen und natürlich wollen alle ein foto mit uns zusammen. Handys werden gezückt, selfie sticks ausgefahren und dann cheese??. Entweder sie wollen mit ihrem handy fotographieren oder selbst fotographiert werden.
Habt ihr schonmal einen ausländer angesprochen und ihn willkommen geheissen? Ich nicht!
Auf einem grossen platz beobachten wir viele jugendliche, die für den nahenden nationalfeiertag marschieren, exerzieren und flagge hissen üben. Und das bei der hitze! Und mit welcher ernsthaftigkeit, das ist echt erstaunlich.
Nach einer schweisstreibenden marschierstunde durch alle gassen liessen wir uns mit einem anderen bemo wieder hochschippern und sitzen jetzt zum sundowner auf der terrasse eines anderen hotels, das ein kleines stück unterhalb von unserem ist, mit blick über die ganze stadt und muezzingesängen aus allen richtungen und in allen tonlagen.
Mich verlangts nach einer dusche und frischen klamotten, deshalb schluss jetzt erstmal…