
Der Monolith
Morgens um 9 Uhr fuhren wir zum Weltkulturerbe Sigiriya, das ca 18 km vom Hotel entfernt liegt. Auf dem Weg dorthin erzählt Christy, unser Fahrer, dass seine Kollegen ihm erzählt haben, dass in den letzten Tagen 700 m Schlange an der Kasse war und die Leute stundenlang in der Sonne warten mussten. Wir wollten uns die Sache ursprünglich nur mal ansehen, aber als wir sahen, dass an der Kasse kaum Leute standen, entschlossen wir uns spontan, die Besichtigung sofort anzugehen. 30 Dollar Eintritt pro Person, 2 Liter Wasser und 2 Donuts gekauft und schon ging es los. Wir hatten natürlich keine guten Schuhe an, sondern nur unser Teva-Sandalen.
Die Felsenfestung Sigiriya besteht aus 3 Palästen, die 400-500 nach Christus erbaut wurden. Sie ist der spektakulärste Ort der Insel. Etwa 200 Meter ragt der Gneismonolith aus der flachen Ebene. Er bietet von oben Ausblicke weit über den Dschungel in der Umgebung. Ist wirklich Dschungel und es leben noch wilde Elephanten in dieser Gegend. Alle Strassen und Grundstücke sind durch Mauern, Stacheldraht oder elektrische Zäune gegen Elephanten gesichert.
Als wir näher kamen, sahen wir die anderen Besteiger des Monolithen schon auf halber Höhe. An der fast senkrecht abfallenden Wand sind Treppen, Wege und Wendeltreppen angebracht und dort stehen die Leute, die morgens um 8 Uhr, wie von den Führern empfohlen, an der Kasse waren.
Gottseidank ist diese Seite des Felsen noch im Schatten und es geht ein schöner kühler Wind, der den Schweiss gleich wieder trocknen lässt. Wir machen uns also daran, die 700 Stufen bis auf den Felsen hochzusteigen. Ging ganz gut und wir müssen nur an wenigen Engstellen warten. Etwa auf halber Höhe befindet sich der Wolkentempel, ein abgedunkelter Bereich mit Malereien in 100 m Höhe.
Danach kommt man auf eine kleine Terasse und dann geht es nochmals ca 50 m in der prallen Sonne hoch auf den „Gipfel“. Dieses Stück ist richtig schweisstreibend. Bereits unten wird vor agressiven Hornissen gewarnt, die in diesem Bereich ihre Nester hängen haben und diese sehen wirklich bedrohlich aus. Heute bleiben sie aber lieber zu Hause, obwohl eine italienische Gruppe lauthals rumschreit und lautes Verhalten Angriffe der Hornissen provozieren soll (steht so auf den Schildern, die überall rumstehen).
Auf dem Felsen ist man von der Größe der Paläste überrascht, obwohl nur noch die Reste der Mauern zu sehen sind. Es muss ein unglaublicher Kraftakt gewesen sein, diese Gebäude zu bauen. Wir schauen uns alles in Ruhe, bis uns die gnadenlose brennende Sonne ermahnt, doch wieder Schatten aufzusuchen.
Abwärts geht es natürlich sehr schnell und nach ca 2.5 Stunden treffen wir unseren Fahrer wieder, der uns zum Hotel zurückbringt.
Gemüsemarkt in Dambulla
Nach einem erholsamen aufenthalt im pool haben wir uns für abends den gemüsemarkt in dambulla vorgenommen. Wir wollen ein paar früchte kaufen und uns ein wenig umschauen. Vor den markthallen sehen wir schon die ganzen laster stehen, die unter lautem gehupe in die schon fast volle halle reindrängen. Es ist ein ganz nettes chaos, man kann sich nur zwischen den lastern durchquetschen und ist eigentlich überall im weg und mir ist schnell klar, dass wir hier mit unseren wünschen nicht landen können. Ausser wir wollten einen sack zwiebeln und einen mit papayas oder mit gurken kaufen.
Es ist ein grossmarkt, wo die bauern oder die, die bei den bauern eingekauft haben, ihre ware wieder an zwischenhändler weiter verkaufen wollen und von dort geht es dann weiter ins umland und in andere grössere und kleinere städte. Ausserdem kommen auch leere laster, die hier einkaufen wollen.
Ich sehe einige leute mit tüten und taschen durch die zwischenräume huschen, die runtergefallene exemplare einsammeln und sich dann davonschlängeln. Super idee, sie bekommen eine zufällige variation gratis und müssen dann halt kreativ kochen mit dem, was sie ergattert haben.
Als ich einen pomelohändler entdecke freue ich mich sehr. Leider sind alle, bis auf eine ganz grün und dieses doppelt so grosse gelbe und damit reife exemplar hat einen riss. Würde mir jedoch nichts ausmachen und Christy fragt mich, ob ich sie haben möchte. Ja logo, sag ich und da beginnen die verhandlungen. Ihr glaubt es nicht, wir stehen sicher 10 minuten dort. Der eine sagt, ich bin nicht zuständig, der andere meint, was? Nur eine? Und dann noch eine kaputte? Christy fragt mich immer wieder, ob das mein ernst ist, ob ich nicht liebe eine heile nehmen möchte und er wisse nicht, wie die innen aussehe…und wenn sie nicht schmecke…..?
Irgendwann frag ich dann mal, um welchen Preis wir denn feilschen und da sagt er 50 rupien, das sind etwa 30 cent!!! Es geht weiter hin und her und schliesslich bin ich stolze besitzerin einer fetten gelben pomelo mit schlitz, wir ziehen von dannen und die männer schütteln wahrscheinlich den kopf über uns und ich über sie. Ich an ihrer stelle hätte nach einer minute gesagt, komm, nimm das ding und werde glücklich damit, angesichts der etwa 300 stück, die noch am Laster lagen…… Jano….
Also weitere früchte hatten wir noch immer nicht, aber weiter die strasse runter waren lauter gemüsestände, also nix wie hin. Hier erwies es sich als schon gut, dass wir Christy dabei hatten. Erstens konnte er uns alle früchte, die wir noch nicht kannten ( und es gab doch wieder einige …) zeigen und erklären und der preis, den wir zahlen mussten, war um mindestens ein drittel niedriger als der touripreis.
Ist ja logisch. Und Christy ist ein harter verhandlungspartner! So lernten wir einen „stoneapple“ (mama, das ist ein Steinapfel auf deutsch??) und eine art mirabelle, aber in rot kennen. Ausserdem erstanden wir fünf avocados, zehn rambutan, zwei mangos und paar zitrönchen für die avocados.


Und auf dem rückweg hab ich sogar noch eine buddhistische fahne erstanden für meinen garten. Umbulfahnen gibt es hier leider nicht, martina, falls du das liest…sorry….aber noch sind wir ja mehr als zwei wochen unterwegs, vielleicht begegnet mir ja noch eine.
Vollgepackt treten wir den rückweg an und laden Christy zum abendessen und stoneapple-nachtisch ein.
Achim übergibt der küche diese früchte, sie sollen sie uns zum dessert vorbereiten und tatsächlich kommen nach dem essen pomelo zerteilt und stoneapple halbiert an unseren tisch. Christy ist hochmotiviert und fordert uns auf, den soooo gesunden apple zu testen……grrrrrrr…schmeckt……“interessant „?
Ich greife lieber zur pomelo und als er meinen etwas angewiderten blick sieht, wird er ganz geschäftig und verlangt zucker und ein schälchen. Er kratzt das kürbisähnliche innere raus, verreibt zucker dazu und sieh an, der geschmack verändert sich total. Er erinnert mich an eine mischung aus quitte und kürbis. Auch unsere nachbarn dürfen an der Verwandlung teilhaben und probieren tapfer ein zweites mal. Wir haben es sehr lustig mit allen, die küchenleute beeumeln sich sicher über uns, aber sie sollen ja auch mal ihren spass haben.

Und so geht ein weiterer tag zu ende und wir fallen erschöpft ins bett, doch nicht ohne dass wir noch alle paar minuten ums haus klettern und die sicherung für die klimaanlage wieder reinknipsen….die fliegt nämlich in regelmäßigen abständen raus. Aber wir wissen ja jetzt, wie es geht?
Hallo Karin und Achim,
Ihr habt ja tolle Erlebnisse. ich bin ganz neidisch, wenn ich zwischen meinen Finanzierungen mal in Euren Blog schaue. Diese Felsen erinnern mich sehr an die „Meteora-Klöster“ in Griechenland. Totale Ebene und plötzlich ragen ein paar riesige Felsen hoch und ganz oben befinden sich sehr alte, aber erhaltene Klöster mit vielen Kostbarkeiten, wie handgeschriebene Bücher und goldene, mit Edelsteinen verzierte Devotionalien.
Eure Kauferlebnisse fand ich auch sehr amüsant. Ich habe schon öfter gehört, dass Sri Lanka eine Reise
wert ist.
Liebe Grüße
Ingrid