2016AsienSriLanka

Fahrt nach Dambulla

Heute morgen um 9 Uhr ging es weiter Richtung Dambulla, das 72 km von Kandy entfernt liegt. Unterwegs in Matale kam der erste Tempel, ein Hindu-Tempel, der direkt an der Hauptstrasse lag. Wie immer erst Schuhe ausziehen und bei der Schuhaufbewahrung abgeben, barfuss über die heissen Steine gehen, d.h. beschleunigt laufen. Im Innern des Tempels waren die üblichen Gottheiten in kleinen Schreinen und natürlich das Heiligtum, das für Touristen nicht zugänglich ist. Man kann von aussen lediglich einen Blick darauf werfen. Hindu-Tempel zeichnen sich durch ihre Farbigkeit und ihre tollen Ornamente an der Decke und an den Wänden aus.

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On the road kam Karin der Gedanke, dass sie mal Kokosnuss essen wollte. Nicht die King Coconut natürlich, sondern das Innere einer Kokosnuss, wie man sie bei uns bekommt. Wir hielten an, Christi versuchte zu erklären, was wir wollten. Erst ungläubige Blicke, dann ging der Verkäufer unter das Haus und zauberte genau die Art von brauner Kokosnuss hervor, die Karin wollte. Das Öffnen gestaltete sich etwas schwieriger, die Leute hatten mit dieser Art von Kokosnuss einfach keine Erfahrung.
Karin bekam was sie wollte, wir tranken Kokosnuss-Wasser und verspeisten das glibberige Innere, das gut schmeckt und sättigt.

Nach der Besichtigung ging es weiter zum einem buddhistischen Höhlenkloster namens Aluvihara, der eigentlich nicht so viel zu bieten hatte, ausser eine Höhle, in der Szenen von körperlicher Bestrafung zu sehen waren, die von Hautabziehen über Pfählen, Ertränken, Beine abhacken usw. Bestrafungen für verschiedene Vergehen erklärten.

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In den Monolithen eingeschlagene Dreiecke zum Abstellen von Kerzen

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Die Hauptattraktion war jedoch ein Museum, in dem der Pali-Kanon (die ursprüngliche Lehre Buddhas, so eine Art Bibel) nach über 400 Jahren mündlicher Überlieferung zum ersten Mal schriftlich niedergelegt wurde (ca 100 Jahre vor Christus !!). Die Texte wurden auf Ola-Blätter, einem Art Papier aus Palmblättern, eingeritzt und mit einer Rizinusöl/Holzkohle-Mischung sichtbar gemacht. Nach dem Säubern des Blattes mit etwas Kreide wird alles lesbar und wird es über Hunderte von Jahren bleiben. Wir unterhielten uns mit dem Museumsbetreiber und so kam es, dass er für uns eine solches Ola-Blatt beschrieb, das wir nun an unsere Kinder vererben müssen, damit sie oder unsere Enkel irgendwann feststellen, wie lange die Schrift lesbar bleibt.

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Leider wurden die meisten der Originale durch die Briten zerstört, aber von 1981 bis 1991 haben Mönche den gesamten Pali-Kanon wieder auf Ola-Blätter geschrieben. 9 464 000 Zeichen auf 10360 Blätter (66 mal 7.7 cm groß). Sie liegen nun nahezu ungeschützt in einer Glasvitrine in diesem Museum. Der Wärter fand, dass die Bücher gut geschützt wären, aber es braucht nur einen großen Hammer, um all die Arbeit zu zerstören.

Auf dem Hügel fand sich noch eine große Glocke, dessen Holzstößel mit einer Kette gesichert war. Wir fanden, dass wir den Klang der Glocke einfach hören mussten. Genaues anschauen der Kette zeigte, dass die Kette eigentlich offen war und so erklang die Glocke an diesem speziellen Tag unseres Besuchs gleich mehrmals. Kaum ausgeklungen, kamen die Mönche angerannt und sicherten den Glockenstößel abermals, wieder so dilettantisch, dass hoffentlich spätere Besucher die Glocke ebenfalls zum erklingen bringen werden.

Weiter ging die Reise zu den Höhlentempeln von Dambulla. Dieses UNESCO Weltkulturerbe blickt auf eine 2000jährige Geschichte zurück. Am Fuss des Aufstiegs wurde eine 33 m hohe goldene Buddha-Statue errichtet. Soll die größte der Welt sein, naja. Sorry, ist eigentlich eher eine Verschandelung der Gegend.
Dann geht es 120 Stufen hoch zu den Höhlentempeln. Das ganze liegt auf riesigen Basaltfelsen, die in dieser Gegend eine geologische Besonderheit sind. Wir können uns sehr gut vorstellen, dass diese Felsformationen mystische Gedanken hervorgerufen haben. Auf dem Basaltfelsen wurden dann 5 Höhlen mit Buddha-Statuen gefüllt. Die Decken und Wände wurden bemalt, um die Geschichte rund um Buddha zu berichten. Die Höhlen sind es wirklich wert besucht zuwenden. Es ist sehr schwierig diese Tempel zu beschreiben, schaut euch die Bilder an.

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Auf dem Weg zurück verkaufen Frauen Mango-Schnitze. Die Makkaken-Affen, die den Weg säumen, wissen Bescheid und greifen Kinder an, um sie zum Wegwerfen der Mangoschnitze zu zwingen. Oft sind sie erfolgreich. Wer sich wehrt wird mit gefleschten Zähnen bedacht. Den meisten Leuten reicht diese Droh-Geste, um Respekt zu bekommen.

1-2 km weiter kommt die Abzweigung zum Resort „Nice Place“, das unsere Unterkunft für die nächsten Tage sein wird. Tolles Zimmer mit Balkon und Blick auf Sigiriya. Schöner Swimming pool, hier bleiben wir jetzt ein paar Tage. Ihr seht richtig, hier läuft ein Pony rum. Morgens steht es hinter dem Koch und bettelt.

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