2016AsienSriLanka

Jaffna

Als wir vom Camp wegfahren, windet sich eine mehr als 2 m lange Kobra (Korrektur: keine Kobra, sondern eine indische Rattenschlange, Ptyas mucosa) über die Strasse, sie war zu schnell weg, um Bilder zu machen. Sie waren also da, die Schlangen, obwohl wir ihnen „glücklicherweise“ nicht begegnet sind. Der Manager des Camp’s hatte uns gewarnt, nicht durch die Reisfelder oder durchs Gras zu wandern. Ausser Kobras, die normalerweise Menschen kommen hören, sich davonmachen oder wenn man zu nahe ist, warnen, gibt es noch viel gefährlichere Schlangen in dieser Gegend, Ceylon Kraits, Russell’s Viper und andere Vipern. Diese Schlangen sind besonders gefährlich, da sie sich nicht entfernen, sondern liegenbleiben und wenn man zu nahe kommt, sofort zubeissen. Sie können sogar über Meter hinweg springen. Dann bleiben einem noch 25 Minuten bis zum Tod. Die Vipern haben genau das Muster des Laubs, in dem wir gestern bei der Nachtwanderung gestanden haben.

Die Fahrt vom Camp nach Jaffna (ca. 210 km) dauerte 4.5 Stunden. Kurz nach Anuradhapura ändert sich das Aussehen der Menschen, plötzlich tragen die meisten Frauen bunte Sari’s. Überall Hindutempel und fast ist es als ob wir in Tamil Nadu in Indien wären. Kein Wunder, der Norden Sri Lanka’s wird von Tamilen bewohnt. Diese Gegend war von ca 1980 bis 2010 von Touristen nicht besuchbar, da die tamilische Befreiungsbewegung „Tamil Tigers“ jeden Zugang unterband. Am Wegrand wurden grosse Bomben gezündet, wenn Autos aus dem Süden vorbeifuhren, alle Singhalesen wurden aus dem Norden und Osten des Landes vertrieben. Es wird geschätzt, dass 80000 – 100000 Menschen Opfer dieses Bürgerkriegs wurden. In manchen Häusern sieht man noch die Einschusslöcher von Maschinenpistolen, andere sind zerbombte Ruinen. Unser Fahrer Christi war während unseres Aufenthalt im Zeltcamp mit dem Bus nach Hause gefahren. Er musste um 4.30 Uhr morgens den Bus nehmen, damit er um 10 Uhr bei uns sein konnte. Unterwegs halten wir kurz an, um Christi einen Tee bzw Kaffee zu gönnen. Die schnurgerade Strasse, entlang der neu gebauten Bahntrasse, verleitet zum Rasen, obwohl Tempolimit 70 km/h auf den Strassen in  Sri Lanka gilt. Obwohl ständig Polizei lauert, fährt Christi manchmal 100 km/h.

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Die ganze Gegend ist vollkommen unterschiedlich zum bisherigen Sri Lanka. Flaches Land, nirgends Wasser (das Trinkwasser wird in Tanklastern her transportiert), überall Palmyra-Palmen mit schwarzen Früchten. Nach einiger Zeit kommt eine Lagune und kündigt an, dass wir uns langsam der Landzunge nähern, auf der Jaffna liegt. Die Lagune war während des Kriegs als strategisch wichtiger Zugang zur der Halbinsel, auf der Jaffna liegt, mehrfach Gegenstand von blutigen Gefechten. Heute sieht man davon nichts mehr, eine Brücke führt über das Wasser.

Unser Hotel, „The Valampuri“, hat schöne, aber hellhörige Zimmer. Man hört jeden Ton aus dem Flur. Dafür liegt es recht zentral, gleich neben dem Bahnhof. Aus dem Zimmer, das unserem gegenüber liegt, kommt gerade eine Braut als wir einziehen. Wir sehen sie später im Hotelvorhof bei Fotos machen.

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Nachmittags fahren wir ins Stadtzentrum, schauen uns den Markt an und schlendern so durch die Gassen. Alle Leute sind extrem freundlich, grüssen uns und sind offen für ein Foto. Da freut sich das Fotografenherz.

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Abends gehen wir in dem Restaurant des Hotels essen. Es gibt typisch tamilisches Essen, Crab Curry für mich, Chicken Curry für Karin, dazu Reis und Naan. Die Krabben sind nur in der Mitte zerteilt und es wird ein ziemlich mühsames Unterfangen, mit einer Zange alle Scheren und Glieder zu öffnen, um an das Krebsfleisch heranzukommen, schmeckt aber sehr gut. Karin’s Curry kommt mit Verspätung und ist, obwohl sie „nicht scharf“ bestellt hat, über ihre Geschmacksgrenzen. So esse ich sowohl meinen, als auch ihren Curry und freue mich über den tollen, very spicy Geschmack der Sossen. Im Hotel gibt es einen Alkoholshop. Das führt dazu, dass am Nachbartisch ein paar Jungs 2 Flaschen Whisky wegkippen und nach einiger Zeit lallend rumsitzen. Der Kellner holt sogar die nächste Flasche vom Shop, da die Jungs kaum noch laufen können. Alle fahren anschliessend mit dem Motorrad weiter !!

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