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28. August 2009 – Katta’s im Anja-Park

Alles fertig, wieder mal packen, weiter geht’s letzte Etappe bis zu unserem südlichsten Punkt. Dort gibt es den Anja-Park, in dem man anscheinend Kattas sehen kann – also nichts wie hin.

Nach 3 Stunden Fahrt durch eine echt wahnsinnige Landschaft kommen wir in Ambalavao an. Mir klumpt immer noch mein Magen, ich weiß auch nicht, was los ist. Irgendwie will es nicht gut werden. Wir kommen unter im Hotel Bougainville, welches seinen Namen nicht zu Unrecht hat. Eine haushohe Bougainville-Pflanze, nein ein richtiger Baum, rankt sich zwischen Säulenkakteen hoch, es ist echt eine Pracht. Auch der Bungalow ist schnuckelig, nett eingerichtet, einigermaßen weiches Bett, heißes Wasser. 

Nach einer kurzen Pause machen wir uns gleich auf den Weg, 13 km weiter südlich ist der Parkeingang und auch hier haben wir wieder jede Menge Guides in Hab-acht-Stellung. Wir bekommen einen Netten zugewiesen, der auch gleich meint die Kattas würden schon da unten warten. 

Ankunft am Parkeingang

Am Eingang spielten ein paar Kinder. Während wir auf den Guide warteten, zeigten sie uns ihre Kunststücke.

Das kann ja nicht wahr sein, doch tatsächlich, da sehe ich ihre Schwänze in den Bäumen baumeln. Nicht zu fassen, es sind wirklich welche da. Und nicht nur das, sie kommen sogar her. 

Es ist eine Gruppe von etwa 20 Tieren, darunter auch Mütter mit Babys, die sie die erste Zeit am Bauch, danach auf dem Rücken tragen. Und Halbwüchsige, die sich genauso benehmen. Sie sind überhaupt nicht scheu, man kann ganz nah rangehen. Achim macht viele Bilder und ich ein paar nette Filmchen. Der Guide will weiter, aber ich nicht. Er meint, es würde noch viele kommen, also gut. Er hat recht. 

Nach ein paar Minuten treffen wir auf die nächste Familie, genauso putzig. Wir treiben uns etwa eineinhalb Stunden in dem Park rum, schauen in eine Höhle, in der die Vorfahren der Madegassen gelebt haben und die nun die Kattas als Nachtschlafplatz benutzen. Jede Gruppe hat ihr eigenes Terrain und ihre Schlafhöhle. Das Terrain markieren sie durch Kratzspuren mit ihren Nägeln an den Bäumen und anschließendem ablecken.

Auch Höhlengräber in den Felsen gab es zu bestaunen, in denen die Leute heute noch und schon seit Jahrhunderten beerdigt werden. Immer eine Familie hat ein Grab und wenn jemand gestorben ist, wird er in Seide gehüllt, die mit Steinen zugemauerte Höhle wird ein wenig geöffnet und der Neuling kommt zum Rest der Sippe. Jano … Alles in allem hat er sich voll gelohnt, die Kattas sind einfach zum fressen.

Unterwegs gibt es noch ein Chamäleon zu bestaunen.

Abends machen wir noch einen kleinen Rundgang ins Städtle. „Tuc“ kaufen und über den Markt schlendern. 

In einer Gasse des Markts liegt eine recht junge Frau mit einem Baby voll in der Gosse – es ist echt grausam. Am liebsten hätte ich ihr ein Bündel Geld gegeben, damit hätte sie sich ein Jahr über Wasser halten können. Achim meinte, dann gib ihr doch 5000 Ariary, das habe ich dann getan. Sie hat mich angeschaut, als ob ich ein Weltwunder wäre. Ich weiß gar nicht, ob sie es überhaupt gerafft hat. Und als ich von ihr weg ging, hat es mich total gepackt. Welch ein Schweineglück haben wir doch, so ein Leben zu haben, wie wir eines haben !! Beim Sonnenuntergang spazieren wir noch etwas durch den Garten des Hotels, der sehr schön angelegt ist. Abendessen – Bett – Schlafen.

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