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29. August 2009 – Motorrad-Unfall auf der Fahrt

Eine Relax-Rückfahrt bis nach Antsirabe, so war es geplant, vielleicht noch ein kleiner Abstecher in einen weiteren Lemuren-Park. Die Landschaft war wieder exorbitant.

Dann kam die Abzweigung rechts hoch zu dem Park. Wir hielten an der Straße an und überlegten kurz, dann fuhr Achim los, den Berg hoch auf einer Straße aus Natursteinen. Aber im zweiten Gang schaffte er es nicht und als er in den Ersten schalten wollte, kamen wir zum Stehen und ab da ging es rückwärts. Achim musste die Beine zum Abstützen auf den Boden machen, konnte also nur mit der Handbremse bremsen und die hielt an dem Hang unser Gewicht nicht. Ein paar Meter schlitterten wir rückwärts, dann hat’s uns umgehauen. Achim flog über mich und ich nach links auf Ellbogen, Rücken und Hüfte und dann spürte ich einen Mordsschlag am Sturzheim – boing, Landung auf Stein, echt hart. Benzin lief aus – wir hatten kurz vorher vollgetankt. Nachdem wir uns zusammengesammelt hatten, stemmten wir das schwere Bike hoch. Wir waren echt geschockt. Plötzlich machte es „pling“ und da lag der Kupplungshebel auf dem Boden.

Toll !!! Wir überlegten, was wir jetzt tun sollten. Tja, bleibt eh nur ohne Kupplung weiterfahren – das haben wir dann auch getan – vielmehr Achim hat es getan. Den zweiten Gang konnte er den Berg runter einrasten lassen und so fuhren wir erst mal 20 km mit maximal 50 km/h weiter. Dann riefen wir Manfred an, da hatten wir noch circa 60 km bis zur nächsten Stadt vor uns. Er meinte nur, er hätte uns doch einen zweiten Hebel reingelegt, wir könnten auch Brems- und Kupplungshebel austauschen. Also alle drei Koffer abgesucht – nix da. Nach zwei Reparaturversuchen und genialen Ideen von uns beiden, bastelten wir uns einen Behelfshebel aus Schnur und Band und dem abgebrochenen Kupplungshebel. So konnte Achim wenigstens anhalten und auskuppeln, falls unbedingt notwendig, vor allem in der Stadt. Es ist kaum zu glauben, aber wir schafften es bis zum Hotel Violette in Ambositra, bekamen sogar einen Bungalow – Dusche und nochmals durchatmen. Ich hab einen Bollen am Ellbogen, an der Hüfte dürfte es einen netten fetten blauen Bluterguss geben, der Rücken hat Schrammen und mein Hals fühlt sich an, als ob ich zehn Tage Autorennen hin und her geguckt hätte. Achim hat sich am Knie geschrammt und auch am Ellbogen. Aber das hätte auch anders ausgehen können. Achim war dann so von seiner Konstruktion überzeugt, dass wir glatt noch mal in die Stadt gefahren sind. Wir wollten das Benediktinerinnen-Kloster finden, fanden aber nur eine riesige katholische Kirche, in der sie für den morgigen Gottesdienst übten und – !! rein zufällig oder weil ich’s mir heute verdient habe !!?? einen Homöopharma-Laden. Wir natürlich nix wie rein und zugeschlagen, ein paar Fläschchen Öl und Duftöl für mich und zum Verschenken und das zum ein Drittel des normalen Preises. So wurde es doch noch ein schöner Tag.

Inzwischen sitzen wir hier am Abendessen und trinken noch leider keinen Rum Vanille, Achim schreibt „seinen“ Reisebericht in sein Handy und ich schreib mein Reisetagebuch und sauf nebenher seinen Brandy. Zwei Kupplungshebel sind mit einem Taxi-Brousse über Nacht hierher unterwegs und wenn wir Glück haben, kommen Sie auch an und wir können morgen nach Antsirabe weiterfahren – dort gibt es nämlich noch einen Homöopharma-Laden !!

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