Gestern waren wir tauchen am Nudi Falls und der Name des Tauchspots erwiess sich als Programm. Jede Menge verschiedener Nudibranches, also Nacktschnecken, in allen Farben und Formen. In einer Höhle entdeckte ich 2 Pipefish, sehen aus wie eine kleine Seeschlange mit rotem platten Schwanzende, gehören jedoch zu den Seenadeln. Während des Filmens entdeckte ich daneben einen Batfish, Fledermausfisch, ganz in schwarz mit einem orangen Saum. Wollte ihn unbedingt filmen, muss aber auf den falschen Knopf gekommen sein, jedenfalls fand ich hinterher keinen Film von Pipefish und Batfish. So ein Mist, die GoPro ist unter Wasser schon nicht ganz einfach zu handhaben. Bei diesem Tauchgang sahen wir auch einen „spiny devilfish“ (inimicus didactylus), skurilles Wesen aus der Gruppe der Steinfische. Gleich daneben ein roter „leaf scorpionfish“ und eine grüne Nacktschnecke aus der Gattung Nembrotha. Diese Gattung hat viele sehr bunte Stellverteter in allen Farben.
Nachmittags ging es zu einem Platz an dem wir 2 verschiedene Arten der Pygmäen-Seepferdchen anschauen konnten. Ich schreibe anschauen, da das Fotografieren dieser etwa 5mm großen Minis leider keine zeigbaren Bilder ergab. Ist einfach Glücksache, ob man sie in einem Moment erwischt, an dem sie sich nicht bewegen. Strömung und die kleinste Wasserbewegung führen sofort zu einer Lageänderung und die Auslöseverzögerung der Kamera lässt keine Vorhersage zu, ob man den richtigen Moment erwischen wird. Die Stahlschlaufe des Zeigestabs ist ca 5 mm dick und das Seepferdchen sitzt genau davor, kaum zu erkennen.
Und da wir noch immer nicht genug hatten, machten wir auch noch einen nachttauchgang. Kraken und anderes krabbelgetier waren versprochen. Im halbdunkel um halb sechs brachen wir auf. Zu beginn war es noch relativ hell, aber nach 10 minuten unter wasser war es stockfinster. Igelfische trollten sich im lampenschein, erst war nicht viel los. Aber dann gab es plötzlich von überall her lichtsignale, jeder guide fand etwas anderes und wir waren schwer beschäftigt. Achim folgte lange zeit dem falschen guide. erst als ich ihn auf die feinen unterschiede (Jeff taucht mit füsslingen) aufmerksam gemacht habe, waren wir uns wieder einig. Drei orangutan krabben führten ein tänzchen für uns auf. Sie sehen original aus wie affen, rotbraun behaart und mit lustige glotzaugen. Unter einem riesigen kissenseestern tummelte sich ein rotes kräbblein, das über die störung not amused war. Und dann gab es einige kleine kraken, die über den boden schlichen und nach einem verschwindeloch suchten. Die meisten fanden auch eins und schlürften regelrecht in die röhre rein.
Ein grosses seepferdchen hing an einem grasstengel und liess die fotoprozedur einigermassen gelassen über sich ergehen. Eigentlich tun mit die tiere schon manchmal leid. Da kommen plötzlich vier oder fünf taucherlampen über sie und leuchten sie aus allen richtungen an, wahrscheinlich sehen sie ne weile nix mehr danach.
Dann zeigten sich auch die oktopusse und sepien, einige leuchteten sogar und achim schoss ein super foto von einem der flüchtenden, nachdem diese seine Tinte verschossen hatte. Man sieht ihn erst leuchten, wenn das licht weg ist. Sieht echt gespenstisch aus.
Apropos aus, wenn man das licht ausmacht und die hände durch das wasser bewegt, hat man meeresleuchten. Tausend fuzzykleine sternchen, die nach allen richtungen auseinanderstreben, echt super anzuschauen. Es war vollmond und das wasser voller plankton – ideale voraussetzungen, um sowas zu sehen.
Und zum schluss entdeckten sie auch noch einen frogfish (Anglerfisch) ganz in der nähe des wartenden bootes. Seine Angel ist der kleine Wisch, den er vor seinem Mund hin und her bewegt.
Eigentlich wollten wir nur einen kurzen tauchgang machen, aber wenns halt so viel zu sehen gibt….es waren wieder mehr als sechzig minuten.
Auf der heimfahrt zitterten alle vor kälte und die vorfreude auf eine heisse dusche wurde immer größer ?. Heute waren wir insgesamt 3 Stunden unter Wasser !!
Beim Abendessen gab es noch ein Erdbeben, nur ein einzelner Stoss. Der Manager, der zufällig am Tisch neben uns sass, schrie sofort, dass alle das Restaurant verlassen sollen. Alle Besucher rannten also schnell raus, aber es kam nichts nach.