Endlich ausgeschlafen, waren gerade so vor 10 Uhr am Frühstücksbuffett. Leckeres Nasi goreng mit Sojasosse, schmeckt auch zum Frühstück. Klar gab es auch Toast und Eier und so westliches Zeug.
Nach dem Frühstück wieder rauf auf den Tempel und noch ein paar Runden um die Stupa, nachdem wir gelesen haben, wie man das machen sollte. Immer schön im Uhrzeigersinn auf allen Etagen umrunden. Jede Etage ist eine Station im Leben Buddha’s und am Schluss ist man ganz oben und die Erleuchtung ist nahe. Oben ist es wirklich ganz imposant. Lauter Stupas, in der Mitte die Riesenstupa und ein super Blick auf die umliegende Landschaft.
Der ganze Tempel wurde ca. 830 nach Christus erbaut und war über Jahrhunderte, nachdem er von Vulkanausbrüchen mehr oder weniger zugedeckt worden war, in Vergessenheit geraten und weitgehend zerfallen. Erst 1814 wurden die Briten auf ihn aufmerksam gemacht und haben begonnen den Tempel auszugraben. Um die 2 Millionen Steine wurden aufgesammelt, gesäubert und wieder an der richtigen Stelle eingepasst. Viele, viele Arbeitsplätze. Die erste Renovierung wurde 1911 fertig gestellt. Borobudur dann wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe gekürt. Für Indonesien ist es ein Kulturdenkmal ersten Ranges und ist daher Ziel vieler Klassenfahrten und Ausflüge.
Überhaupt sieht man unheimlich viele indonesier hier, kaum deutsche, was ich sehr nett finde, ein paar holländer, franzosen und wahrscheinlich australier. aber alles in maßen und in der tempelanlage verläuft es sich sowieso.
Achim wurde auf jeden fall erleuchtet, er wusste plötzlich, dass es eigentlich unklug ist, wieder in der mittagshitze auf den trümmern rumzulaufen und fast zu verschwitzen und deshalb zogen wir uns spontan in den coffee room zurück und er trank ein kühles bier. lemon squash ist auch super und macht nicht betrunken 🙂
nach all den banalitäten des vormittags dachten wir, dass wir jetzt dringend einen kick bräuchten und entschlossen uns deshalb, fahrräder auszuleihen und ins dorf zu strampeln. gesagt getan, für schlappe 80 cent pro rad und stunde konnten wir uns aus dem reichhaltigen angebot professioneller mountain bikes zwei aussuchen. die bremnsen funktionierten…….auf einer seite…….einigermaßen….das war aber auch alles. reifen durchscheinend, sattel für maximal 160 cm körpergröße, die tretlager stöhnten hörbar bei jeder umdrehung und verweigerten immer mal wieder ihre mitarbeit, die geräuschkulisse war enorm, man konnte uns schon von weitem kommen hören. ein wahres bike erlebnis also! helm nein! dafür linksverkehr! achim sah aus wie auf einem bobby car! mit den knien immer in bodennähe.
aber selbst mit einem solch maroden drahtesel kommt man einfach schneller voran als zu fuß!
im dorf stellten wir es kurzerhand neben einem warung ab, baten die besitzerin, ein auge auf unsere kostbare ausleihe zu haben und stürzten uns in den markt, jedoch- es war mittagszeit und nicht viel los.
umso gieriger waren die gelangweilten marktfrauen auf konversation und es ergaben sich mehrere lustige kauderwelschgespräche. eigentlich schon traurig, dass wir nicht mal ein paar worte indonesisch lernenund wenigstens zwei fragen stellen oder beantworten können….nun ja….
dieses gemüse oder frucht, was auch immer, kenne ich nicht. ihr? falls ja, schreibt es mir, vielleicht schmeckt es ja.
ganz am schluss entdeckte noch eine näherin, die per handbetrieb auf einer singernähmaschine nähte. ich glaube, diese maschinen sind echt unverwüstlich!
inzwischen ist es neun uhr abends. wir sitzen im restaurant……alleine….niemand mehr da! die gehsteige sind hochgeklappt, alle gäste anscheinend im bett und der mann an der kasse verzweifelt gleich, weil die zwei doofen deutschen immer noch da sitzen und in das komische ding da hämmern, anstatt abzuziehen, damit er endlich feierabend machen kann. gehn wir halt…..schreiben können wir ja auch auf unserer veranda!
Gegen 16.30 Uhr schultern wir nochmals unser Fotozeugs und erklimmern den Tempel abermals. Um 17 Uhr ist letzter Einlass und wir glauben es bis zum Sonnenuntergang auf dem Tempel zu schaffen. Sind auch nicht alleine da. Aber 10 min vor Sonnenuntergang vertreiben uns die Parkwächter, denn man müsste für die restlichen 10 min extra bezahlen. Na ja, viel schöner kann der Schluss auch nicht gewesen sein. Wir beschliessen daher auf den Sonnenaufgang, Start um 4.30 morgens, zu verzichten und lieber auszuschlafen.