14. Juli 2022 – Haarlem
Die heutige Reise führte uns über Alksmaar nach Haarlem bei Amsterdam. Haarlem ist eine der ältesten Städte Hollands, das Stadtrecht wurde bereits 1245 erteilt. Übrigens gründete der Holländer Petrus Stuyvesant 1658 Nieuw Haarlem an der Ostküste Nordamerikas, das später als Bezirk Harlem Teil der Stadt New York wurde (Wikipedia). Wir fanden recht schnell einen Parkplatz etwas ausserhalb der Stadt und waren mit dem Fahrrrad in wenigen Minuten im Stadtzentrum. Auch diese Stadt, die am Fluss Spaarne liegt, war von zahlreichen Kanälen durchzogen, auf denen Hausboote, Motoryachten, Sportboote aber auch Standup-Paddler unterwegs waren. Gleich zu Beginn erreichten wir die sehr gute erhaltene Windmühle Molen De Adriaan. Schon von der Brücke aus sah man im Hintergrund eine runde Kuppel. Wir fuhren hin, aber es handelte sich um einen Kinopalast, der von aussen wie ein Gefängnis aussah. Weiter entlang des Kanals überquerten wir den Fluss und fanden uns ein paar Gassen weiter an der Kirche wieder.
Die lebhafte Innenstadt mit ihren engen Gässchen und Cafés war sehenswert. Wir schoben die Räder durch die Fussgängerzonen, fuhren mal wieder kreuz und quer durch die Stadt und liessen uns einfach treiben. Zur Mittagszeit überkam auch uns ein Hungergefühl, aber all die Restaurants an den grossen Plätzen und in den Gassen erfüllten nicht unsere Gelüste. Nach einigen Irrfahrten hielten wir schliesslich bei „Mama Mojo“, einem kleinen bunten Imbiss. Wir verstanden die Speisekarte wohl nicht richtig und erwarteten etwas anderes als Sandwiches, die überall angeboten wurden und die nach unseren Beobachtungen wohl das Mittagessen der meisten Holländer darstellen. Wir hätten besser lesen sollen, denn der Imbiss hiess „Mama Mojo broodies“. Und bei der Bestellung stellte sich heraus, dass auch hier nur Sandwiches zu bekommen sind. Immerhin waren es Biobrötchen und drauf kamen Biozutaten und hausgemachte Saucen – schmeckte sehr lecker. Zu Trinken gab es Bier oder Limonade. Ich zog eine Flasche Zitronenlimonade und las erst beim Öffnen der Flasche das Etikett, dass die Limonade aus England kam und von Prinz Charles ausgezeichnet war. Dann war sie die 4,50 € wert. Während wir aßen kam ein junger Mann mit einem orangen quadratischen Kühlrucksack auf dem Thuisbezorgd.nl stand. Er wartete bis das Essen fertig war, packte es in den Kühlrucksack und für mit dem Fahrrad los. Thuisbezorgd heisst auf deutsch „Hauslieferung“. Man bestellt via App, das Essen wird nach Hause gebracht. Und noch etwas sahen wir zu ersten Mal – eine grosse Fahrradgarage, die bewacht ist und einen Reparaturdienst beinhaltet. Bei der Menge an Fahrrädern die in Holland rumkurven, eine konsequente Einrichtung.
Als einziges Bauwerk besichtigten wir die Große oder St.-Bavo-Kirche, sie wurde zwischen 1370 und 1520 erbaut. Sehr schöne Orgel, die 1738 fertiggestellt wurde. Im Jahr 1766 hat der zehnjährige Wolfgang Amadeus Mozart sie gespielt. Das moderne Glasfenster in dem alten Gebäude …
Auf dem Rückweg zum Auto kehrten wir noch in ein Café ein. Kuchen war gut, Kaffee war schlecht, aber es lag in einer Strasse mit Häusern, die Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut worden waren.
Wir fuhren dann weiter auf der Autobahn, es ging um Amsterdam herum nach Almere. Von der Autobahn sah man neue Hochhäuser, bei denen Architekten wohl wetteiferten, wer die tollsten Ideen verwirklichen kann. Unsere App hatte uns einen Stellplatz in der Marina WSV Almere Haven vorgeschlagen und wir hatten Glück und fanden dort einen ruhigen Platz. Die Gebühr von 32 € für 2 Nächte mußte beim Hafenmeister bezahlt werden. In der Marina können 30 Wohnmobile stehen. Neben der Marina lag sogar ein schöner Sandstrand zum Baden. Allerdings ging ein unangenehm kalter Wind, so dass wir auf das Bad verzichteten.
Wir unternahmen gleich eine Rundfahrt mit den Fahrrädern. In Holland tragen die Fahrradfahrer übrigens keine Helme. Wer mit Helm fährt, enttarnt sich als Deutscher. Die ganze Siedlung betseht vorwiegend aus Häusern wie auf dem letzten Bild der Galerie. Ausschliesslich klinkerverkleidete recht kleine Reihenhäuser.
Am Wegrand öfter mal mehr als 2 m hoher Bärenklau und als wir am Recyclinghof vorbeikommen ein Kunstwerk aus Schrottteilen.