
17. März 2025 – Saintes-Maries-de-la-Mer
Wir fuhren gegen 11 Uhr los, mussten aber Ohrenschutz, Handschuhe und Daunenanorak anziehen, denn es war trotz blauem Himmel und Sonnenschein, empfindlich kalt. Vor allem der Wind, der vom Land kam, war extrem kalt. 2 Stunden ging es mit dem Fahrrad auf dem Radweg am Meer entlang nach Osten. Der Weg, rechts das Meer und links die Lagune, ging ab und zu mal durch tiefen Sand, an dem besser geschoben wurde. Wir stoppten immer mal wieder, denn es gab viele Flamingos zu sehen. Ein paar Vögel waren ganz nahe und liessen sich nicht durch uns stören. Andere bequemten sich sogar mal einen kurzen Flug zu wagen. Als eine Sanddüne den Weg versperrte, fuhren wir eine paar hundert Meter auf dem Sandstrand. Der Sand war noch feucht und trug uns gerade noch. Kurz vor dem Leuchtturm kehrten wir um, da wir sonst die Zeit zum Mittagessen im Ort verpasst hätten. In der Lagune sahen wir, dass Jemand irgendwann mit Steinen Herzen und Namen im Sand gelegt hatte. Jetzt waren diese Herzen unter Wasser, sah beeindruckend aus. In der Ferne sah man den Mont Ventoux, der noch einen Schneehaube hatte.






























Es fiel uns auf, dass man ewig allein auf dem Weg fahren konnte, aber jedes Mal, wenn man abstieg und die Räder einfach im Weg stehen liess, unmittelbar andere Radfahrer auftauchten, die kaum vorbeikamen. Das gleiche war uns auch beim Autofahren schon aufgefallen. Wenn eine enge Stelle kam, war dort garantiert gerade ein Radfahrer und zusätzlich kam ein Laster entgegen. Oder wenn wir mal anhielten, um auf Google nach dem richtigen Weg zu schauen, kam wie aus dem Nichts ein Auto, stellte sich hinter uns und hupte. Auch auf der Autobahn geschieht es dauernd, dass man auf der rechten Spur fährt, bis man einen Laster überholen möchte. Just in dem Moment, in dem man ausscheren müsste, befindet sich gerade ein anderes Auto neben einem, so dass man abbremsen muss. Unfassbar, dass es immer wieder solche Koinzidenzen gibt.
Wir kamen gegen 14 Uhr im Ort an und fanden schnell ein Restaurant, das uns gefiel. Wir konnten in der Sonne sitzen, sogar die Winterkleidung ablegen. Karin aß eine salade chèvre und ich ein „Gardianne de taureau“. Das Gardianne de taureau ist das klassische Gericht der Camargue-Hirten und ist eine Art Gulasch aus Stierfleisch.



Nach dem Essen fuhren wir zu einer Saline, die etwa 6 km entfernt war, aber dort war nichts von einer Saline zu sehen, stattdessen schwirrte ein Schwarm Mosquitos um uns herum. Wir achteten noch auf Nutria in den Wassergräben rechts und links der Strasse. Karin entdeckte ein Nutria, aber es tauchte sofort ab und wurde nicht mehr gesehen.