18. September 2021 – Fahrt ins Hinterland
An der Küste entlang ging es durch Viana do Castelo. Schon von der Küstenstrasse hatte man einen tollen Blick auf das Heiligtum der Santa Luzia, das wir anschliessend besichtigten. Auf einer gepflasterten Strasse ging es den Berg hoch. Aus der Kirche hörte man Musik und als wir eintraten, stellten wir fest, dass gerade eine Hochzeit stattfand. Viele Touristen betraten trotzdem den Saal, was niemanden störte. Von der Anhöhe hatte man eine super Aussicht.
Von Viana nahmen wir die Autobahn um direkt das Restaurante Taberninha „O Chico“ anzusteuern, das uns von Karin’s Bandkollegen Pit als Geheimtipp empfohlen wurde. Es lag 6 km ausserhalb von Barcelos, direkt an der N103 Richtung Esposende. Zum Glück fanden wir gleich einen Parkplatz für die beiden Wohnmobile und der Wirt hatte noch einen Tisch für uns frei. So sassen wir also direkt an der Hauptstrasse bei pausenlosem Verkehr, Traktoren fuhren laut vorbei, ein Motocrossfahrer wollte unbedingt seine Künste zeigen und fuhr nur auf dem Hinterrad fahrend mit Vollgas vorbei. Er kam unüberhörbar noch weiter 3 Mal die Hauptstrasse entlang gebraust. Aber wir hatten Glück überhaupt einen Tisch bekommen zu haben. Mehrere Leute kamen nach uns und mussten lange warten. Zusätzlich zum Verkehr kam dann ein Auto mit 2 riesigen Megaphonen auf dem Dach und machte lautstark Wahlwerbung für die PS (Sozialistische Partei). In Portugal finden am 26. September Kommunalwahlen statt. Der Kandidat, der auf dem Auto prangerte, kam sogar selbst in das Restaurant und uns wurden ein Bleistift und 2 Kugelschreiber geschenkt – was für ein Erlebnis ! Ach ja, fast hätte ich es vergessen, das Essen. Weder die Wirtin noch der Wirt sprachen englisch, so zeigten wir die Bilder, die Pit uns gesandt hatte und bestellten einen Vinho verde. Ohne weitere Worte verzog sich die Wirtin und nach und nach bekamen wir genau das gleiche wie alle anderen Gäste auch und zusätzlich die Kabeljaubällchen als Vorspeise. Das Hauptgericht war wohl „Vitela assada com batata e legumes“ – gebratenes Kalbsfleisch mit Kartoffeln und Gemüse – eine regionale Spezialität. Das Essen schmeckt vorzüglich, war aber äußert sättigend. Trotz oder wegen der Flasche Vinho verde, die wir vollständig getrunken haben, waren wir groggy. Wir bezahlten 70 Euro inkl. Trinkgeld, fuhren zum Freibad in Barcelos und legten uns eine halbe Stunde ab.
Gegen 16 Uhr fuhren wir in nur 13 km entfernte Guimarães, stellten die Autos auf dem Stellplatz unter dem Lift ab, fuhren mit den Rädern in die Altstadt. Dann besichtigten wir die Altstadt zu Fuss, tranken etwas und fuhren dann zum Kastell. Leider verloren wir Micha, der voraus fuhr. So umrundeten wir das Kastell und die Paço dos Duques de Bragança, die dem portugisischen Präsidenten als nördliche Residenz diente. Wir fuhren dann noch in Regionen außerhalb der Altstadt und waren begeistert von dieser Stadt. Gegen Abend beleuchteten gelbe Laternen die Gassen und wir kamen zufällig an einen Platz, an dem Breakdancer eine Vorführung gaben.