2023EuropaTschechien

19. Juli 2023 – Sting in Pardubice

Es war eine sehr ruhige Nacht. Wir fahren gegen 11 Uhr nach Pardubice und finden sofort einen Parkplatz an dem wir die Nacht verbringen können. Er liegt keine 100 m entfernt von der Arena, in der Sting heute abend auftreten wird (Fassungsvermögen 10 000 Personen). Bei der Ankunft konnten wir bereits den Soundcheck hören.

Nach dem Anbringen der Autokralle steigen wir aufs Fahrrad und besichtigen die Altstadt des Ortes. Auch hier ein sehr schöner Marktplatz mit Restaurants rundum, einem tollen Rathaus und der Turm hat wieder eine aussergewöhnlich Kuppel. Padubice hat ein sehr grosses Schloss aus dem 15. Jahrhundert. Der Schlossherr war auch der Besitzer der Burg, die ich gestern als Beitragsbild ausgewählt habe. Der Wassergraben um das Schloss wurde zu einem Park umgewidmet. Alte grosse Bäume und grosse Liegeflächen laden zum Bleiben ein. Wir fahren entlang eines Kanals entlang, dessen Wasser keineswegs zum Baden einlädt, kehren aber nach 30 Minuten um, da Essenszeit ist. Das Restaurant am Marktplatz entpuppt sich als asiatische Küche – gebratene Nudel, Frühlingsrollen und eine Suppe.

Als wir durch den Turmbogen fahren, entdecken wir das “neue” Padubice. Zwei echt grosse Malls, unzählige kleine Shops in allen Seitenstrasse – hier ist richtig was geboten. Es gibt sogar ein Grand Hotel, das aber irgendwie an Plattenbau-Chic erinnert. Zurück am Wohnmobil spricht mich ein Tscheche und fragt, wieviel wir bezahlen mussten. Anfangs verstehe ich gar nicht, was er will. Als ich im sage, dass wir die Kralle selbst montiert haben, um einen Diebstahl des Wagens zu verhindern, lacht er – clevere Idee meint er. Er dachte die Polizei hätte die Kralle angebracht, damit wir Bussgeld bezahlen.

Ab 18 Uhr begann das Parkchaos. Alle Besucher, die mit dem Auto kamen, mussten eine kleine Strasse entlang, um auf einen Parkplatz zu kommen. Wir hingegen konnten bequem zuschauen, wie sich viele Leute bei der Polizei über die schlechte Organisation des Parkraums beklagten. Gegen 19.30 Uhr stellten wir uns in die Schlange am Eingang, kamen zügig durch und stellten fest, dass unsere Plätze ideal waren – 2 m höher als die Stehplätze und genau in der Mitte. Ein junger Mann kam mit einem grossen Kanister auf dem Rücken und zapfte Aperol Spritz für diejenigen, die vor dem Zugang zur Halle noch nichts gekauft hatten.

Nach dem ersten Teil – einem Sänger namens Joe Sumner, der zu Playback singen und Gitarre spielen durfte/musste – um keinen langen Umbau der Bühne zu erfordern. Später lasen wir, dass Joe Sumner der älteste Sohn von Sting ist. Deshalb sang er in einem Stück später auch zusammen mit Sting auf der Bühne. Dann kam Sting, sang “Message in a bottle” als Intro und dann kamen viele seiner Hits. Das Publikum und wir waren begeistert. Die beiden grossen Displays, die Grossaufnahmen der jeweiligen Akteure zeigten, erzeugten die Illusion, dass die Bühne riesig ist. Wir hatten unser Fernglas mit und konnten Sting optimal beobachten, mit der eingebauten Bildstabilisierung hatte man den Eindruck Fernsehen mit geilem Ton zu schauen. Als die Show nach 100 Minuten zu Ende ging, tobte das Publikum und die Band kam tatsächlich noch zu weiteren Zugaben. Stings Gitarrensolo zu “Fragile” beendete das Konzert dann. Der Weg zum Ausgang verlief sehr ruhig und ohne grosses Gedränge. Ein paar Minuten später waren wir an unserem Wohnmobil, setzten uns auf die Mauer an der Elbe und tankten frische Luft und Alkoholisches. Natürlich ging dann das Ausparkchaos los und es dauerte mindestens eine Stunde, bis Ruhe einkehrte.

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