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2. September 2014 – Fahrt nach Munduk

Langsam müssen wir uns wieder Richtung Flughafen bewegen, denn am Freitag Abend geht zurück nach Deutschland. Wir fahren wieder den Berg rauf, vorbei an zahlreichen pittoresken Reisterrassen, an Gewürznelkenbäumen, an Kaffee- und Bananenplantagen. Ziel ist Munduk, ein kleines Dorf, das in der Nähe der beiden Vulkanseen liegt. Wir logieren im One Homestay für 14 € und bekommen als erste Gäste das beste Zimmer. Terrasse mit super Aussicht auf das ganze Tal. Gerade ist alles in das Licht der untergehenden Sonne getaucht und die Reisfelder leuchten in sattem Grün.    

Nach der Ankunft gingen wir einen Kaffee trinken im ersten Stock einer Kooperativ-Kneipe. Karin nahm einen normalen Kaffee und ich wollte den Kopi Luwak trinken, denn die Kooperative stellt 176 kg dieses aussergewöhnlichen Kaffee’s pro Jahr her. Ihr erinnert euch, die Kaffeebohnen werden von Civet-Katzen gefressen und aus den ausgeschiedenen Bohnen wird dann der Kaffee hergestellt. Wir kamen mit dem Besitzer ins Gespräch und er erzählte, dass die Kaffeeplantage 3 Hektar gross ist. In der Mitte steht ein Stück ursprünglicher Dschungel, in dem ca 1300 wilde Civet-Katzen leben. Nachts fressen die Katzen dann den Kaffee und am nächsten Morgen wird eingesammelt. Die Katzen bleiben in dem Stück Dschungel, da sie dort genügend zu fressen finden und ungestört sind, auch wenn die Erntesaison für Kaffee im September endet. Wird mal eine Katze durch Wilderer angeschossen, päppelt die Kooperative die Katzen wieder auf. Wir konnten 2 solche Opfer, die kurz vor der Freilassung standen, in kleinen Käfigen bestaunen. Es sind wirklich putzige Tiere, aber nicht ganz ungefährlich. Ich glaube, wir bleiben lieber beim Lucymodell!
Zubereitet wird der Luwak-Kaffee in einem speziellen Gerät, so eine Art Dampfmaschine. Der gemahlene Kaffee wird in das Glas rechts gefüllt. Dann heizt man das Wasser in dem rechten Behälter mit einem Spiritusbrenner auf. Das heisse Wasser läuft über den Ausguss in den Glasbehälter. Wenn die Flamme unter dem Kessel erlischt, wird der Kaffee wegen des Unterdrucks im rechten Behälter in diesen Behälter zurückgesaugt. Zündet man den Spiritusbrenner wieder an, wiederholt sich die Extraktion. Nach dreimaliger Extraktion ist der Kaffee fertig und schmeckt wie ein starker Espresso, nur ein wenig bitterer.

Direkt vor der Terrasse stieg eine junge frau auf eine mindestens 6-7 m hohe bambusleiter und erntete nelken. Wir lernten dabei, dass die nelke rot sein, aber noch nicht blühen sollte. Das war ein ziemlich waghalsiges unternehmen und nichts für nicht schwindelfreie. Achim wollte also nicht unbedingt helfen, ich könnte mir das schon mal für eine weile vorstellen. Überhaupt war das ein ziemlich interessantes gespräch. Wenn man sich mit den leuten unterhalten kann, erfährt man einfach auch was von den dortigen gegebenheiten. Dadurch, dass dies eine kooperative ist, die nur an wenige andere familien oder kleinabnehmer verkauft, bekommen sie natürlich viel bessere preise für den kaffee und können so auch ihre arbeiterInnen besser bezahlen. Jemand, der im tourismusbereich arbeitet, verdient etwa 65 euro im monat?, wieviel die arbeiter dieses mannes verdienen, hat er uns leider nicht verraten. In seiner kooperative beschäftigt er ungefäht 180 arbeiter, inzwischen hat er mehrere niederlassungen in bali und sie produzieren 176 kg luwak kaffee und etwa 170 tonnen normalen kaffee….. eine ganz nette menge also.
Nach dem Kaffee sind wir zu den Seen gefahren. Ziemlich enge Strasse und steile Haarnadelkurven bis wir auf dem Kraterrand fahren und einen sehr schönen Blick von der Strasse auf die Seen haben, dahinter wolkenverhangenen Vulkane und immer mal wieder zieht eine Wolke durch und erzeugt eine fast schon gespenstische Stimmung. Wir essen in einem Warung zu Mittag und warten vergeblich, dass die Vulkane noch zu sehen sind. Unterwegs sehen wir Hortensienfelder, die Blüten werden für die Opferschalen verwendet, und einen grossen Avocadobaum mit Früchten. Das ist das erste Mal, dass wir sehen können, wie diese Frucht wächst.
Und nicht zu vergessen der Blick auf die Seen …, die zumindest an einigen Stellen noch von Regenwald gesäumt sind.

Blumen am Wegrand, …

Während wir diese Zeilen schreiben, sitzen wir auf einer Terrasse im Restaurant, die eine tolle Aussicht über das gesamte Tal bietet. Es ist gefühlte 10 Grad kälter als am Meer, aber immer noch ca 20 Grad.

Temperatur erinnert an Steinen in einer warmen Sommernacht !!! Es könnte sooooooo idyllisch sein, aber leider dudelt schon die ganze zeit ein gammelanflötenaufundabgedudel nervtötend aus dem lautsprecher……ich dachte eigentlich, dem wären wir entronnen, als wir pemuteran hinter uns gelassen haben, aber scheins verfolgt es uns….naja….so ist bali eben auch!
Gerade haben wir mit Julian telephoniert. Selina’s Gepäck kam erst heute morgen, mit ca 12 Stunden Verspätung an. Die Gruppe ist inzwischen in Lombok und freut sich auf die Gili Islands.
Und wir suchen jetzt noch eine unterkunft für unsere letzten tage in sanur…..

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