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21. August 2014 – Ubud

Heute sind wir um 5.30 Uhr morgens aufgestanden, um den Markt in Ubud zu besuchen. Kurz nach 6 Uhr waren wir auch tatsächlich da und beobachteten den Markt, der bereits voll im Gange war. Keine Ahnung, wie all die Leute und Waren um 6 Uhr morgens dahin kamen. Sie müssen ja noch viel früher losfahren, um von den entfernteren Gegenden nach Ubud zu kommen und ihre Waren auszuladen. Auch Kundschaft war massig da. Frauen, die nicht mal ihren Sturzhelm absetzen, wenn sie über den Markt laufen. Wie immer sieht der Markt wenig appetitlich aus, insbesondere die Fleischabteilung lässt einen fast zum Vegetarier werden. Hübsch dekoriert, nicht.

Karin hat Vanille gekauft und verschiedene tropische Früchte (Mangostan, Passionsfrucht und Sapote = Breiapfel, sieht aus wie eine Kartoffel und auch diese Grösse). Wir sind ja immer fleissig am probieren, wenn wir eine neue Frucht finden, die uns unbekannt ist. Kürzlich gab es Longan, eine Art Lychee und eine scheusslich schmeckende Melone (wurde gleich entsorgt nach dem ersten Bissen). Leider gibt es bis jetzt keine Tamarillos, die gab es letztes Jahr auf Sumatra haufenweise.  
Um kurz nach 7 Uhr waren wir wieder zurück, lernten Ulli kennen, die zusammen mit ihrem Mann Nyoman die Guci Guest Houses betreibt. Eine Deutsche, die seit 1985 auf Bali lebt. Dann gab es Frühstück und anschliessend sind wir mit unserem Auto auf grosse Bali-Tour los. Unsere erstes Ziel waren die Reisterrassen von Jatiluwih. Kein Problem, diesen Ort zu finden, mit unserer Navigations-App namens Sygic auf dem ipad (Diese app ist billig, funktioniert meistens sehr gut, und ohne sie ist Selbstfahren in Indonesien mangels Wegweisern sehr schwierig). 
Heute hat sie uns aber mal wieder eine Abkürzung gezeigt, die leider nicht zum Ziel führte, aber so haben wir eine Wohnsiedlung am Rande eines Dorfes kennengelernt, die wir sonst wohl nie gesehen hätten. Und die Strasse, die wir nehmen sollten, lag wirklich sehr nah an der Strasse, die die App ausgesucht hatte.

Die Reisterrassen von Jatiluwih sind wirklich klasse und das wissen auch andere Touristen. Wir hatten eigentlich Glück, die meisten gingen erst mal zum Mittagessen, da es leicht zu regnen anfing. So waren wir mehr oder weniger allein in den Terrassen unterwegs und konnten ein paar Fotos schiessen. 

Von dort sollte ein Weg nach Batukau weiterführen, in dem einer der schönsten Tempel Bali’s im Dschungel steht, erbaut im 10ten Jahrhundert. Die Strasse war ziemlich schlecht, aber befahrbar. Wurde kurz besser, bis wir zu einem Wegweiser kamen, dem wir Folge leisteten. Fehler, es ging steil bergab. Bis wir endlich begriffen, dass wir falsch sind, waren wir schon im Tal. Hier endlich nutzten wir wieder unser Sygic und dann kam der falsche, oben beschriebene, Weghinweis. Wir mussten die Strasse, und die war ebenfalls sehr bescheiden, wieder hoch bis zu dem Wegweiser und dann waren wir endlich auf der richtigen Strecke. Ein paar km weiter war dann auch schon der Tempel. 

Es waren ein paar Regeln angeschrieben, die Karin merkwürdig fand – Frauen dürfen während ihrer Periode den Tempel nicht betreten, Frauen dürfen mit Kind den Tempel erst betreten, wenn das Kind seinen ersten Zahn bekommen hat, Schwangere und Sterbenskranke dürfen gar nicht rein und – dieser letzte Punkt traf auf uns zu – ohne Sarong darf man den Tempel nicht betreten. Also flugs einen Sarong gemietet (1,30 €) und schon war Zugang erlaubt. Die ganze Gegend war mitten im Urwald an einem Vulkanhang und alles sah aus, als ob es hier ständig regnet. Und siehe da, nach ein paar Minuten fing es prompt an. Aber das passte zu dem Tempel. Alle Figuren waren mit Moos und Farnen bedeckt, die Mauer mit orangen Flechten getüpfelt und die Pflanzen mit Epiphyten begrünt. 

Wir waren nachmittags gegen 14 Uhr am Tempel und waren fast allein. War schön, um die eigenartige Stimmung dieses besonderen Ortes während des leichten Regens aufzusaugen. Als wir die Strasse, und es gab wirklich eine einigermassen gute Strasse dorthin, runterfuhren, hörte der Regen schnell auf, es war wirklich nur ein Bergregen vor dem Vulkan. Wir fuhren noch in Mengwi am Wassertempel vorbei – schön, aber eigentlich nur schon wieder ein Tempel – und waren dann froh langsam wieder nach Ubud zu kommen. 

Froh, deshalb, weil Autofahren in Bali schon grenzwertig ist. Linksverkehr (eigentlich nicht schlimm, aber gewöhnungsbedürftig), sehr enge Strassen (wenn ein Bus oder LKW kommt wird es sehr eng, max 10 cm rechts und links geht es in den Strassengraben, bloss nicht nachdenken), Mopeds, die rechts und links an einem vorbeidüsen, bloss keinen Fehler machen, sonst ist ein Unfall vorprogrammiert. Heute ging fast alles gut. Hoffentlich bleibt es dabei.

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