2023EuropaPolen

24. Juli 2023 – Fahrt nach Toruń

Beide Bremsen meines Fahrrads haben total abgenutzte Bremsklötze. Jedes Mal, wenn ich bremsen muss, kreischen die Bremsen, dass es in den Ohren schmerzt. Also fahren wir heute morgen erst mal das nächste Decathlon an in der Hoffnung, dass man dort Ersatz Bremsklötze kaufen kann. Der Service ist super, der Mitarbeiter erledigt den Wechsel sofort und der Austausch kostet 20 PLN = 5 € Arbeitszeit und 35 PLN pro Rad für das Ersatzteil. Das ist fast geschenkt, verglichen mit den Preisen in Steinen.

Von Breslau sind es 360 km nach Torun. Der erste Teil verläuft über eine super ausgebaute, kostenfreie Autobahn. Etwa 80 km vor Torun wechselt die Route auf eine Landstrasse. Viele LKWs verlängern die Fahrzeit. Wir lassen Posen aus, da uns WoMo-Nachbarn auf dem Campingplatz berichteten, dass die Altstadt von Posen eine einzige Baustelle ist. In Torun fahren wir direkt den einzigen Camping an.

Toruń (dt. Thorn) ist eine der beiden Hauptstädte der Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Es liegt an der Weichsel und ist umgeben von ausgedehnten Waldgebieten. Die Landschaft ist flach und nur wenig gegliedert, die Höhenunterschiede liegen bei 10 Meter. Thorn ist die älteste Stadt Preussens, es entstand 1231. Gegründet wurde sie von Mitgliedern des Deutschen Ordens an der Weichsel. 1234 erhielt die Stadt das Stadtrecht – als erste Stadt in Preußen. Im 14. Jahrhundert wurde Thorn eine Hansestadt. Die ganze Altstadt wird dabei umgeben von der mittelalterlichen Stadtmauer, die bis heute erhalten geblieben ist. Vom Camping führt eine ewig lange Brücke über die Weichselauen.

Natürlich wollen wir wieder polnisch essen. Ich wähle ein Gericht aus der Kategorie „Placuchy Ziemniaczame“ namens „Koło Młynskie“ (linkes Bild). Karin entscheidet sich für vegetarische Piroggen mit Champignon- und Himbeersauce (rechtes Bild). Der Buchstabe ł wird übrigens wie wh in where ausgesprochen.

In einer Strasse fällt uns dieses Gebäude mit einer Holzfassade auf, dessen Zweck wir nicht herausfinden konnten – Puppenspieltheater ?

Kopernikus wurde 1473 in Torun geboren. Er ist für seine Theorie eines heliozentrischen Weltbildes bekannt, also die Theorie, das die Erde um die Sonne kreist. Torun ist bekannt für seine Lebkuchen, die bereits seit der Zeit der Kreuzzüge hier gebacken werden. Torun hat das brutalste Kopfsteinplaster, das wir je gespürt haben. Ach ja, es gibt noch die Sage um den Thorner Drachen. „Der Zimmermeister Johann Georg Hleronimi und die Ehefrau eines Stadtsoldaten Kataharina Storchin bezeugten am 13. August 1746 in der Stadtkanzlei in Thon, dass sie im Frühling 1746 einen Drachen sahen. Der Drache konnte fliegen und schwlmmen. Er war 2 Meter lang und hatte einen dunkelgrauen Kopf und Rumpf sowie einen hellbraunen und glänzenden Schwanz. Der Flugdrache erschien in der Nähe von Thorner Bach in der Vorburg und flog In die Rlchtung der Ruinen der Kreuzritterburg hin.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.