2021EuropaPortugal

24. September 2021 – Porto – Tag III

Gestern Abend regnete es heftig. Wir saßen im WoMo und hatten die Markise ausgefahren, um den Eingang etwas zu schützen. Leider waren die Stützen der Markise zu wenig unterschiedlich hoch – jedenfalls sammelte sich Wasser auf der Markise, bis sie an eine Seite zusammenbrach. Bei Ablassen des Wassersacks  bekam Micha eine guten Schub ab. Heute morgen hatten sich die Wolken weitgehend verzogen, man konnte aber nicht absehen, wie sich das Wetter im Lauf des Tages entwickeln würde. Trotzdem fuhren wir kurz nach 10 Uhr los, und begleiteten Micha bis zur Plattform oberhalb des Ponte de Luiz. Von dort fuhr Micha alleine weiter ind wir fuhren auf gleicher Höhe zum Ponte do Infante, der etwa 1 km flussaufwärts den Douro überspannt. Von dieser relativ neuen Brücke hatte man eine schöne Aussicht auf den Ponte Maria Pia, der von Gustavo Eiffel konstruiert und 1877 fertiggestellt wurde, inzwischen aber nicht mehr als Eisenbahnbrücke genutzt wird. Etwa 100 m weiter hatte man eine neue Brücke errichtet, den Ponte de São Juãn, eigentlich eine Bausünde verglichen mit Eiffel’s Brücke. Der Blick von der Ponte do Infante bestätigte Karin’s Vermutung, dass das Steilufer neben dem Douro als Gemüsegärten genutzt wird – jemand hatte aus Steinen eine Fisch angelegt und ihn bepflanzt.

Von der Brücke entdeckten wir auch einen Weg, der am Ufer des Douro entlang führt. Wir beschlossen, am Ende unserer Besichtigungen in der Oberstadt diesen Weg zu erkunden. Zuerst besichtigen wir die Kathedrale von Porto.

Dann suchten wir die Börse, begegneten aber Micha, der zu Fuß unterwegs war. Nach einer kurzen Besprechung trennten sich unsere Wege wieder. Wir fuhren auf der Suche nach der Börse Richtung Fussgängerzone und beschlossen einen Kaffee zu trinken. Als wir uns setzen wollten, stand Micha wieder neben uns und so tranken wir den Kaffee mit ausgewählten Süßspeisen eben zu dritt.

Wieder gingen wir getrennte Wege. Inzwischen hatten wir herausgefunden, dass die Börse nahe am Ufer des Douro liegt. Also zurück zum Ponte do Infantile. Auf dem Weg sahen wir einen Artisten, der bei jeder roten Ampelphase akrobatische Kunststücke vor den wartenden Autofahrern vorführte. Wenn die Ampel grün wurde, räumte er seine Utensilien weg und hielt den Autofahrern seinen Hut hin. Ausgefallene Geschäftsidee, aber fast niemand spendete etwas.

Wir kamen am Bahnhof von Porto vorbei, der weltberühmt ist.

Weiter über die Brücke und den steilen Weg hinunter, auf einem holprigen Weg zur Anlegestelle der Flusskreuzfahrtschiffe und weiter auf einem Weg, der über dem Wasser mit Holzplanken konstruiert worden war. So fuhren wir in einen ganz anderen Bereich Portos und hatten eine gute Sicht auf die Brücken, die den Douro überspannen.

Da wir uns um 14.30 Uhr mit Micha verabredet hatten, mussten wir schnell umkehren, um zurück zum Ponte de Luiz zu kommen. Wir wollten ja noch die Igreja de São Francisco und die Börse besichtigen. Am Eingang der Börse erfuhren wir, dass eine Besichtigung nur verbunden mit einer Führung möglich ist, zu spät für uns. Also nur schnell ein paar Fotos eines Raumes, den niemand betreten darf, da dort der portugisische Präsident seine Besprechunen abhält, wenn er in Porto weilt.

Gleich nebenan stand die Igreja de São Francisco. Das 10 Euro teure Ticket erlaubte die Besichtigung der Katakomben, des Museums und der Kirche, die zum Weltkulturerbe gehört. Die barocken mit viel Blattgold beklebten Wandschnitzereien fanden wir nur schrecklich, obwohl die handwerkliche Kunst, die dahintersteckt, unglaublich gut war. In den Katakomben wurden bis 1865 Franziskaner begesetzt. Der Boden und die Wände – alles Gräber.

Um 14.30 Uhr waren wir mit Micha verabredet. Wir durchfuhren den 70 m langen Tunnel vor dem Ponte de Luiz und warteten ein paar Minuten, bis Micha auch da war. Am Ufer entlang ging es nach Afugada, einen kleinen Ortsteil von Porto, an dem wir schon öfter vorbeifuhren und immer die kleinen Restaurants anschauten, vor denen Fisch auf Holzkohlefeuern gegrillt wurde. Dieses Mal wollten wir dort essen gehen. Der Fisch war sehr lecker, die typischen Beilagen eher nicht. Wir tranken einen leichten Wein des Hauses, einen Portwein und Kaffee mit einem hochprozentigen Schnaps, den wir nicht einordnen konnten.

Am Quai vor dem Restaurant versuchten 2 Jungs 3 Mädchen von sich zu überzeugen, indem sie in Unterhosen ins kalte Wasser des Douro sprangen – ob es wohl gefunkt hat ? Zurück am Camping schnappten wir schnell unsere Badesachen, um noch den Abschied vom Meer zu begehen. Während Micha im Strand döste, kämpften sich Karin und ich gegen die anrollenden Wellen vor ins eiskalte Meer. In einer Wellenpause gelang es mir sogar kurz ein paar Schwimmzüge zu machen, dann kam die Welle …

Als wir uns schlafen legten gegen 22.45 Uhr waren kaum Wolken am Himmel zu sehen, aber 1 Stunde später tobte ein Gewitter über dem Meer und es prasselte der Regen auf den Bus. Karin lag unter dem aufgeklappten Dach und ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie da schlafen konnte. Auch im Inneren unseres Wohnmobils war der Lärm so laut, dass ich kaum geschlafen habe. Um 6 Uhr hörte der Regen auf – Zeit für ein weiteres Nickerchen.

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