
6. – 8. August 2025 – Zeppelin-Fahrt in Friedrichshafen
Am 6. August fuhren wir nachmittags über den Feldberg nach Hagnau am Bodensee auf den Camping Schloß Kirchberg. Wir hatten unserem Enkel Tom einen Flug mit dem Zeppelin zum 8. Geburtstag geschenkt. Die Wettervorhersage versprach eine sehr schöne Woche. Glücklicherweise hatten wir 4 Wochen vorher einen Platz für 2 Nächte gebucht, denn der Camping war vollständig belegt. Wir bekamen Platz 77, der nur ca 50 m vom Campingplatz-eigenen Strand entfernt lag. Wir kamen zwischen 16-17 Uhr an, packten schnell Stühle und Tisch aus und gingen dann zum Strand. Das Wasser hatte ca 20 °C – erfrischend. Tom war es zu kalt, er ging nur bis zum Bauchnabel rein. Immer wieder flog ein Zeppelin über uns hinweg. Wir blieben noch eine Weile auf einer bequemen Holzliege, Tom sammelte schöne Steine. Um 19 Uhr ging es zurück zum Bus, vespern und 2 Runden Schach gespielt, dann ging es für Tom ins Bett.






Am nächsten Morgen mussten wir recht früh aufstehen, denn der Zeppelinflug war für 10:50 Uhr gebucht und man sollte eine Stunde früher zum Check-In da sein. Wir fuhren um 9:10 Uhr los, 40 Minuten sollten für die 15 km bis Friedrichshafen gut reichen. Aber 5 km vor dem Ziel war der Tunnel gesperrt. Wir standen mehr als 5 Minuten in der Schlange, ohne einen Meter vorwärts gekommen zu sein. Daher entschlossen wir uns, die Ausfahrt zu nehmen und durch die Stadt zum Zeppelin-Hangar zu fahren. Natürlich an jeder Ampel eine Schlange und wir erreichten das Ziel genau um 9:50 Uhr. Am Check-In bekamen wir unsere Bordkarten und mussten noch 30 Minuten warten bis die Sicherheitseinweisung begann. Die Zeit war aber gut angelegt, denn von der Terrasse des Restaurants hatte man einen guten Blick auf den Landeplatz, an dem gerade ein Zeppelin abgefertigt wurde.








Die Sicherheitseinweisung begann mit einem Film über Zeppeline, Karin fotografierte während der Vorführung. Dann wurden das Anlegen des Sicherheitsgurt und der Schwimmweste demonstriert und die Prozedur des Ein- und Aussteigens erklärt. Wir sollten uns hinter der Frau des Sicherheitsteams in 2er Reihen aufstellen und den Zeppelin im Auge behalten. Falls Wind aufkommen sollte, müssten wir unter Umständen schnell reagieren und zu Fuss ausweichen. Dann würden 2 Personen die Kabine über eine kurze Leiter verlassen und 2 neue Passagiere sollten dann schnell einsteigen. Auf diese Weise würde das Gewicht des Zeppelins in etwa gleich bleiben.






Und so machten wir es dann auch. Ein kleiner Bus brachte uns in die Nähe des Startplatzes, der Zeppelin kam angeschwebt, 4 Leute rollten die Treppe zum Ausstieg. Der Zeppelin wurde während der ganzen Prozedur nur von einem Mann an einem Seil gehalten, denn es war völlig windstill. 14 Passagiere stiegen aus und wir ein.






Dann wurde die Treppe weggerollt und wir stiegen fast senkrecht auf die Flughöhe von 300 m – höher darf der Zeppelin nicht. Der Flugkapitän, in unserem Fall eine Frau, muss eine Pilotenlizenz besitzen und macht dann eine Spezialausbildung für den Zeppelin. Gleich nach dem Start erklärte uns die Flugbegleiterin, dass wir uns jetzt frei in der Kabine bewegen könnten. An den beiden Türen waren Klappen, durch die man fotografieren konnte und es gab sogar eine Toilette. Die Passagiere saßen in 2 Reihen an Panoramafenstern und hatten freie Sicht auf das Cockpit. Sie berichtete, dass es weltweit nur noch 6 Zeppeline gibt, die alle in Friedrichshafen gebaut wurden. Zwei davon fliegen in Friedrichshafen, ein Zeppelin ist bei Essen stationiert und 3 Zeppeline hat die Firma Goodyear gekauft und nach USA transportiert. Goodyear nutzt sie nur für Grosskunden-Events.







Wir fuhren über die Stadt Friedrichshafen zum See und dann am Ufer entlang nach Meersburg, drehten dort um und fuhren über Land zurück nach Friedrichshafen – Flugdauer 45 Minuten. Unterwegs gab es viel zu sehen, Städte aus ungewöhnlicher Perspektive, Häfen und Schiffe. Das Wasser war blau, wie an einem Riff in der Südsee.






















Auf der Rückfahrt sah man dann die riesigen Obstplantagen am Bodensee, die mit Hagelschutznetzen abgedeckt waren. Vom Zeppelin aus gesehen, sahen die Flächen aus als ob sie betoniert gewesen wären. Nach der Landung vollzog sich wieder der Passagierwechsel. Dabei gab es noch Zeit um Fotos zu machen und zuzusehen, wie der Zeppelin wieder abhebt. Kaum war der blaue Zeppelin abgehoben, kam ein weiterer Zeppelin an































Nach dem Flug gab es für jeden Passagier eine Urkunde und ein Bordbuch, das die Gegenwart und die Geschichte des Zeppelins beschreibt. Wir aßen im Restaurant zu Mittag und fuhren anschliessend ins Zentrum von Friedrichshafen. Mit viel Glück ergatterten wir sogar einen Parkplatz, der nicht allzu weit vom Zeppelin-Museum entfernt war. Von der Besichtigung haben wir keine Fotos gemacht. Das Museum befasst sich in weiten Teilen mit der Katastrophe des Zeppelins „Hindenburg“, der 1937 bei New York in Flammen aufging. Er war noch mit Wasserstoff gefüllt, während er Zeppelin NT, mit dem wir geflogen sind, mit Helium gefüllt ist. Zeppeline wurden während der Weltkriege als Waffen benutzt.
Nach der Besichtigung des Museums fielen uns auf dem Rückweg zum Bus zwei spezielle Schiffe auf. Das rote Boot wurde mit Muskelkraft betrieben und das Schiff rechts war ein Partyschiff. Die gesamte Ladefläche der ehemaligen Fähre war eine riesige Diskothek.


Wir fuhren nach Meckenbeuren, um dort Micha in einem Café zu treffen. Er brachte Karins lang ersehntes grosses Lammfell (1 x 2 m) mit, das sie im Finkhof bestellt hatte. Micha fuhr weiter nach Baienfurt ins Hoftheater und wir fuhren durch viele kleine Dörfer, deren Umgebung aus Obstplantagen – Bäume voll mit Zwetschgen oder Äpfeln – bestanden, auf engen Strassen zurück zum Camping, um gleich wieder baden zu gehen. Danach wurde auf dem neuen Fell gekuschelt.





Am nächsten Morgen mussten wir den Camping bis 11 Uhr verlassen. Leider fanden wir einen der beiden Transponder nicht mehr, die für die Nutzung der Sanitäranlagen notwendig waren. Wir umfuhren den Stau in Hagnau wieder auf schmalen Strassen und kamen gegen 12:30 Uhr in Schaffhausen am, um noch den Rheinfall zu besichtigen. Der Parkplatz war leider recht weit von den Wasserfällen entfernt. Zu weit, um den Weg mit meiner maroden Hüfte zu schaffen. Karin entdeckte ein kleines Zügle, das eine Rundfahrt zu den Fällen anbot. Mit 8 CHF waren wir dabei. Die Fälle waren natürlich ein Touristen-Hotspot mit entsprechendem Angebot. Wir blieben nur kurz und fuhren mit dem Zügle gleich wieder zum Parkplatz zurück.


Von Schaffhausen ging es dann über Waldshut-Tiengen und Bad Säckingen zurück nach Hause.