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18. August 2014 – Yogyakarta Stadtbesichtigung

Heute war Stadtbesichtigung angesagt. Wir nahmen eine Mopedrikscha zum Palast wurden nach dem Kauf der Eintrittstickets sofort von einem noch 2-zähnigen Führer mitgenommen, dessen Erklärungen sehr schwer zu verstehen waren. Auch seine restlichen 2 Zähne dürfte er bald ausspucken müssen, wie die aussahen. Er dirigierte uns von Platz zu Platz, sagte unmissverständlich wo wir hinstehen müssen, und machte ein Photo nach dem Anderen von uns. Man konnte sich gar nicht wehren. Wir waren zahm wie Hündchen und machten alles mit.
Vier Stunden Sightseeing durch den Sultanspalast und den angrenzenden Harem ( und nicht mehr in betrieb!!!, schade eigentlich….ich hätte gerrne mal so einen sultan kennen gelernt?), der allerdings schon ziemlich zerfallen und renovierungsbedürftig ist. Yogyakarta ist ein Sultanat inmitten Indonesiens und der gegenwärtige Sultan, der zehnte seiner Art lebt noch in einem nicht zugänglichen Teil des Palasts. Der Palast haut einen nicht gerade um, beeindruckt aber durch seine Grösse und man kann eine Menge verschiedenener Museen anschauen, die Bilder und Lebensgegenstände der Sultane zeigen. Man bekommt viele verschiedene Batik Sarongs zu sehen und lernt, dass jedes Muster für einen speziellen Anlass und nur dort verwendet wird. Es gibt ein Muster für die Beschneidungszeremonie (Knaben- und Mädchenbeschneidung, obwohl der Guide meinte, dass die Beschneidung bei Mädchen verboten ist), für die Hochzeit usw..
Des Sultan‘ Insignien

Eine Gamelan-Musik Vorführung im Palast.

Einer der Führer im Palast.
Und ein Spinnen-Makro
Nach dem Palast gingen wir noch eine Strasse lang und landeten in einem Areal, in dem gerade alles für eine Veranstaltung vorbreitet wurde, Lautsprecher, Bühne usw. Dahinter war der Wasserpalast, der ehemalige Harem des Sultans. Alles war ziemlich zerfallen und plötzlich sprach uns eine recht kleine Frau an, ganz nett und zeigte uns, wohin wir gehen sollten. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass wir gerade einen Guide gewonnen hatten und sie begleitete uns die nächste Stunde. Karin unterhielt sich vile mit ihr, während ich ich mehr mit Fotographieren beschäftigte. Wir gingen in die Katakomben der ehemaligen Moschee und sie zeigte uns, dass es unterirdische Gänge gab, mit einer Länge von über 3 km. Sie dienten dem Sultan als Fluchtmöglichkeit und als unsichtbarer Zugang zum Harem.

Der Harem wird gerade geputzt, nachdem der letzte Vulkanausbruch zu viel Düngung brachte und nur noch Algen im Swimming Pool wuchsen.

Die frau war echt witzig. Sie war scheins mal mit einem niederländer verheiratet, er 2 m gross, sie vielleicht knapp einsfünfzig. Auf jeden fall hat er sie wohl ziemlich übers ohr gehauen und jetzt ist sie geschieden und wohnt mit ihrem papa in einer kleinen bude neben dem wasserpalast. Aber ihren humor hat sie nicht verloren. Sie hat mir auch von einem geist erzählt, der jede freitagnacht in einem besonderen raum von einem besonderen mann gerufen werden kann. Die meisten menschen können ihn dann zwar nicht sehen, aber wenn man fotos macht, darauf kann man ihn dann erkennen, wenn er erschienen ist. Glücklicherweise war nicht freitag und so mussten wir auch nicht warten, obwohl mich der geist natürlich schon interessiert hätte. Karin sucht gerade.
Die ganze Gegend, so erzählte sie uns, wird in ein paar Jahren wieder umgewandelt in den Zustand zu Zeiten des Harems. Die Gegend sieht momentan etwa aus wie Klein-Christiania, lauter kleine Häuschen, mit kleinem Garten und schönen Pflanzen. Künstlerviertel und Viertel von Lebenskünstlern. Der Sultan zeigt sich wohl grosszügig und alle, die ihre Häuser verlieren, bekommen eine Entschädigung. Ausser uns, laufen noch eine Menge anderer Touristen mit „Guides“ herum.
Wir verabschiedeten uns, nicht ohne einen kleinen Obolus (40000 IDR, knapp 3 €) zu überreichen. Sie war sehr erfreut, war vermutlich mehr als erwartet.
Mit einer rikscha ging es zur Haupteinkaufsstrasse Malioboro. Wir nahmen einen Eiskaffee in der Mall, versuchten noch ein paar Früchtezu kaufen und kehrten dann zum hotel zurück und nach einem abkühlenden bad im pool gab’s abendessen und eine unruhige, kurze nacht ( im hotel war die hölle los), denn um halb 5 klingelte der wecker……

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