
16. Februar 2025 – Bardenas Reales (Arguedas, Navarra)
Als wir morgens aus dem Fenster schauten, war der Himmel bewölkt. Temperatur draussen 8 °C. Wir duschten, frühstückten, füllten dae Wasser nach und verliessen um 11 Uhr den Campingplatz Richtung Arguedas (120 km). Die Wolken hingen sehr tief, auf der ganzen Fahrt konnten wir die Umgebung nur schemenhaft wahrnehmen. An der Ausfahrt nach Tudela tankten wir noch voll (1,329 € / L). Trotz des Wetters fuhren wir zum Eingang des Naturschutzgebiets, das eine Halbwüste im Süden Navarras ist. Am Informationsbüro bekamen wir eine Karte und Infos über die Route, die wir fahren konnten. 34 km auf einem nicht geteerten Feldweg rund um ein militärisches Sperrgebiet. Wir verliessen die geteerte Strasse und fuhren die Strecke gegen den Uhrzeigersinn. Die Landschaft war im Nebel nur shemenhaft erkennbar.




Charakteristisch für die Bardenas Reales ist die bizarre Landschaft, die zu einem großen Teil aus ockerfarbenem Lehm besteht. Gegen 13 Uhr machten wir eine Kaffeepause, da der Wetterbericht Sonnenschein ab 14 Uhr voraussagte. Die Vorhersage stimmte fast bis auf die Minute – blauer Himmel und Sonne bei 16 °C bis zur Abenddämmerung. Als wir weiterfuhren, entdeckte Karin die ersten Gänsegeier am Himmel, die ich intensiv fotografierte. Teilweise flogen sie jedoch gegen die Sonne.














Die Landschaft wurde immer schöner und wir hielten zig Mal, machten Fotos und bestaunten die Felsformationen. Obwohl alle paar Meter Schilder mit „nicht betreten“ standen, rannten ein paar französische Jugendliche über die Vegetation, kletterten auf die Felsen und standen waghalsig auf die herausragenden Felsplatten. Alles nur um ein paar Bilder für TicToc oder instagram zu bekommen. Ihre Mutter fand das auch ganz toll und machte die Fotos. Inzwischen hatte Karin mit dem Fernrohr wieder Gänsegeier entdeckt. Sie sassen auf beiden Seiten eines Felsklotzes – jeweils etwa 10 Stück. Gelegentlich flog einer eine Runde, um sich dann wieder zu den Anderen zu gesellen. An einem Vorsprung des Felsens war ein Nest mit einem Jungen.















Die Weiterfahrt führte uns dann zum Castil de Tierra, einer Nadel aus Buntsandstein auf deren Spitze mehrere Platten aus Fels balancieren, als ob sie dort hingelegt worden wären. An dieser Stelle ist natürlich recht viel los, denn jedes Auto das vorbeikommt, hält für ein Foto an. Wir auch !!






Gegen 17:30 Uhr suchten wir den Stellplatz in Arguedas auf, fanden noch einen Platz zwischen einem riesigen Sahara-LKW und einem normalen Wohnmobil, beide hatten deutsche Autokennzeichen. Die ganze Felswand hinter Arguedas enthielt Felswohnungen, die teilweise zugänglich waren.










Wir zogen sofort los ins Dorf, um in einem Restaurant zu Abend zu essen. Nach 600 m kehrten wir in eine Kneipe ein, niemand sprach ein Wort englisch. Also verständigten wir uns mit dem Google Übersetzer. Das klappte auch gut. Die Speisekarte bestand lediglich aus einem Menü mit 2 Gängen. Karin nahm den gemischten Salat und ich eine Paella als Vorspeise. Beides waren grosse Portionen und im Salat war noch Thunfisch drin. Ausserdem stellte die Bedienung noch eine Flasche Rotwein, eine Flasche Sodawasser und eine Flasche Sprudel auf den Tisch. Karin versuchte verzweifelt, der Kellnerin zu erklären, dass sie gerne ein vegetarisches Gericht haben möchte. Da es als 2. Gang nichts Vegetarisches gab, bestellte Karin Lammkoteletts (die Bedienung bestand darauf, dass Karin irgendwas bestellt) und ich Cochodo (ein Cordon bleu auf asturische Art), beides wurde mit Pommes frites serviert und war nochmals eine riesige Portion. Ich aß dann die Lammkoteletts und einen Teil des Cochodo, Karin nur Pommes. Dann kam noch der Nachtisch – Tarte aux Whiskey – was sich als Vanilleeis mit Whiskey entpuppte. Wir packten einen Teil des Cochodo ein und bezahlten zusammen 45 €, mit allen Getränken. Da kann man nicht meckern. Um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden, liess sich Karin vom Übersetzer folgenden Satz kreieren „Puedo comer una comida vegetariana, por favor“. Um 18 Uhr waren wir noch weitgehend alleine in der Kneipe. Um 19 Uhr füllte sich das Lokal langsam. Spanier kamen mit ihren kleinen Kindern und Hunden, im Hintergrund wurden Fussballspiele übertragen. Allerdings kamen sie nicht zum Essen, sondern um ein Bier oder irgendetwas anders zu trinken.








Wir gingen nachts an den Höhlenwohnungen vorbei, die hinter dem Stellplatz in die Steilwände hineingehauen worden waren. Diese Wohnungen waren bis in die sechziger Jahre bewohnt.