2013IndonesienSumatra 2013

11. August – Strasse der Mandarinen/Mangos/Kaffee/Kraut zum Toba See

So, time to say good bye zu Berastagi. Als wir grade die letzten sachen zusammenpacken, klopft es an der tür und und ein hotelboy steht da mit einer thermoskanne in der hand. Er will uns heisses wasser andrehen, aber wir reisen ja grade ab. Dann quasselt er was von er hätte gestern so einkleines nief hier liegen sehen, macht dabei immer kreisrunde gebärden mit dem finger und gibt uns rätsel auf. Ob er das haben könnte, als souvenir. Wir versuchen verzweifelt zu verstehen, was er meint, zücken schon das lexikon, als ich plötzlich eine eingebung hab. Die indonesier sprechen englisch ja oft sehr fremdartig aus, also kurzum, er hatte unser schweizer messer liegen sehen und wollte das kleine knife! J sorry, wenn es am letzten tag gewesen wäre, hätten wir es uns ja noch überlegt, aber wir haben schliesslich noch zwei wochen und es ist das einzige messer, das wir haben, um irgendwelche früchte aufzuschneiden. Ja, er war ziemlich enttäuscht, aber so ist es halt.

Das wetter macht es uns leicht, es ist total wolkig bis fast in die stadt und so machen wir uns auf den weg richtung Toba See. Der verkehr wird eigentlich nur unterbrochen von den vielen“hati-hati“, also achtung schildern, weil ja heute sonntag ist und überall gottesdienste in allen katholischen kirchen stattfindet.

Wir besichtigen vor verlassen der stadt noch die grosse kirche, die direkt gegenüber unseres hotels ist. Sie ist echt riesig und total voll mit menschen. Vorne steht der prediger und viele weissgekleidete mädchen, die glöckchen bimmeln und dem priester zur hand gehen. Alle singen und halten die hände mit den handflächen nach oben um alles mögliche zu empfangen. Es ist eine beeindruckende geste und irgendwie herrscht eine feierliche stimmung, selbst für mich nicht kirchgängerin. Hätte noch ein wenig verweilen können, aber wir wollen auch nicht zu spät loskommen. Wer weiss, was uns heute alles so erwartet.
Wir fahren über land und es wird zusehends landwirtschftlicher. Überall sind plantagen mit kaffee oder karotten und irgendwann passieren wir das mandarinengebiet. Leider schalte ich nicht schnell genug, um fotos zu machen, denn ich dachte, naja, das geht ja erst los, aber da war das hauptanbaugebiet schon den kohlplantagen gewichen. An den mandarinen komm ich natürlich nicht vorbei, ich kaufe ein kilo für etwa 30 cent. Schmecken gut, zwar recht viele kerne, aber die kann man ja in die gegend spucken, sind ja biomüll.
Kurz vor dem toba see machen wir einen abstecher zu einem königsgrab. Mehrere könige haben dort gelebt, man kann das riesige batakhaus besichtigen, wo der jeweilige könig mit seiner eunuchenschar und seinen anscheinend doppelt so vielen frauen gewohnt hat! Na der hatte es gut!

Ich hätte mich gerne dort hingesetzt, mit den augen geblinzelt und mich für einen halben tag als stille beobachterin dort hingebeamt, aber es hat nicht geklappt. Schade, hätte mich echt interessiert, wie damals so ein tagesverlauf war.
Im grossen königshaus konnte man die unterschiedlichen bereiche besichtigen und gleich am eingang war die musikabteilung mit einem xylophon und bongos und gongs und dieses bild ist für dich Cyrill, da du ja heute geburtstag hast! Herzlichen glückwunsch!!!

Ich habe versucht, dir zu ehren ein happy birthday zu trommeln, aber es hat sich ziemlich schief angehört. Glücklicherweise kannst du es ja nicht hören! Ach, da fällt mir grad ein, wann ist denn deine mülltrommelei? Kommt erst noch, oder? Mach ein filmchen, ich will es sehen! Mit musik ist hier nicht viel los, gestern abend hat in der hotellobby eine junge dame vor sich hingejault, das hat sich echt schrecklich angehört, viele, viele oing oings und schrille höhen. Sie hatte auch nur wenige zuhörer, was mich nicht erstaunte. Ich hoffe, bei unserem nächsten auftritt klingt es hoffentlich besser und wir haben auch mehr fans:-)
Die abzweigung zur fähre haben wir wunder über wunder gefunden und nach 7km löcherstrecke sogar die ablegestelle gefunden. Dort stand schon eine fähre, die momentan beladen wurde mit M und M…mensch und moped…oder sollte ich besser gestapelt sagen? Da war kein millimeter platz mehr und als sie kurz drauf ablegte, hatte sie ordentliche schlagseite. Oje, dachten wir, hoffentlich sieht die autofähre nicht auch so aus!
Sah sie nicht, mittlerweile sitze ich nämlich auf derselben im passagierraum, schreibe am blog und werde immer wieder von irgendwelchen indonesiern fotografiert. Anscheinend bin ich doch eine interessante erscheinung. Grauhaarige frau ohne mann, achim ist draussen an deck, mit komischer schreibmaschine auf dem schoss….hihi, muss schon witzig wirken.

Ich, Achim, wurde auf der Fähre mehrfach aufgefordert, mich für ein Foto zu einer Familie zu stellen. Scheint so, als ob Indonesier selten Europäer zu Gesicht bekommen. Wenn sie einen nach der Herkunft fragen, kommt manchmal „Hitler“, worauf ich einfach nur sage „forget this name“. In der Tat ist die deutsche Geschichte auch hier allgegenwärtig, fragte mich gestern doch ein junger Mann, ob ich Arier wäre. Nicht etwa bösartig, sondern einfach nur interessiert. Es ergab sich dann ein langes Gespräch über Deutschland und die Unterschiede zwischen D und Indonesien. Wir haben beide gelernt während dieser Unterhaltung und vielleicht auch ein paar Vorurteile ausgeräumt. Es ist interessant Reisegruppen zu beobachten, können auch nur 2 Personen mit Reiseleitung sein. Diese Reisenden sind vollkommen auf ihren Reiseleiter fokusiert und suchen weder Kontakt zu den Einheimischen noch zu anderen Reisenden. Wir hingegen möchten gerne mit den Anderen sprechen, schon um nicht dauernd miteinander sprechen zu müssen. Und das klappt immer, Karin quatscht einfach jemanden am Tisch an und schon sind wir eine halbe Stunde im Gespräch. 
Inzwischen sind wir am Toba See gelandet, von dem viele sagen, es wäre einer der schönsten orte auf der welt……werden wir rauskriegen……morgen…..und die nächsten 4 tage!!!

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