9. August 2012 – Penang
Auf der Fahrt nach Penang machen wir Halt in Kuala Sepetang, um den 40 000 ha großen Matang-Mangrovenwald zu besichtigen. Ein Plankenweg führt durch den Schlick der sonst unzugänglichen Gezeitenzone. Wir suchen einige Zeit und finden erst durch Passanten den Eingang. Es begegnen uns nur ein Pärchen von Einheimischen und außer Schlammspringern können wir in den 2 Stunden, die wir in der drückenden Hitze verbringen, keine Tiere sehen.
Allerdings flogen hier einige Libellen herum, die ganz zutraulich waren.
Als wir in die Stadt hineinfahren, wird der Verkehr immer stärker. Karin bekommt Angstzustände, weil es richtig eng zu geht und der Linksverkehr unsere ganze Aufmerksamkeit fordert. Einmal falsch abbiegen würde bei den vielen Staus eine lange Zeit kosten, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Aber es klappt alles, danke des Sygic Navigationssystems, das wir auf unserem Handy geladen haben. Unser Hotel liegt etwas ausserhalb, nicht weit von einem kleinen Strand entfernt.
Die Stadt Penang heisst eigentlich George Town und ist interessant wegen des alten kolonialen Zentrums und der Multikulti-Vergangenheit. Wegen dieses Teils wurde die Stadt 2008 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen. Wir waren überrascht, denn um die Stadt herum wurde sehr viel Industrie angesiedelt, so dass man ihren Reiz nicht so einfach erkennt. Auf den ersten Blick ist George Town einfach eine riesige Stadt. Unser erster Anlaufpunkt bei der Besichtigung war das Fort Cornwallis, an dem der Gründungsvater der Stadt Sir Francis Light 1786 an Land gegangen war. Die Festung war nur wegen des Museums interessant, aber sonst gab es nur Aussicht auf die Stadt.


Toll hingegen waren einige alte Häuser in der Altstadt, die den Flair des Kolonialstils zeigen.
Ausschnitt der Türfüllung aus Messing
Das Pinang Pernakan Mansion ist z.B. ein solches Haus, das Ende des 19. Jahrhunderts als chinesisches Stadthaus erbaut wurde. Inzwischen ist es ein Museum, in dem Möbel aber auch viel kitschiges ausgestellt ist. Ohne den Kitsch würde in dem Gebäude auch nichts fehlen.
Interessant war auch diese innovative Türgriff, der allerdings ziemlich neueren Datums war – auch in George Town zu besichtigen.
Und noch ein paar Impressionen aus George Town.
Zuletzt besuchten wir noch das blau-gestrichene Cheong Fatt Tze Mansion, das unweit unseres Hotels Bayview war.

Die Rikschas vor dem Haus sind Überbleibels von Dreharbeiten zum Film „Indochine“ mit Catherine Deneuve (1992). Die Hitze war auf Dauer unerträglich. Es zog uns ans Hotel, um am Meer noch etwas Abkühlung zu finden. Wir gehen zu Fuss an den Strand und stehen vor einen Warnschild „Be aware of jellyfish“ und einer Anleitung was man machen soll, wenn man mit einer Qualle in Kontakt kommt. Wir hatten von dem Problem der Feuerquallen rund um George Town im Reiseführer gelesen. Daher zogen wir es vor zurück zum Hotelpool zu gehen. Irgendwie kamen wir mit einem Ehepaar ins Gespräch, die uns erzählten, dass die Frau vor Jahren beim Schwimmen vor Langkawi, einer Ferieninsel etwas weiter nördlich, mit einer solchen Qualle Kontakt hatte. Ihre ganze rechte Körperseite war verbrannt durch die Fäden der Qualle und sie musste 1 Woche im Krankenhaus mit Morphium betäubt werden, da die Schmerzen unerträglich waren. Am gleichen Tag sind am Strand von Langkawi wohl mehrere Menschen wegen Quallenkontakt gestorben. Aus dem Hotelzimmer hatte man einen vorzüglichen Blick auf die Stadt. Abends spazierten wir etwas durch die Altstadt und nahmen unser Abendessen in einer der Selbstbedienungs-Garküchen ein, die unter einem Dach mehrere Küchen unterschiedlichster Geschmacksrichtungen (indisch, malaysisch, indonesisch, chinesisch, thai, …) anbieten. Man sitzt an einem Plastiktisch mit Plastikstühlen, der Fernseher läuft und alle essen und trinken.
