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31. August 2015 – Abenteuer im Dschungel

Der morgen beginnt wie alle. Achim flüchtet aus dem bett, ich folge eine stunde später nach. Es hat schon was, wenn man vom bett aus aufs meer schauen kann und die vielen boote vorbeituckern. Also duschen und dann frühstücken. Hab ich eigentlich schon gesagt, dass ich seit dem zweiten tag in Kungkungan nur noch halbe portionen bestelle? Und auch bekomme. So viel, wie sie uns servieren, ist für mich unmöglich zu essen. Und vor dem tauchen eh nicht.

Inzwischen haben wir fast die gesamte speisekarte durchprobiert. Sie kochen wirklich gut,es ist für jeden geschmack etwas dabei und die bedienungen, nein eigentlich alle sind superfreundlich. Manchmal schon fast zu sehr. Oft wird eine neue bedienung eingelernt, dann kommt eine erfahrene freundin mit und überwacht, wie sie die bestellung aufnimmt und jedem gast nochmal zur kontrolle wiederholt. Erst bekommt man kaltes wasser serviert, dann werden die getränke aufgenommen, dann die bestellung und sobald man das besteck ablegt, steht schon jemand da, um abzuräumen für den nächsten gang. Jede aktion wird mit : excuse me  miss karin oder mister joachim begleitet, das heisst hochgerechnet haben wir das sicher zwanzig mal bei jeder mahlzeit gehört, pro person versteht sich, das heisst hochgerechnet sind das ……ach rechnet selber, wir waren sechs tage dort?…….

Die englischkenntnisse sind bei den bedienungen ziemlich rudimentär, sobald man sagt, was ich zu beginn immer gemacht habe, without garlic, also ohne knoblauch, verstehen sie es nicht. Man muss sagen no garlic. Aber ich spreche weniger indonesisch als die englisch, also beschwere ich mich überhaupt nicht. Sie waren wirklich sehr angenehm und freundlich.

Also dann gings wieder zum tauchen, nochmals zum „Nudi Falls“. Wieder gab es unzählige Nacktschnecken und Jeff fand auch die Höhle wieder, in der die gestreiften Pipefische und der schöne, noch unfotografierte, Spitzmaul-Fledermausfisch wohnt. Jetzt haben wir Fotos gemacht und seinen aussergewöhnlichen Schwimmstil bewundert.

Eigentlich müsste das foto hochkant sein, denn er schwimmt ja auch senkrecht, aber ich hab vergessen, die kamera zu drehen. Also dreht einfach euren kopf, dann wirds schon?
Wir hatten nur einen tauchgang, weil wir am mittag in den tangkoko nationalpark wollten, um die tarsier, bärenkuskus und die schwarzen makaken zu sehen. Um zwei gings los, das hotel hatte alles arrangiert und so brachen wir zu einer fast eineinhalbstündigen, kurven und verkehrsreichen fahrt auf. Währenddessen wurde uns schnell klar, in welcher idylle wir grade leben. Alles hübsch sauber und ruhig, bis auf bootsgeräusche nix zu hören und jetzt wieder gestank, dreck, müll, verkehr….
Am parkeingang trafen wir auf unseren führer Ferdi, der uns gleich in den dschungel begleitete. schon nach kurzer zeit waren die ersten affen zu sehen. Insgesamt lebt dort eine familie mit 75 tieren, es war also ordentlich was los. Aber sie waren sehr friedlich, verhielten sich ruhig, ignorierten uns, was uns nicht unrecht war. Nach einiger zeit kehrten wir zum auto zurück und fuhren noch etwas tiefer in den wald. Dann ging die wanderschaft los. Gut eingesprüht gegen moskitos, die dann gar nicht da waren, quälten wir uns den berg hoch. Achim war nach kürzester zeit klatschnass, aber wir wurden belohnt und konnten weit oben zweimal einen kuskus beobachten. Naja, er hat nicht viel gemacht, ab und zu mal zu uns runter geschaut, das wars. Gut, wenn man ein gutes fernglas hat und noch besser, wenn Mann einen fotoapparat mit dicker röhre vorne dran hat. Ansonsten hätten wir wahrscheinlich einen dunklen fleck in luftiger höhe gesehen und nicht sowas.
Vögel gabs auch
Tja und dann kam das highlight!!! In einem hohlen baum sassen drei tarsier und in weiser voraussicht, hat uns unser fahrer Fritz zwei heuschrecken in einer plastikflasche mitgegeben und die hielt Ferdi an den baumspalt. Er hat uns gewarnt, dass es schnell gehen würde, aber sooo schnell…
Keine zwei sekunden später huschte etwas an die öffnung, schnappte sich die heuschrecke und war wieder verschwunden. Die tarsier sehen echt aus wie kleine bärchen mit ihren großen knopfaugen schauen sie uns staunend an, wie kobolde. Nachdem jeder von uns genug fotos geschossen hatte, traten wir den rückweg an, vorbei an mehr als hundert jahre alten bretterbäumen mit riesig ausladenden wurzeln. Das bot sich natürlich für ein foto an.
Zurück am auto gabs einen kleinen snack, wir verabschiedeten uns von ferdi und dann kam wirklich eine höllenfahrt zurück. Es war stockfinster, der weg aus dem wald war, naja, gerade noch befahrbar und dann in serpentinen mit ständigem gegenverkehr, eine kurve an der anderen, heim richtung Bitung. Unterwegs gabs noch einen unfall, moped gegen auto, weiss nicht, wer gewonnen hat und überall konnte man waldbrände sehen, weil es eben monate schon nicht mehr geregnet hat. Ein doppelt dickes lob hat sich fritz verdient, nach eineinhalb stunden kamen wir heil im paradies an?
Wir konnten grade noch abendessen, danach fielen wir beide total erledigt um halb neun ins bett und schliefen. Letzte nacht in kungungan, heul.

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