Fahrt von Toamasina nach Moramanga
Nix wie raus aus dem Bett, runter zum Frühstück. Dort erfahren wir, dass wir das Paket mit den Tauchsachen selbst zu Colis Express bringen müssen. Also schwingen wir uns gleich aufs Motorrad. Nach mehrmaligem Fragen finden wir das Büro auch. Morgen sollte es in Tana bei Manfred sein. Auf dem Rückweg zum Hotel können wir noch gleich tanken und dann gibt’s Frühstück. Schwer beobachtet und belagert von einer Bettlerin bleibt mir fast jeder Bissen im Hals stecken. Sie wandert von einem Fenster zum anderen, bis ich flüchte.
Gepackt ist schnell, wir suchen noch die Post auf und schlau wie ich bin schnalle ich sofort, dass Exterieur Ausland heißen muss und schon sind die Ansichtskarten unterwegs, mal sehen wie lange sie brauchen. Danach brauchen wir fast eine halbe Stunde, um die RN2 nach Tana zu finden. Toamasina ist echt ein Moloch, und es gibt nirgends auch nur das kleinste Hinweisschild, wo welche Straße hinführt. Aber endlich finden wir den richtigen Ausgang und sind „on the road again“. Gegen die kleinen Mopeds sitzt man richtig bequem auf dem Motorrad, aber nach einer halben Stunde beginnt es schon wieder zu zwicken.
In Brickaville schauen wir schmunzelnd die Abzweigung nach Lemaitso an, tja lange her und doch erst eineinhalb Wochen. Nach der Brücke machen wir eine „Poentlastungspause“ mit Cola, Fanta, Bananen und unseren Sandwiches und ich beobachte ein kleines Mädchen in Begleitung bei der Erledigung und Verwischung ihres großen Geschäfts. Sie hat ein weißes Rüschenkleid an und versucht immer wieder, mit am Straßenrand aufgelesenem Papier ihren Po abzuwischen. Mehrere Geruchsproben zeigen ihr, dass das gar nicht so einfach ist. Nachdem der Begleiter noch dazu gepinkelt und danach seine Hose ausgezogen hat, ziehen sie von dannen. Das wär echt ein Film wert gewesen.
Wir fressen Kilometer, unterwegs ins Hochland sieht es aus als, ob es gleich zu schneien beginnen wollte. Achim friert mit den dünnen Handschuhen an den Händen, es geht vorbei an Perinet und der Strecke, die wir schon einmal doppelt gefahren sind. Unterwegs müssen wir die Regenhosen überziehen und kommen kurz danach in einen Vollpiss. Die Hosen gewähren sich echt, sie trocknen schnell im Fahrtwind. Achim fährt einen heißen Reifen. Aber die Strecke ist auch gut, kaum Schlaglöcher, viele Kurven. Gegen 15:30 Uhr sind wir in Moramanga. Alles ist vertraut, wir steigen wieder im gleichen Hotel ab, bekommen aber nur noch ein Zimmer mit zwei Betten. Egal, stellen wir sie halt zusammen, dann können wir auch unser Moskitonetz darüber basteln. Heiße Dusche mit richtig viel Wasser, Haare waschen, einen super Kaffee beim Chinesen einwerfen, samt Pain au chocolat. Viel relaxter als beim ersten Mal über den Markt und als es schon dunkel wird, finde ich sogar noch eine Art Naturkostladen und kaufe diverse Öle mit verschiedenen Aromen. Wir trinken noch ein Bier und danach testen wir ein anderes Restaurant, das „la Fleur Oriental“. Das Zebu in verschiedenen Versionen schmeckt super. Dafür ist der Zitronentee ungeniessbar. Er riecht und schmeckt wie die Handwaschpaste vom Aldi. Also stehen lassen, ist sicher besser so.