5. September 2009 – Kruger Nationalpark
Schon wieder 5:30 Uhr aufgewacht und aufgestanden. Mit kaltem Kaffee, aber gutem Vesper, verlassen wir um 6:30 Uhr das Camp Richtung Letaba.
Eine ziemlich ereignislose Fahrt rund um das Letaba Camp. Wir können ja erst um 12:00 Uhr in den Bungalow, also vertreiben wir uns die Zeit auf der Straße. Es gibt einen schönen Beobachtungsplatz, an dem wir Hippos, Krokodile, Adler, Kudus, Vögel und Leguane beobachten und sicher 1 Stunde sitzen.
Dann fahren wir zum Camp und sind schon ein wenig enttäuscht, wie wenig es hier zu sehen gibt. Und immer noch kein Löwe, kein Rhino und kein Gepard. Es folgt das Übliche: einchecken, einkaufen, Salat machen, Kaffee trinken. Dann wieder auf die Piste, 14:00 Uhr, tote Hose überall, kaum was zu sehen. Uns tun schon die Augen weh. Und da plötzlich, gegen 16:00 Uhr und der Veränderung der Gegend wird es wieder mehr. Büffel, Elefanten, Giraffen, aber kein Leopard und kein Löwe. Die haben wir uns schon abgeschminkt.
Wir biegen in einen Loop ein, Aussichtspunkt mit Blick auf den Fluss und da stehen mindestens 30 Elefanten! Also Bilder machen und beobachten, wie sie sich gegenseitig nass spritzen. Ich mach die Tür auf, damit ich besser mit dem Fernglas gucken kann, und stehe neben dem Auto, da sagt Achim: du Karin, ich glaub, da liegt ein Löwe!
Also hab ich halt die Tür wieder zu gemacht und mich umgedreht, und tatsächlich, keine 3 m von uns weg liegt ein Löwe und schaut uns gelangweilt an. Ich glaube, er war recht alt, sah bisschen struppig und ausgemergelt aus und hat sich in keinster Weise von uns irritieren lassen. Achim fuhr noch 2 m vor, ich kroch auf den Rücksitz und hab von dort aus fotografiert und dann nochmals von der anderen Seite – da hat er sich auch noch hingelegt. Echt crazy. Wir haben ihn dann in Ruhe gelassen und sind weitergefahren, konnten unser Glück kaum fassen. Immer wieder mussten wir kichern und ungläubig den Kopf schütteln und die Bilder anschauen, ob es wirklich wahr war. Es war!
Wir fuhren dann immer am Fluss entlang, schöne Pisten für Leoparden, aber nada. Aber Giraffen mit Sonnenuntergang, Elefantenfutter und plötzlich drei Elefanten, ziemlich nahe an der Straße.
Als wir daran vorbeischleichen wollten, dreht sich der Bulle plötzlich um, stellt sich mitten auf die Straße, wedelt mit den Ohren und gibt uns ganz unmissverständlich zu verstehen, dass er überhaupt nicht amused ist über unsere Anwesenheit. So schnell hatte Achim noch nie den Rückwärtsgang drin und fuhr zurück auf gebührenden Abstand! Uns kamen auch noch welche und nach ein paar Minuten warten Sie es und fuhren an den drei Monstern vorbei und wir hinterher. Okay, sie sind einfach stärker, akzeptieren wir es und respektieren ihre Intimsphäre. Für heute hatten wir genug Aufregung! Zurück ins Camp, Grillen, schreiben, schlafen. Wir wollen morgen noch ganz in den Süden fahren, wo es vielleicht doch noch mehr Tiere hat, aber die Camps sind alle ausgebucht. Höchstens es gibt eine Stornierung – ich muss jetzt einfach bestellen, morgen früh wissen wir mehr!