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13. August 2009 – Von Miandrivazo nach Morondava

7:00 Uhr morgens, so früh sitzen wir schon am Frühstück, obwohl das Bett im Vergleich zu allen bisherigen richtig weich war. Mit Ventilator und Seidenschlafsack, fast ein bisschen kühl. 8:30 Uhr – Abfahrt zum 265 km entfernten Morondava.

Achim sagte: wir sollten gegen 14:00 Uhr da sein! Ist das wirklich wahr? Nein! Wir sind da, wenn wir da sind. Wir waren da nach 7 Stunden, genau um 15:30 Uhr. Die 1,5 Liter Benzin, die wir huckepack hatten, haben wir irgendwann unterwegs reingeleert, aber nicht wirklich gebraucht. Die Straße war erst gut – etwa 30 km geteert.

Dann voll Schrott mit Sand-Chaos etwa 80 km lang, Nerven am Ende, zumindest meine. Eine total Schrott-Sandsituation hatten wir, Achim war einfach ein bisschen zu schnell, dann sind wir mächtig geschwommen. Danach waren wir vorsichtiger, also ich verkrampft. Es ist einfach Shit, wenn man so ausgeliefert hinten drauf sitzen muss.

Zur Erholung haben wir dann wieder etwa 100 km recht gute Teerstraße. Nach einer kleinen Steigung blicken wir auf eine zusammengebrochene Brücke, nur zwei, vielleicht einen Meter breite, Stahltraversen überqueren den Fluss.  Kein Geländer, freie Sicht auf den Fluss, der sich 5 m unterhalb dahinschlängelt, keine Möglichkeit die Brücke zu umfahren. Achim wird bleich und überlegt, ob wir nicht lieber zurückfahren sollten. Aber zurückfahren würde bedeuten, dass wir bei Dunkelheit viele Kilometer fahren müssten, und das wäre praktisch unmöglich. Ein Laster kommt an und fährt ohne gross anzuhalten über die Brücke – sie hält also. Achim holt etwas Schwung und fährt, ohne nach unten zu schauen, mit konstanter Geschwindigkeit über die Brücke. Bloss nicht anhalten müssen, ist die Devise. Ich laufe lieber zu Fuss rüber. Selbst auf dem alten Teil der Brücke fehlen Bereiche und Planken.

Die letzten 40 km kann man kaum noch Strasse nennen, in der Mitte meist ein Streifen der übriggebliebenen Straße, die rechts und links abgebrochen ist und tiefe Schlaglöcher erzeugt hat. Autos, LKW’s, Ochsenkarren, Moped’s und letztlich auch wir versuchen so gut es geht durchzukommen. Mit dem Motorrad kann man manchmal auf dem übriggebliebenen Teerstreifen fahren, aber irgendwann zwingt einen ein tiefes Loch runter. Immer wieder feiner Sand, der Karin zum Absteigen zwingt. Der Arsch tat nur noch weh, dazu lädierte Kniescheiben, durchgeschwitztes T-Shirt und eingestaubter Hals und Augen.

Einzige Entschädigung waren die ersten Baobabs, die unseren Weg säumten und Achim in helle Verzückung versetzten.

Kurz vor Morondava noch eine Strassenkontrolle, die von uns jedoch nur die Pässe sehen wollte. Dann endlich kamen wir in Morondava an. Ich glaube viel länger ich es auch nicht mehr ausgehalten. Erst mal wird getankt, dann suchen wir das Hotel.

Die Querstraße zum Meer, die auch zum Hotel „Chez Maggie“ führte, war natürlich wieder ziemlich versandet und so zog ich es vor, die letzten 100 m zu laufen, ist ja schon fast normal. Wir können unser Motorrad am bewachten Eingang anbinden, der Wächter verspricht es nicht aus den Augen zu lassen.

Erster Eindruck von Morondava

Das „Chez Maggie“ entpuppt sich wirklich als kleines Paradies. Achim riss sich, nachdem die Koffer im Bungalow waren, quasi die Kleider vom Leib und stürzt sich unter die Dusche und sofort danach ins Restaurant, zu einem kühlen Bier. Ich lasse es ein klein wenig gemütlicher angehen und geselle mich nach einer ausgiebigen Dusche zu ihm für einen Kaffee. 

Die Anlage ist sehr stilvoll und edel. Alle Bungalows haben ein riesiges Bett mit Moskitonetz, ein schönes Bad, eine Veranda und einen riesigen Ventilator. Und außen gibt es überall Plätze zum Sitzen. Nur das Meer war etwas weit weg. Aber wir haben uns dann auf einen kleinen Erkundungsspaziergang gemacht und Fotos für mein neues Beratungslehrer-Plakat geschossen. Mal sehen, ob was verwertbares dabei ist. Siesta am Bungalow, das Bett knarrt, ist aber ansonsten o. k.

Und dann das Dinner: geräucherter Fisch, Tomatensalat mit Senfdressing, Brochette vom Zebu, Brochette de Poissons mit Rosinenreis (aus diesen Fischen). 

Alles mega super schmeckend, aber einfach zu viel für unsere reduzierten Mägen. Ein Rum Vanille zum krönenden Abschluss dieses „erlebnisreichen“ Tages !

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