2006MadagaskarMadagaskar 2006

2. Tauchen – Ile de Sainte Marie

Um 6:00 Uhr! Weckt uns das Handy. 6:30 Uhr versuchen wir Frühstück zu bekommen, vergebens, also packen wir noch alles zusammen und finden sogar die anscheinend verlorengegangenen Augenlinsen von Achim. Dann gibt’s Frühstück, um acht bringt uns das bestellte Taxi zu Eric, wo wir superpünktlich um 8:30 Uhr einlaufen, Eric grinst natürlich. Also düsen wir pünktlich um 9:00 Uhr ab Richtung Süden, mit Sonne! Dort sammeln wir Bernhard ein, einen französisch-Schweizer, der in der Nähe von Genf lebt. Dann geht es ab – keine Wale weit und breit – Regen macht sich breit. Der erste Tauchplatz: runter an der Leine auf etwa 30 m. Na gut, also den neuen Trick anwenden, einfach nicht auf den Tauchcomputer achten, schön langsam, Stück für Stück, das geht super. Aber unten angekommen… schock… die Lampe ist weg! Haben wir Glück, sie liegt genau neben dem Anker. Also die Lampe festmachen und danach geht es Schlag auf Schlag. Tatsächlich versteckt sich in einer kleinen Höhle ein „klitzekleiner“ Hummer und gleich daneben noch einer und noch einer. Alle sind etwa 1 m lang, ohne Fühler, nur der Körper. Es ist wirklich unglaublich.

Dann ein paar Meter weiter sind grosse Schwämme, aber mit Inhalt. Eine fette Muräne glotzt uns zähnefletschend an. Achim zückt den Fotoapparat, es wird ein Superbild.

Überall sitzen diese riesigen Hummer unter den Korallen und strecken ihre Fühler aus. Ich würde ja schon mal gerne einen rausholen, aber ich traue mich nicht. Also lassen wir sie sitzen und wenden uns anderen interessanten Dingen zu. Es gibt irgendwelche Gewächse, die wie Schnüre vom Boden aufragen, manche davon mehrere Meter lang. Ab und zu taucht man zwischen ihnen durch wie in einem Wald. Also es war schon beeindruckend anzuschauen. Wir sahen hier zum ersten Mal Peitschenkorallen. Riesige Fischschwärme schieben so wie Wände zwischen uns.

Achim schaut auf sein Finimeter, aber trotz 15 min in 30 Meter Tiefe zeigt er immer noch fast 200 bar an. Er klopft etwas daran, die Anzeige springt auf 60 bar. Schock, was wenn er nochmals klopft? Er taucht zu Eric, zeigt ihm das Finimeter und klopft nochmals, der Zeiger springt irgendwohin. Das Ding ist also defekt und Achim bleibt jetzt in Armlängen-Abstand zu Eric und mir. Nach etwa 40 min beschliessen wir aufzutauchen. Achim’s Finimeter zeigt nichts mehr an. Aber es geht alles gut. Er ist ganz nahe bei mir, falls ihm doch noch die Luft ausgeht. Da Achim auf’s Klo muss, fahren wir schnell das Luxusresort „Princesse Bora Lodge & Spa“ an, das gleich neben unserem nächsten Tauchplatz liegt. Achim berichtet dann von einem Luxus-Klo, Swimmingpools und edelstem Ambiente. Naja, Preise von über 400 Euro pro Nacht müssen sich ja irgendwo widerspiegeln.

Bibber, bibber …, es pisst schon wieder und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich noch einen zweiten Tauchgang durchhalte. Schon nach ein paar Minuten sind wir am nächsten Tauchplatz. Wieder runter auf 25 m, ohne Lampe und Ballast. Eric spürt ein Krokodilsfisch auf und scheucht ihn ein wenig umher, das ist auch beeindruckend. Und Yann findet den größten Octopus, den ich je gesehen habe. Wenn der auch noch seine Arme breitmacht, oje, lieber nicht. So wie er als Klumpen dasitzt ist, ist er schon fast 1 m breit, wie gross ist er, wenn er schwimmt?

Der riesige Oktopus (hab mich nicht näher hingetraut)

Beim Auftauchen piepsen unsere beiden Tauchcomputer. Das waren schon zwei sehr tiefe und lange Tauchgänge unmittelbar hintereinander und wir hätten bei 6 m und bei 3 m einen Deko-Stop von jeweils 6 min einlegen müssen. Nur unsere Scubapro Aladin-Tauchcomputer reklamierten, die Tauchcomputer der anderen Taucher (sie hatten Suunto-Computer) waren vollkommen zufrieden. Nach ein paar Minuten stellten unser Computer ab – kein Tauchgang mehr möglich in den nächsten 24 Stunden. Zurück geht’s wieder in der größten Vollpisse, außerdem haben wir Wellen, die ständig ins Boot spritzen. Alle sind pitschnass, aber als wir im Hafen ankommen, scheint die Sonne und es ist warm und alles ist gut.

Wir zahlen Eric, lassen uns einen Stempel in die Logbücher machen und entschließen uns, in der Stadt ein Moped zu mieten. Dann können wir nämlich abends noch zum Fest reinfahren und morgen wollen wir zusammen mit Yann den Tierpark im Süden besuchen. Also mieten wir so ein Schnätterteil und fahren zurück zum Bungalow. Es stinkt gottsallmächtig, hoffentlich gibt sich das mit der Zeit. Wir nutzen die Sonnenstrahlen und legen uns an den Strand. Es ist das erste Mal, dass wir so faul in der Sonne liegen. Kurz vor Sonnenuntergang düsen wir los, das Mopedteil stinkt mir den Kopf voll. Wir fahren bei Frederic vorbei und lesen eine Email von Manfred, dann essen wir in dem Vasaha-Restaurant. Echt super! Ich hatte ein Zebu-Steak und Achim Fisch mit Gemüse und Reis und davor einen megasuperguten Pulpo-Salat mit grünem Pfeffer. Mit Punsch Coco, Vorspeisen und Hauptspeisen kommen etwa zwölf Euro zusammen, echt billig.

Auf der Insel wird heute das „Festival des Baleines“ (Festival der Wale) gefeiert. Die Bühne für die Honoratioren, die später als Bühne für Tanz und Musik genutzt wird ist aufgebaut. Der Aufbau der Soundtechnik lässt einiges erwarten. Wir schmeißen uns ins Getümmel. 

Sogar ein Karussell, wie man es in Europa noch nie gesehen hat,  ist aufgebaut und den Kindern macht es mächtig Spass.

Eine Gruppe junger Mädchen tanzt und Burschen gesellen sich dazu, alle wackeln mit den Hüften, dass einem ganz schwindlig werden kann. Die Gesangseinlagen sind echt Geschmackssache, laut, schrill, nicht immer so ganz richtig intoniert, naja interessant, sowas mal zu sehen. 

Gegen 21:30 Uhr streichen wir die Segel und machen uns im Blindflug auf dem Rückweg. Das Moped hat fast kein Licht, auf der sowieso schon schlechten Strasse laufen jede Menge Leute rum, die auch vom Fest kommen oder einfach einen Spaziergang machen. Wir sind einfach nur froh ohne Unfall durchgekommen zu sein. Auf diesem Moped kann ich mir den morgigen Tag nicht vorstellen. Wir müssen versuchen ein anderes Töff zu bekommen.

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