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09. Juli 2023 – Tour zur Moldauquelle

Nach einem leckeren Frühstück – Müsli mit Kirschen vom Bodensee, den letzten 30 Sauerkirschen von unserem Schattenmorellen-Baum und ein paar Schnitze Wassermelone – gehen wir uns erstmal anmelden. Wir buchen für eine weitere Nacht, denn der Campingplatz ist wirklich sehr schön und man kann hier allerhand unternehmen. Außerdem ist eine weitere Buchung gar kein Problem, denn die meisten Camper packen gerade zusammen, sie waren wohl nur übers Wochenende da. Wir bekommen einen Gästekarte für kostenlose Busverbindungen und sonstige Vergünstigungen. Auf der Webseite des Campings gibt es Links zu vielen Aktivitäten, die man hier unternehemen kann. Wir entschliessen uns für eine mittelschwere Fahrradtour zur Moldauquelle in Tschechien.

Es geht über eine asphaltierte Straße gemächlich bergauf. Achim sieht schon nach kurzer Zeit eine überfahrene Schlange, vermutlich eine Kreuzotter, auf der Straße. Das ist echt mieses Karma, nur der Bus fährt hier immer mal wieder und ein paar Radfahrer und ausgerechnet dann will sie über die Straße 🥴 und wird dabei auch noch plattgefahren. Die Strasse endet in einer Bushaltestelle und dann geht es über eine kleinen Weg nach Tschechien.

50 Meter weiter – in Tschechien – beginnt die Strasse wieder mit einer Bushaltestelle. Der Weg geht weiter bergauf und anschliessend auf der Strasse wieder bergab. Erst nach ca 4 km bergab, bemerke ich, dass wir die Abzeigung zur Donauquelle verpasst haben. Also umdrehen und den Berg wieder hinauf. Nach halber Strecke finde ich auf Komoot eine Abkürzung und von nun an fahren wir auf ungeteerten Waldwegen. Es geht nur leicht bergauf. Aber die Gegend sieht wirklich wild aus, rechts und links umgestürzte Bäume im Urzustand und langsam beschleicht mich das ungute Gefühl, dass hier ja Bären und Wölfe zu Hause sein könnten. Glücklicherweise erreichen wir die Abzweigung zur Moldauquelle unbehelligt. Von dort geht nun ein Schotterweg recht steil bergab, geht in eine Teerstrasse über und nach 500 m erreichen wir die unscheinbare Quelle. Nur ein paar Erklärungstafeln, ein Holzbohlenweg zu einem sehr kleinen Tümpel und eine Holzstatue weisen auf diese Sehenswürdigkeit hin. Na ja, ist wirklich keine grosse Attraktion.

Der Rückweg geht aber auf diesem Schotterweg sehr lange steil bergauf und auch wieder bergab, hier braucht es etwas Kondition und gefühlvolle Kontrolle der Bremsen. Zurück auf der Teerstrasse biegen wir nach etwa 100 m zu einem Hotel mit schöner Terrasse ab, trinken ein Bier, essen eine Erbsensuppe und ein Eis. Die Zahl der parkenden Fahrräder lässt den Schluss zu, dass die meisten Gäste per pedes gekommen sind. Das Hotel liegt neben einem kurzen Stück des “Eisernen Vorhangs” – Panzersperren aus Beton, Mehrfachzäune aus Stacheldraht und einem Wachturm, der auch an der Grenze zur DDR gestanden haben könnte. Ein Schild erklärt wie die Grenze verbaut war, um Flucht aus dem Ostblock zu verhindern. Die Anlagen wurden erst 1990 abgebaut, nachdem die Mauer in Berlin gefallen war.

Als wir zurück kommen, beginnt Achim unseren Reiseblog, bearbeitet Fotos und erstellt die ersten Seiten. Ich erkunde ein wenig den Platz und mache ein paar Fotos, ich bin echt beeindruckt! Der Platz erstreckt sich über drei Reihen zwischen hohen Bäumen, sodass man immer irgendwo Schatten finden kann. Die Sanitäranlagen haben wir gestern schon bewundern können. Es sind die Kleinigkeiten, die mir so gefallen, z.B. haben sie momentan nur zwei Spülstellen und wenn belegt ist, kann man sich hinsetzen, beiliegende Hefte oder Bücher lesen, sich mit den Spülenden unterhalten oder mit anderen Wartenden. Die Duschen und Toiletten sind super sauber, es gibt einen Trinkwassertank, an dem man seine Flaschen füllen kann, eine Ladestation, draußen eine Hängematte. Alles ist sehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, Lampen gehen nur an, wenn man Räume betritt, Energiesparlampen, Mülltrennung, die Lichter draußen sind gedimmt und ab 23 Uhr aus. So gefällt mir das, also alles in allem empfehlenswert!!!

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