2008AsienFlores 2008Indonesien

12. August 2008 – Unerwünschte Gäste auf Kanawa

Das Boot von Labuan Bajo brachte heute morgen seltsame Gäste nach Kanawa. Eine Gruppe von neun Männer stieg aus, sie trugen Businesskleidung –  weisse Hemden und Anzugshose. Alle neun bezogen zusammen den Bungalow neben uns, der eigentlich für 2 Personen war.

Wir fuhren dann mit dem Boot zum Manta Point direkt vor der Insel Komodo. Dieser Tauchgang war mit ziemlich viel Strömung, ich konnte kaum Fotos machen, wir schwebten an einigen grösseren Haien vorbei, die am Boden dösten. Leider sahen wir keine Mantas, sondern nur ein paar Adlerrochen. Zurück am Bungalow beobachteten wir, dass immer mal wieder eine Person heraus kam und vor dem Bungalow ein Satellitentelephon benutzte. Die ganze Sache war uns ziemlich unheimlich. Was, wenn es sich um Terroristen handelte, die uns und die anderen Touristen als Geiseln nehmen wollten ? Wir gingen zu dem Eigentümer des Resorts und teilten ihm unsere Sorgen mit. Er antwortete, dass er auch nicht wüsste, was die Gruppe hier möchte. Die Gruppe hatte sich geweigert ihre Pässe vorzulegen.

Kurz vor Sonnenuntergang unternahmen wir noch einen Nachttauchgang direkt unter dem Pier. Ausser ein paar Fischen, einem Fledermausfisch und 2 Rotfeuerfischen gab es jedoch nichts aufregendes zu sehen. Die Seeigel schwärmten aus, sie trafen sich morgens alle wieder an einem bestimmten Ort.

Inzwischen war es ja dunkel und alle Gäste ausser der beschriebenen Gruppe sass im Restaurant und wartete auf das Abendessen. Plötzlich sahen wir Uniformierte – Polizei oder Militär – mit schussbereiten Maschinengewehren im Anschlag im Dunkeln über den Strand rennen. Man hörte, dass es zu einem kurzen Handgemenge kam, aber kein Schuss fiel. Kurz darauf wurde die Gruppe in Handschellen abgeführt und mit einem Schiff von der Insel abtransportiert. Wir waren alle sehr erleichtert, dass wir die Nacht nicht im Ungewissen verbringen mussten. Der Eigentümer informierte uns dann, er hätte die Gruppe nochmals aufgefordert ihre Pässe vorzulegen. Nachdem sie sich erneut geweigert hätten, wäre es seine Pflicht gewesen, die Polizei zu rufen. Er wäre schliesslich für unsere Sicherheit verantwortlich. Am nächsten Tag konnten wir im Internet lesen, dass es sich um Afghanen und einen indonesischen Schleuser gehandelt hätte. Die Afghanen wollten über Flores illegal nach Australien einreisen. Keiner sprach englisch und sie hatten gar keine Pässe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..