2023EuropaTschechien

13. Juli 2023 – Třebíč & Jedovnice

Die Nacht war so lala, irgendwie scheinen Parkplätze eine wahnsinnige Anziehungskraft für Jugendliche zu haben, die sich nachts lautstark unterhalten und amüsieren wollen, so auch hier. Naja, es war nicht ganz so schlimm wie auch schon und es hat sich abgekühlt, sodass ich doch irgendwann einschlafen konnte. Bis um halb acht morgens ein Rasenmäher quasi neben meinen Ohren mähte. Kurz danach leerte die Müllabfuhr wie immer die Tonnen, und zwar mit einem Traktor vorne dran. Also war an weiterschlafen nicht zu denken🥴.
Nach dem Frühstück fahren wir los nach Třebíč, das am Flüsschen Jihlava (dt. Igel) liegt. Unterwegs sehe ich eine riesige weiße Fläche. Kartoffeln? Was blüht sonst so? Wir halten an und sind echt erstaunt, es ist Mohn. Wir lesen nach und erfahren, dass Tschechien ziemlich viel Mohn als Lebensmittel anbaut und der Abfall – die Kapseln – zur Morphiumgewinnung weiterverwendet werden. Tschechischer Mohn hat nur einen Opiumgehalt von 0,4 %, der afghanische Mohn dagegen 3-4 %. Wieder was gelernt🤣

Kurz vor Brünn fahren wir an der Strasse an diesem extravaganten Hotel vorbei, das auf der Kugel sogar noch eine Aussichtsplattform hat..

Wir finden einen Parkplatz relativ nah der Innenstadt an einem Berghang, montieren unsere Kralle am Vorderrad, schwingen uns auf die Fahrräder und suchen die romanische und gotische Basilika St. Prokop. Diese Basilika und das alte jüdische Viertel waren der Grund für die Auszeichnung als Weltkulturerbe der UNESCO.

Eine Führung gibt es erst um 13 Uhr, also in eineinhalb Stunden, so lange wollen wir nicht warten. Es muss also bei ein paar Fotos von außen bleiben. Wir besichtigen erst den jüdischen Friedhof. Hier sind etwa 3000 Grabsteine, der Älteste von 1631. Auf dem Friedhof unterhalten sich ein paar Touristen, die sächsisch sprechen und vor dem Friedhof steht der Kleinbus mit dem sie gekommen sind. Es ist eine Spezialreise bei der militärhistorisch wichtige Orte besichtigt werden. Dann geht es steil bergab in das jüdische Viertel.

Wir fahren durch einige kleine Gässchen, überqueren den Jihlava und landen am Marktplatz in einem kleinen Café. – natürlich mit Törtchen und Espresso. Es sind kaum Touristen unterwegs, Deutsche schon gar nicht, ein paar wenige Tschechische. Obwohl schon Sommerferien sind, scheinbar fehlen die Russen. Wir finden es nicht so schlimm. Frisch gestärkt düsen wir den Berg wieder hoch, unterwegs noch Brot gekauft und am Auto angekommen wieder die Kralle anmachen. Wahrscheinlich wäre sie nicht notwendig gewesen, aber wir haben wir sie? Und sie ist wirklich schnell montiert.


Wir verzichten auf eine weitere Stadtbesichtigung von Brünn, ich habe mir wohl heute Nacht irgendwie den Rücken verzogen und möchte nicht nochmal aufs Rad. In Křtiny (dt. Kiritein), 15 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Brünn, machen wir dennoch einen kurzen Stopp, um die barocke Wallfahrtskirche der Jungfrau Maria, erbaut zwischen 1718 und 1750, anzuschauen. Die Kirche hat eine wahnsinnige Akustik, ich kann mich nicht zurück halten und trällere ein Liedchen, man braucht kein Mikro hier, es hallt mächtig!


Am späten Nachmittag kommen wir am Campingplatz Olšovec See in Jedovnice an. Hier sieht’s aus wie in Frankreich in einer Colonies de Vacances, riesige Flächen frei zur Auswahl, zig kleine Holzhäuschen, die man mieten kann und im See kann man baden, Wakeboard fahren oder über eine Rutsche direkt ins Wasser gleiten. Super für die kids. Wir schnappen nochmal unsere Räder und fahren ein paar Meter zu einer Kneipe, in der Achim Gulasch mit Kartoffelpuffer und ich Pommes mit echt tschechischem Käse esse, oder besser nicht esse. Der Käse ist für mich ungenießbar. Wir googlen und lernen, dass es Olmützer Quargel ist, eine Spezialität von hier, aber ne, nichts für mich🥴😫. Der Ort liegt im Mährener Karst. Daher gibt es mehrere Höhlen in der Umgebung. Wir versuchen Karten für die Punkva-Höhlen und die Macocha-Schlucht zu buchen, aber alle Termine sind über Tage im voraus ausgebucht. Mit Blog schreiben klingt der Tag aus, es ist merklich kühler geworden, gut so!!

Nachtrag: Bei unserem ersten Einkauf im COOP suchte Karin ein Brot aus, das ihr von Form und Größe richtig erschien. Als wir das Brot am nächsten Tag aufschnitt, bemerkten wir, dass kleine Fleischstückchen im Brot eingebacken waren. Das Zeichen auf dem Brot war uns neu, aber jetzt wissen wir, dass in dem Brot drin ist was aussen drauf steht.

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