15. März 2024 – Start der Havila-Kreuzfahrt
Opulentes Frühstück im Hotel – dann ein Spaziergang durch Trondheim. Das Wetter ist zwar kühl, aber kein Regen. Karin entdeckte im Eingang eines Restaurants sogar kleine Gewächshäuser, in denen das Restaurant Kräuter und Chillies heranzog. Wir schauten uns noch die tollen Häuser am Fluss an, die sich schön im Wasser spiegelten. Ein Treppe, die ganz aus senkrecht stehenden Holzbrettern gebaut war, begeisterte uns – gute Idee. Im Winter fällt der Schnee durch die Schlitze und die Treppe bleibt begehbar. Die Stadt hat durchweg recht breite Strassen, die oft gepflastert sind – sieht sehr gut aus.
Um 10:45 Uhr holte uns ein Taxi ab – zum ersten Mal in einem Tesla gesessen – und brachte uns für 16 € zum 2,4 km entfernten liegenden Schiff. Gute Investition, denn mit öffentlichen Verkehrsmittel wäre es ziemlich anstrengend geworden. Am Schiff war tote Hose, wir dachten schon, dass wir falsch wären. Aber an der Rezeption saß eine freundliche Dame, die uns die Karten für unsere Kajüte gab. Auf der Karte werden auch alle Einkäufe gespeichert, die wir tätigen und am Ende wird dann abgerechnet. Unsere Kajüte liegt ganz am Heck des Schiffes, in der Übersicht gelb markiert.
Bis auf ein paar Havila-Mitarbeiter war das Schiff menschenleer. Die meisten Reisenden nutzten wohl die Gelegenheit für einen Landgang. Wir konnten daher völlig unbeobachtet das Schiff erforschen.
Es wurde 13 Uhr und wir hatten uns inzwischen für diesen Zeitraum zum Mittagessen angemeldet. Wir saßen an einem Tisch für 8 Personen. Ganz aussen sassen 2 Französinnen und neben uns setzte sich ein junges Pärchen aus Seattle. Wir kamen mit Ihnen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass der Mann gerne taucht. Sie arbeitete in einer Unternehmensberatung und war in einem Sabbatical und er hatte seinen Job in einer Firma für Elektroautos gekündigt. Sie wollten 3 Monate unterwegs sein und Europa mit dem Zug bereisen. Aber sie hatten noch keine Planung für die Zeit nach dem Davila-Trip. Zum Essen konnte man aus mehreren Tapas und mehreren Hauptspeisen wählen. Alle Portionen war sehr überschaubar und wurden von einem Kellner serviert. Aber man konnte jederzeit zusätzliches Essen bestellen, falls man noch Hunger hatte. Gegen 15 Uhr passierten wir diesen 20,6 m hohen Leuchtturm. Er wurde 1880 auf einer Schäre im Bjugnfjord erbaut und steht mitten im Meer. Kjeungskjær ist der einzige achteckige Leuchtturm in Norwegen. Bis 1947 wohnte der Leuchtturmwärter mit seiner Familie im Turm.
Gegen 17 Uhr gab ein Zusammentreffen der Reisenden für einen kurzen Vortrag über Fjorde, das Wetter und kommende Aktivitäten. Kurz danach schien der Himmel zu explodieren. Es gab einen furiosen Sonnenuntergang, während sich das Schiff zwischen kleinen und kleinsten Insel durchlavierte. Zum Fotografieren kann man aufs Aussendeck der verschiedenen Etagen gehen, aber es geht ein sehr kalter Fahrtwind und man bleibt nicht lange draussen.
Um 19:30 Uhr gingen wir zum Abendessen. Wir wurden einfach an einen anderen Tisch gesetzt, obwohl es Mittags noch geheissen hatte, dass wir die ganze Fahrt über am selben Tisch sitzen würden. Am neuen Tisch setzte sich ein Paar aus dem Umkreis von London zu uns. Wenn ich sie nicht angesprochen hätte, hätten wir vermutlich kein Wort miteinander gesprochen. Es gab Rindercarpaccio und rote Beete-Carpaccio als Vorspeise und Lachsfilet und panierter Fenchel als Hauptspeise. Genau die richtigen Portionen für Karin’s Hunger. Nachspeise waren ein kleines Stückchen Apfelkuchen für mich und eine Kugel Erdbeersorbet für Karin. Nachdem kein Gespräch zustande kam, zogen wir uns zurück.