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17. Juli 2023 – Krakau

Wie von Achim prophezeit, beginnt es heute morgen zu regnen und zu stürmen. Nur in der Uhrzeit hat er sich etwas vertan, es beginnt schon um acht anstatt um zehn Uhr. Nach unseren bisherigen Erfahrungen klappen wir schnell das Hochdach ein. Nach einiger Zeit hört es auf und wir können sogar draußen frühstücken. Wir planen unsere Tour für Krakau noch einmal, Vieles haben wir gestern nur flüchtig gesehen.Der Himmel ist bedeckt und die Temperatur ist massiv gefallen. Wir ziehen lange Hosen, seit langem mal wieder Socken und Schuhe und eine Windjacke an, sonst wäre es auf dem Rad zu kalt. Den Weg in die Innenstadt finden wir inzwischen ohne Hilfe von Komoot. Und hier das versprochene Foto der Fahrradtreppe, die man bequem abwärts und aufwärts nutzen kann.

Den Eingang zur historischen Innenstadt zieren 2 bemerkenswerte Gebäude.

Erste Station ist die Adalbertkirche, die etwas verloren auf dem Platz steht. Sie stammt aus dem 10. Jahrhundert, wie die kleine unterirdische Ausstellung der Ausgrabungen unter der Kirche zeigt. Danach besichtigen wir die Tuchhallen, in denen die Händler früher ihre Waren feilgeboten haben. Heute gibt es dort nur Ramsch für Touristen.

Auf dem Marktplatz steht auch die Marienkirche, die in seiner heutigen Form 1355 – 1408 erbaut wurde. Die beiden unterschiedlichen Türme der Basilika führten einer Legende nach zu einem Brudermord. Zwei Brüdern wetteiferten, wer den höchsten Turm bauen könnte. Der Unterlegene erstach danach seinen Bruder.

Aus den kleinen Fenstern des Turms mit den Spitzen wird mit einer Trompete zur vollen Stunde der Alarmruf geblasen. Wir waren gerade da und mansieht die goldene Trompete im mittleren Fenster (rechtes Bild). Dieses Ritual geht auf einen Mongolenangriff 1287 zurück den der Trompeter damals als Erster entdeckte. Sein Alarm warnte die Bewohner gerade noch rechtzeitig, dann traf ihn ein mongolischer Pfeil in die Kehle.

Die Franziskanerkirche ist oben mit schönen Jugendstil Glasfenstern bestückt und die Wände sind ebenso mit Jugendstil Motiven bemalt. Auch hier hat die digitale Zeit Einzug gehalten, Spendern können per online Abbuchung gleich gemacht werden, nix mehr mit Klingelbeutel und so.


Mit dem Fahrrad kann man sich einfach super in der Stadt fortbewegen. Wir fahren wir auf dem Uferweg an der Weichsel entlang, bestaunen einen festgezurten Fesselballon, die Restaurantschiffe am Ufer und die Appartements auf Hausbooten, die wohl über airbnb vermietet werden. An einer zweispurigen Fahrrad-Brücke, die vom Stadtteil Kazimierz nach Podgórze führt und deren Geländer mit Schlössern übersät sind, kommen wir über eine Rampe wieder auf das Niveau der Strasse. In der Aufhängung der Brücke sind merkwürdige Figuren trapiert. Kazimierz ist das frühere Judenviertel und ist inzwischen das Szeneviertel Krakaus geworden. Eine grosse Anzahl Restaurants und urigen Kneipen wartet auf Kunden.

Inzwischen ist es Mittagszeit und wir suchen ein Restaurant, in dem wir essen können und vor dem drohenden Gewitter Unterschlupf finden. Achims Spürnase führt uns ins WREGA, wie sich herausstellt, eine super Wahl. Ich entscheide mich für Piroggen, gefüllt mit Spinat, Achim für Hühnchenrouladen, auch mit Spinatfüllung und Reis. Beides schmeckt vorzüglich! Das dunkle Bier hatte es in sich – 10 % Alkohol. Als Krönung gibts noch einen Espresso und einen Käsekuchen, wie er noch nie einen gegessen hat. Seht selbst.

Leider beginnt es wirklich zu gewittern und wir sitzen erstmal fest! Die Wettervoraussage von Wetteronline teilt uns mit, dass das Gewitter lange andauern wird und der Regen erst in 3 Stunden aufhören wird. So lange können wir nicht sitzenbleiben. Wir fahren bei leichtem Regen los. Leider bleibt es nicht dabei, sondern der Regen wird stärker und wir kommen ziemlich nass am Bus an. Wetteronline hat das Ende des Regens präzise vorausgesagt, Punkt 17 Uhr endet er und die Sonne beginnt wieder zu scheinen. Gerade waren wir Einkaufen in einem polnischen Supermarkt. Man könnte glauben, dass man zuhause einkauft. Alle deutschen Markenprodukte sind vertreten, selbst Milka und Ritter Schokolade, und zu einem sehr ähnlichen Preis wie in Deutschland. Nur der Sprachaufdruck ist bei manchen Produkten auf Polnisch.

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