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18. Juli 2023 – Fahrt nach Pardubice

Mama, Mama, Maaaaaaama….. damit werde ich heute morgen um zwanzig nach sieben unsanft aus dem Schlaf gerissen. Eine Familie mit fünf!!! Kindern zwischen einem und etwa sieben Jahren beginnt den Tag damit, allen umliegenden Campern Bescheid zu sagen, dass es Zeit ist, aufzustehen 😎
Na gut, geh ich halt duschen, sicher ist noch niemand unterwegs. Von wegen, einer Frau steht schon vor den vier Duschen, eine wird gerade geputzt, die anderen sind belegt. Warten, warten, warten… nach zehn Minuten gesellt sich eine Norwegerin zu mir und wir mutmaßen, was die Dauerduscherinnen wohl da drin anstellen? Sollen wir ihnen noch ein Gläschen Sekt bringen? Dann wird eine Männerdusche frei und ich nehm halt die. Als ich nach zwei Minuten wieder rauskomme, seh ich, wie ein junges Mädel mit Schminkköfferchen und Handtuchturban aus der Dusche schlappt, sie war sicher ne halbe Stunde da drin. Kein Kommentar.

Wir frühstücken mit guter Unterhaltung durch die Großfamilie, da ist halt was los, einer schreit immer! Um zehn fahren wir los, jedoch nicht wie geplant weiter nach Breslau, sondern zurück nach Tschechien, genauer nach Pardubice (dt. Pardubitz). Dort haben wir am Mittwoch Abend ein Treffen mit Sting (für meine Mama: das ist eine Musikgruppe mit einem super Sänger). Wir haben gesehen, dass er dort ein Konzert gibt und kurzerhand entschlossen, dahin zu fahren. Achim kauft online Karten und wir versuchen, per Email auf einem Campingplatz in der Nähe einen Platz zu reservieren, sodass wir von dort aus mit den Rädern hinfahren können. Von dort aus sind es noch etwa 80 km bis Prag, da wollten wir ja eh noch hin. Tja, das ist der Vorteil, wenn man mit dem Camper unterwegs ist, man ist doch ziemlich flexibel.

Wir nehmen die Autobahn A4 bis Opole und die Europastrasse E46 – insgesamt 355 km. Auf der polnischen Autobahn bezahlen wir für die ersten beiden Abschnitte Krakau – Katovice jeweils 15 Zloty, das sind etwa 3,50 Euro pro Abschnitt (bezahlen entweder bar, Visakarte oder Handy). An den Bezahlstellen auf der Gegenseite bilden sich lange Staus, weil es keine automatische Bezahlmöglichkeit gibt. Die Fahrt ist ziemlich langwierig und auch bissle öde, unheimlich viele Lastwagen sind unterwegs und die Landschaft wechselt zwischen Wald, Mais- und Weizenfeldern. Auf der Autobahn geht das ja noch, aber über Land und durch die ganzen Dörfer ist es echt mühsam. Auf der E46 fahren wir praktisch ständig hinter LKWs, überholen unmöglich und die Strasse, die Städte und Dörfer teilt, zieht sich.

Der Camping, den Achim ausgesucht hatte, gibt es nicht mehr. Also fahren wir erstmal zu der Arena, in der morgen Abend das Konzert stattfinden soll. Kein einziges Plakat🥴. Wir kontrollieren nochmal, ob wir wirklich den richtigen Tag und den richtigen Ort haben- alles ok. Wir parken genau an der Elbe vor der Arena, wäre notfalls auch möglich, aber mit den Rädern in die Stadt fahren und das Auto dort alleine lassen ??? Ne, lieber nicht. Also weitersuchen. Wir fahren nochmals an den nicht existierenden Camping zurück und fragen jemanden, ob man denn da auf dem Parkplatz oder auf der von Park4Night vorgeschlagenen Wiese stehen könnte. Ersteres ja, zweiteres nein. Die Wiese ist Privatgelände. Aber uns beiden ist nicht wohl dabei und wir beschließen, doch noch weiter raus zu fahren. Was nochmal ne halbe Stunde bedeutet, aber egal. Nach einigem Suchen, wir fahren an der Burg Kunietitzer Berg (Beitragsbild) vorbei, landen wir schließlich auf dem Autocamp Hluboky, der an einem See liegt. Unter grossen Bäumen finden wir einen schönen Platz, essen in der Kneipe am See Wrap und Pommes, hüpfen ins grünbraune, recht warme Wasser und relaxen erstmal. Die Rutsche und das Kinderbecken sind nicht mehr in Betrieb. Das war anstrengend heute, 8 Stunden unterwegs, so lange fahren wir sonst nie

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