22. August – Abschied von lumbalumba
Ja, schade, die zweieinhalb tauchtage sind vorbei und wir warten grade drauf, wieder zu freddies zurückgefahren zu werden. Aber wir haben wirklich viel gesehen, jeder Tauchgang war anders.
Heute morgen waren wir wieder an einem spot, der hieß “ widows current….“‚ weil es so viel unvorhersehbare und fiese strömungen gibt, dass wohl schon einige frauen ihren liebsten dort verloren haben. Das wollten wir natürlich nicht und die wasserroberfläche sah schon wieder so aus, als ob sich ein riesiger whirlpool darunter befindet, was auch so war, deshalb entschieden wir mit unserem guide, dass wir die ruhige variante dem kick vorziehen. Vorsichtshalber hab ich gleich nach dem abtauchen meinen riffhaken gezückt, konnte ihn aber bald schon wieder wegstecken. Es war sehr ruhig und achim konnte in ruhe bilder machen und der neue guide hat uns auch einiges gezeigt.
Zum ersten Mal sahen wir Nasen- oder auch Geistermuränen genannt ( ribbon eels, erstes Bild unten), mannsgrosse Gorgonien und einen schönen Buntbarsch. Umfangreiche Untersuchungen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts haben gezeigt, dass die schwarzen Nasenmuränen juvenile Männchen, die blauen adulte Männchen und die gelb gefärbten Exemplare geschlechtsreife Weibchen sind. Die Tiere wandeln sich im Laufe ihres Lebens von Schwarzgelb über Blau zu Reingelb um, wobei die erste Umwandlung etwa bei einer Körperlänge von etwa 95 cm stattfindet. Wir haben hier also ein Männchen gesehen.
Wir waren die zweite gruppe, die zum boot zurück kam, die anderen waren in alle winde oder besser strömung zerstreut und mussten ihre bojen setzen, damit man sie sehen und holen konnte. Ein italiener führte auch eine gruppe an und ich bin der festen übergzeugung, dass er nicht mal unter wasser still sein konnte. Er plapperte und gestigulierte, wie es halt usus ist bei den italienern und die anderen meinten, man könnte anhand seiner gesten auch unter wasser alles verstehen, was er meint, sagen zu müssen. Naja, ich habs lieber ruhiger unter wasser.
Und natürlich sind die meisten auf grosses fischzeug aus. Hauptsache, man hat einen hai oder besser noch zwei vorbeizischen sehen oder einen rochen, das viele tolle kleinzeug, das sich in den felsspalten oder an den korallen versteckt, interessiert sie garnicht!
Gut für uns, so können sie kilometer machen und wir in ruhe beobachten und fotos schießen 😉
Nachmittags entschieden wir uns für einen Tauchgang am Hausriff, ohne Guide, um mal in Ruhe alles abzuchecken. Das Riff ist auf den ersten Blick unspektakulär, aber wenn man eine Weile rumschwimmt in 5-6 m Tiefe sieht man immer mehr. Kleine und grosse Rotfeuerfische, überall unter den Felsen und im Sand liegend, ein Feld von Meeraalen, erst sieht man nur einen, dann entdeckt man, dass im Umkreis überall welche rausschauen, grosse Stein- und Skorpionfische, Koffer- & Kugelfische, sogar eine Seeschlange lag unter einem Felsen. Wir haben uns nicht getraut sie aufzuwecken.
Immer wieder erstaunlich, wie toll sich die Fische tarnen und verstecken können. Sie sind kaum von ihrer Umgebung zu unterscheiden, wie dieser Skorpionsfisch da oben.
Das ist ein schwarzer Rotfeuerfisch….besser nicht anfassen, ansonsten kann man sich die kommende Nacht und den Rückflug sparen. Aber sie sind sehr gutmütig und wollen wirklich nichts von einem, lassen sich auch fotografieren und bleiben immer auf Abstand.
Das mit den Meeraalen hat Achim ja schon geschrieben, es sieht wirklich total lustig aus, wie die da aus dem Boden auftauchen und umherkucken, aber sobald man ihnen zu nahe kommt, schwupps sind sie weg.
Jetzt sind wir wieder bei Freddie angekommen und in einer stunde gibt es abendessen! Das haben wir wirklich vermisst, es gibt nicht viel abwechslung in der indonesischen küche, die sie in touristenorten so anbieten. Würde mich echt interessieren, wie sie zu hause kochen?…..
Freddie wird uns wieder verwöhnen, da bin ich mir sicher!
Rückblickend hätten wir die ersten Tage besser gleich in Ipoih verbracht und irgendwann anschliessend zu Freddie’s gewechselt. Das Tauchen in Ipoih hat uns nämlich super gefallen.
Einzige Wehmutstropfen sind , dass es ziemlich starke Strömungen hat, die auch plötzlich auftreten können und entgegen der Werbung auf der Webseite kommen wohl seit dem Tsunami 2004 keine Walhaie mehr an Pulau Weh vorbei. Ron, einer der Tauchguides meinte, daß die Walhaie ihre Route gewechselt hätten. Schade, aber wir hatten auch so viel Spass und fanden, daß die Mitarbeiter der Tauchschule Lumbalumba (lumba heisst übrigens Delphin) einen super Job machen.