2013IndonesienSumatra 2013

9. August – Berastagi, Karobatak

Nach einer Nacht im Tiefschlaf gab es morgens Nasi Goreng als Frühstück und einen Kaffee, tiefschwarz mit 3 grossen Löffel Zucker. Den braucht man auch, um dieses Gebräu trinken zu können.

Hier gibt es nur Leute, die praktisch kein Englisch sprechen. Schwierig mit der Verständigung, aber irgendwie geht es immer.

Beim Blick aus dem Zimmer sahen wir, dass der Vulkan Sibayak direkt vor der Haustür ist. Man konnte mit bloßem Auge die Rauchschwaden sehen, die er permanent ausstösst. Mit dem Fernglas sah man auch Leute am Kraterrand rumkraxeln. Das Wetter war ziemlich windig und dunkle Wolken, war vielleicht keine gute Idee an diesem Tag hochzugehen. Wir beschliessen heute erst mal die Umgebung und Berastagi zu erkunden. Die Temperaturen haben sich total verändert, Karin läuft mit Langarmshirt, Fleece, Socken und Halbschuhen rum, welch ein Wandel!

Erst besuchen wir ein Dorf der Karobatak, so heisst der Volksstamm, der hier wohnt. Das Dorf, namens Lingga, soll noch alte bewohnte Batakhäuser haben, die man besichtigen kann. Erst kommt ein kleines Museum, in dem uns eine ältere Dame empfängt und die uns schliesslich überredet, uns mal als Batak zu verkleiden, nicht nur Karin, sondern auch ich werden neu eingekleidet. Karin willigt sogar ein mal Betel zu kauen. Betel ist eine Nuss, deren Mark total roten Speichel macht. Das Mark wird auf ein Betelblatt gebröselt und gekaut. Sie sah aus wie Drakula nach dem Abendmahl. Es hat ihr aber nicht geschmeckt, ganz im Gegenteil, nach ein oder zweimal kauen hat sie alles so schnell wie möglich ausgespuckt. Der Inhalt des Museums ist nicht besonders spannend, aber das Haus und die Führerin machen die fehlenden Highlight mehr als wett.

Weiter ging es mit ihrer Tochter zum Dorf. Dort empfing uns ein älterer Herr, der zu unserem Erstaunen  in passablem Deutsch durch das Haus, das ca 1860 gebaut wurde, führte. Die alten Häuser wurden nach der Gebetshaltung gebaut, die früher eingenommen wurden, wenn man den 3 Göttern huldigte. Der Eingang ist bewusst klein gehalten, damit man sicher immer verbeugen muss, bevor man ins Haus kommt. Ich musste mich besonders tief verbeugen. Der Eingang hatte einen kleinen Absatz und Griffe rechts und links. Er diente als Gebärstuhl. Im Haus gibt es mehrere Feuerstellen, für jede Familie einen und für jede Eltern gibt es noch ein separates Schlafzimmerchen. Wasser muss herangetragen werden und Klo gibt es nicht. Die Häuser sind nur aus Holz, ohne Nägel, gebaut. 

Danach ging es zurück nach Berastagi, den Markt und die Hauptstrasse anschauen und eine Kleinigkeit essen. Wir fanden sogar eine Bäckerei, die “Black Forest” Torten im Angebot hatte.
Hatten viel Spass mit den Gemüse und Obstverkäuferinnen und mussten/durften viele Bilder machen.
Zum Essen gab es gegrillten Schweinebauch mit Reis und einer dunkelroten scharfen Sauce. Später erklärt mir Karin, dass das dunkelrot von Schweineblut herrührt. Sie hat heimlich mit der Köchin geschwatzt, die hochschwanger ist. Wir müssen ja noch einen Namen finden, der mit “I” beginnt und da lag es nahe, die werdende Mutter zu fragen, ob sie vielleicht schon einen Namen für ihr Kind hat. Die war allerdings nur darauf bedacht Karin zu fragen, ob es einen schönen Namen in Deutschland gäbe. Jetzt wird das Kind vermutlich Madleen Katrin heissen, die indonesische Schwangere war happy und versprach ein Bild zu senden.

Abends aßen wir erst diverse Früchte, die wir auf dem Markt gekauft haben. Tomarillios, Mangos, Salak, Bananen mit Steinen drin, eine Art von Sharonfrucht und etwas, das Passionsfrüchten ähnlich ist, aber etwas anders schmeckt. Dann ging es auf den Nachtmarkt, um noch die Genüsse zu kosten, die dort angeboten werden.

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