Bevor wir heute morgen zum Dschungeltrekking mit Eddy (Handy
085270867454) losgingen, konnten wir noch mit einem indonesischen Reiseführer, der mit 2 Schweizern unterwegs war, sprechen. Ramlan Sembiring (www.depary-adventure-sumatra.com) ist Touroperator, war früher Deutschlehrer und spricht daher sehr gut deutsch. Er gab uns Tipps für die Fahrt zum Tobasee und bot sich an, eine Übernachtung für uns in Berestagi zu organisieren. Morgen ist Ende des Ramadan und das Zuckerfest wird überall gross gefeiert. Könnte daher schwierig werden, noch ein Zimmer für eine Nacht zu bekommen. Wir möchten morgen gerne weiterreisen, vier Tage in Tangkahan sind wirklich genug, vielleicht meldet er sich.
Nachdem wir den Fluss am Elefantenwaschplatz durchwatet haben, ging es eine Stunde steil bergaufwärts. Mir lief der Schweiss in Strömen. Oben angekommen war ich nass bis auf die Unterhose. Gott sei Dank haben uns die beiden Führer unsere Rucksäcke abgenommen. Bei dieser Hitze und Luftfeuchtigkeit ist Trekking kein Zuckerschlecken. Die Blutegel am Boden strecken ihre Hälse nach uns und immer wieder müssen wir welche absammeln, bevor sie sich festsaugen können. Durch ihre spezielle Fortbewegungsart sind die Biester recht schnell unterwegs und man merkt sie einfach nicht. karin hat sich gleich mal einen eingesammelt, zwischen den Fingern hat er gesteckt und sie meinte erst, es wäre ein Moskitostich, aber dann fing es an zu bluten und da war es klar. Anscheinend können sie sich auch an Hosen und Tüchern festhalten, je nachdem, wo sie hängen, ob es sich um eine „Boden- oder Busch“spezies handelt, auf jeden Fall hatte Karin einige an sich hängen, konnte sie aber immer rechtzeitig erwischen. Selbst Eddy sammelte einige an seinen orangenen Löchersocken ein, aber der Hintermann oder Hinterfrau machte den vor ihm gehenden immer auf „Mitläufer“ aufmerksam.
Leider haben wir in den 3 Stunden Wanderung kaum Tiere gesehen, nur beeindruckenden Primärwald mit riesigen Bäumen. Wieder am Fluss angekommen, wollen wir sofort ein Bad nehmen. Beim Umziehen zeigt sich, dass ich von den Blutegeln nicht verschont geblieben bin. Am linken Oberarm hängt ein dickvollgesaugter leech und nachdem Karin noch einige Fotos von ihm geshootet hat, darf er von Eddy abgenommen und auf einen Stein verfrachtet werden. Karin verarztet mich nach einem kühlenden Bad fachfrauisch und dann machen wir uns auf zu Jungle Lodge, um Alex zu treffen und was zu uns zu nehmen. Schliesslich habe ich viel Blut verloren und muss für Nachschub sorgen!
Ach ja, ich habe noch nicht erwähnt, woher wir Alex kennen. Er ist der Besitzer der Jungle Lodge, dem besten Hotel hier in Tangkahan, vom Restaurant gibt es einen malerischen Ausblick auf den Fluss. Auf unsere Emailanfrage im Januar nach einem Bungalow bekamen wir eine Email zurück, die eine deutsche Telephonnummer in der Münchner Gegend enthielt. Alex wohnt mit seiner deutschen Frau und Tochter in der Nähe von Rosenheim, kommt im Sommer nach Tangkahan und verbringt den Winter dann wieder in Deutschland. Wir haben 2-Mal in D miteinander telephoniert und trafen uns jetzt in seinem Restaurant auf ein Schwätzchen, durften ein paar deutschsprachige Lieder mitsingen, Marmor, Stein und Eisen-mässig halt. Unterm Dach des Restaurants lag eine Pit Viper in luftiger Höhe und hinter dem Bild neben der Theke hielt sich ein grosser Gecko versteckt – hat uns mit grossen Augen angeschaut, als wir das Bild für ein Foto etwas hochhoben.
Eddy, der wie Julian am 23. November Geburtstag hat (Zufall, dass wir diesen Guide trafen ??), schlug vo,r zum Abschluss noch ein kleines romantisches Fest zu organisieren. Obwohl ich ihm immer wieder sagte, das der Himmel Regen für den Abend ansagt, wollte er ein Tubing zu einer Insel im Fluss und dort ein Dinner, Lagerfeuer und Gitarrenmusik. Auf der Fahrt zum Parkplatz für das Auto habe ich aber die richtige Entscheidung getroffen und die Sache mit dem Tubing abgeblasen. Jetzt, 17:13 Uhr, wäre genau die Zeit, in der wir auf dem Fluss gewesen wären und es geht ein starkes Gewitter mit heftigem Regen nieder. Man sollte seiner Intuition immer vertrauen. Heute hat sie uns auf jeden Fall richtig beraten. Mal sehen, wie der Abend weitergeht. Das Dinner ist auf jeden Fall der Sintflut zum Opfer gefallen. 500000 Rupien pro Person fanden wir eh ein wenig viel, wenn man bedenkt, dass wir für Essen für zwei Personen inkl. Getränke selten mehr als 100000 Rupien bezahlen. Naja, warten wirs ab!