3. August – Wer ist wer? Und wie blöd?

Nach einer schweisstreibenden stunde immer am fluss lang, währenddessen wir alle möglichen guesthouses anschauen und teilweise auch bewundern konnten, suchten wir uns eine schöne stelle und warfen uns ins kühle nass. Es ist echt super, sich in der strömung treiben zu lassen und dann im kehrwasser irgendwo wieder anzulanden. So vertrieben wir uns die zeit und dann haben wir im Jungle Inn was getrunken und gegessen. Dort erfuhren wir auch, dass gleich in der nähe der eingang zum leuser nationalpark ist und dass wir von dort aus an einer orang utan fütterung teilnehmen könnten. Hben wir uns nicht zweimal sagen lassen, schliesslich sind wir nur einmal in der gegend und da kann man auch mehrfach diese tollen tiere bewundern.

Also gings mit einem kleinen schlauchboot über den fluss, hat mich ein bisschen an basel erinnert, an der leine auf die andere seite und dann registrieren am eingang und für jede kamera bezahlen. Aber alle diese preise sind echt human, kein vergleich zu europa.

Leider kamen ausser uns noch etwa 30 andere menschen auf die idee, darunter eine ganze horde ich weiss nicht was, achim meinte, es wären schon indonesier gewesen, egal, auf jeden fall sind sie eingefallen wie die makaken. Laut, raumeinnehmend und wenig einfühlsam. Eine frau hat sich erstmal ins gebüsch verdrückt und kam gleich drauf mit einem arm voll betel blätter wieder. Erst dachten wir, sie wolle die affen damit füttern, aber nach kurzer zeit grinste sie uns mit total rotem mund an. In der hütte am eingang konnte man einen film über verhaltensregeln anschauen. Ein ranger führte ein pärchen durch den park und erklärte alles und der typ musste den blödmann spielen, der alles falsch macht und seine freundin hat ihm dann alles erklärt und übersetzt. Also WIR wussten genau, wie wir uns zu verhalten hatten, aber die horde hatte den film nicht gesehen…..

Kurz nach drei begann dann der aufstieg. Achim und ich schauten, dass wir gleich hinter den rangern gingen und die meute schnattern und lärmend hinter uns blieb. Aber natürlich kamen die irgendwann auch den berg hochgeschnauft und dann sassen und standen alle erwartungsvoll an einer fütterungsplattform mitten im wald. Die ranger klopften mit steinen auf den holzboden und alle schauten neugierig umher. Ab und zu wurden wir zur ruhe ermahnt, aber wie gesagt, es gibt echt viele blöde leute und es war eher jahrmarktstimmung, als alles andere. Irgendwann hörte man sie dann kommen, erst ein halbwüchsiger und dann die mama samt baby. Natürlich hatten alle handys und fotoapparate bereit und der ranger sagte noch, haltet abstand zu der mama, sie ist manchmal aggressiv wegen ihrem kind und behaltet eure sachen bei euch und zeigt keine wasserflaschen oder gar lebensmittel. Er hatte noch nicht ausgeredet, da kam besagte mama aus den bäumen runtergeschwungen, aber nicht richtung fütterungsplattform, wo der andere schon war, sondern schnurstracks auf nen typen zu, der seine tasche am boden vor sich stehen hatte. Die meute (affen oder menschen…ratet mal) stob auseinander, der affe schnappte sich die tasche und entschwand den baum hoch. Tja, so schnell konnte niemand reagieren. dann sass er oben und machte seelenruhig die verschlüsse auf und ein teil nach dem anderen segelte nach unten. Eine hose fand er besonders interessant, die hängte er er gleich mal 5 meter höher. Das baby fand es auch lustig und die leute unten auch, bis auf den typen, dem die tasche gehörte. Aber wenn man sich mal überlegt, welche folgen das für die orang utans haben könnte, also ich fand es ziemlich beschämend. Sonnencreme und antimückenmittel, geld, eine kamera, duschzeug, ein t-shirt, alles mögliche zeug war da drin und die affen geben sich ja nicht damit zufrieden, alles auszuräumen, sondern machen auch die tuben auf und essen davon. Echt, ich hätte dem typen am liebsten den hals umgedreht. Menschen sind doch doof! Viele auf jeden fall. Die tasche war schwer ramponiert, auseinandergerissen, futter raus, bänder ab usw. Netterweise hat der halbwüchsige dann sogar das tshirt wieder runtergebracht und dafür einige bananen abgestaubt, auch recht.

Wir haben uns dann irgendwann verzogen, nix wie weg!

Auf dem rückweg konnten wir noch ein paar badeszenen beobachten und dann war dieser tag auch schon wieder fast vorbei.

Die affenbande hier am bungalow hat sich heute abend nicht blicken lassen, vielleicht haben sie was anderes vor? Heute ist ja samstag!

Schluss für heute, bis denn

Karin