2022EuropaItalien

05. September 2022 – Villetta Barrea

Das Wetter hatte sich total verändert, am Morgen erwartete uns strahlender Sonnenschein. Wir verliessen den Stellplatz und fuhren ins Dorf Anversa hoch. In der Dorfmitte stand ein Obststand und wir konnten nur auf der Strasse anhalten. Niemand hupte, obwohl just in diesem Moment unglaublich viele Autos genau an dieser Stelle vorbeifuhren. Selbst die Polizei kam vorbei, ignorierte uns aber vollkommen. Der Verkäufer am Obststand erzählte gleich auf italienisch, dass er mal in Nürnberg gearbeitet hätte. Dann drückte er Karin eine Plastiktüte in die Hand und liess sie aussuchen, was sie kaufen wollte. Nebenan wurden Arancini Sicilini – wir kauften 2 Stück zum probieren – Käse, Schinken und Brötchen (teilweise schwarz verkohlt) verkauft. Naja, man muss alles mal probieren. Also Brötchen und Käse auch gekauft. Wir standen bestimmt 10 Minuten auf der Hauptstrasse ohne dass sich jemand gestört fühlt. Vielmehr kamen noch andere Kunden und parkten neben uns.

Dann nahmen wir die Strasse nach Scanno, das war die Strasse, die wir von unten aus der Schlucht gesehen hatten. Wir passierten die Hügeldörfer Castrovalva und Villalago und den Lago San Domenico. Unterwegs waren wieder Hinweisschilder, die Kollisionen mit Bären auf der Strasse vermeiden helfen sollten. Bienenkästen, die auf einer Wiese in diesem Gebiet aufgestellt waren, wurden durch Elektrozäune geschützt. Klar, sie wären die Leibspeise der Bären.

Auf dem Weg zum Lago di Scanno wurde auf die Maximalhöhe von 3 m hingewiesen. War für aber kein Problem, denn der Bus ist nur etwa 2,80 m hoch. Die Engstelle mit nur 3 m Höhe war diese Durchfahrt unter einer Kirche.

WIr mussten durch die Innenstadt von Scanno fahren, um weiter Richtung Villetta Barrea zu kommen. Erste Befürchtungen, dass wir da in engen Sträßchen landen, zersteuten sich rasch als uns ein kleiner LKW entgegenkam, der größer war als unser Bus. An einem Geldautomaten zogen wir noch schnell Bargeld, dann ging es in Serpentinen den Pass hinauf. Auf 1670 m Höhe lag das Hotel “Albergo Paradiso” und sogar Skilifte. Auch in Scanno konnte man schon Skilifte sehen, die auf die über 2000 m hohen Gipfel der Abruzzen hochgingen. Auf dem Pass entdeckte Karin Silberdisteln, Amethyst-Mannstreu und eine Hummel am Frühlingszahntrost – Bilder gemacht, ist ja logisch. Es gab ganze Wiesen mit verblühten Mannstreu-Pflanzen, muss im Frühling gigantisch aussehen.

Da wir um die Bremsenproblematik an den Fiat Ducatos wissen, waren wir froh, dass die Strasse hinab ins Tal eine Geschwindigkeitsbegrenzung 30 km/h hatte. Wir zuckelten als ohne zu bremsen im 2. Gang den Hang hinunter, fuhren am Ufer des Lago di Barrea entlang in den Ort Barrea. Dort suchten wir ein Restaurant zum Mittagessen, aber erst in der Altstadt entdeckten wir ein Restaurant, das geöffnet war. Nachdem wir Platz genommen hatten, füllte sich das kleine Restaurant  – nur 6 Tische – innerhalb weniger Minuten. Karin wählte Nudeln mit Steinpilzen, ich nahm erst Antipasti Tegamino – mit Scamorza überbackene Mischung aus Salsici, Steinpilzen und Trüffelcreme. Als Hauptgericht gab es Rindfleischstreifen auf angebratenem Radicchio, der mit Aceto Balsamico glasiert war. Die Gerichte enthielten reichlich Steinpilze und alles schmeckte perfekt. Mit Getränken kostete das Essen 44,50 € – 2,50 € für einen Viertel Wein muss man extra erwähnen !

Sehr satt machten wir noch einen Rundgang durch das Dorf und fuhren dann zu einem sehr abseits gelegenen Camping am Rand des Sees. Es waren keine Wohnmobile da, wir hatten die ganze Wiese für uns allein. Hinter einer Hecke gab es lediglich einige Zelte am Seeufer. Schnell die Badsachen angezogen und gleich ging es zum Baden. Am Ufer sah man jedoch, dass der Uferbereich mit Grünalgen überwuchert war. Wir gingen etwas am Ufer entlang und fanden schnell eine Stelle, die perfekt zum Baden war. Das Wasser war oben ca 20 Grad warm, in Fusstiefe vielleicht noch 17 Grad. Aber wir genossen das kühle Bad.

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