2022EuropaItalien

07. September 2022 – Peschichi im Gargano

Wir verliessen morgens das Campeggio Colle Ciglio am Lago di Barrea und fuhren nach Campobasso (2 Stunden Fahrt). Unterwegs stand am Berghang eine für diese Gegend ausgewöhnliche Kirche (Basilica Minore dell’Addolorata, neogothischer Baustil), die wir nur aus dem Auto fotografierten. Kurz hinter Campobasso sollte eine besonders gut erhaltene römische Stadt ausgegraben worden sein – stand im Reiseführer. Das Saepinum, das heutige Altilia di Sepino war leider in unserem Navigationssystem falsch eingezeichnet. Daher fuhren wir erst mal vorbei und mussten 13 km zurückfahren, um in einem Kreisverkehr wieder genau die gleiche Strecke zurückzufahren. Der Parkplatz direkt vor einem Restaurant war wirklich schlecht ausgeschildert. “Durch Altilia, das eine um Christi Geburt errichtete Stadtmauer mit vier prächtigen Toren umsäumt, führte einst der “Tratturo”, der Fernwanderweg (Trift) für Viehherden. Die Stadt besitzt ein gut erhaltenes Amphitheater – es ist von Bauernhäusern des 18. Jahrhunderts umgeben, die sich harmonisch in die Reste der antiken Anlage einfügen –, ein Schwimmbad, Thermen, eine Sporthalle, ein Gerichtsgebäude, einen Lebensmittelmarkt usw., eben alles, womit in der Römerzeit ein wohlhabendes Gemeinwesen ausgestattet war. Ansehnliche Brunnen und Tempel umrahmen das Forum, und an zentraler Stelle ragen die eindrucksvollen Säulen der Basilika in den Himmel (aus https://www.terra-italia.net)”. Uns beeindruckte besonders die Anordnung der Steine in den Mauern. Alle Steine standen auf einer Spitze. Das verlieh den Mauern ein ganz besonderes Flair.

Von Campobasso fuhren wir auf einer Landstrasse nach Termoli (70 km) zurück ans Meer und von dort auf der Autobahn und anschliessend auf Landstrasse weitere 100 km nach Peschichi, das im Gargano liegt. Nach dem Verlassen der Autobahn konnten wir beobachten, wie grosse Anbauflächen von Tomaten geerntet wurden. Lastwagen, bis an den Rand gefüllt mit Tomaten, transportierten sie ab. Die Tomaten wuchsen ohne Tomatenstangen auf dem Feld. Danach ging es durch Olivenhaine mit unzähligen alten Bäumen und schliesslich steil den Berg hinab ans Meer. In Peschichi fackelten wir nicht lange, sondern checkten auf dem ersten Camping ein, an dem wir vorbeifuhren. Verglichen mit den Abruzzen ist es hier sehr heiss, um die 30°C. Nach einer kurzen Pause gehen wir ans Meer, das nur 50 m entfernt ist. Langer Sandstrand voller, meist besetzter, Miet-Liegestühle. Was soll’s – dafür gibt es hier was zu beobachten. Ins Wasser ging es sehr flach hinein – ideal mit Kindern – und das Wasser war genau was wir jetzt brauchten – klar, nicht zu kalt , keine Quallen im Wasser.

Gegen 19 Uhr machten wir uns mit den Rädern auf den Weg, um ein Restaurant zu suchen. Im kleinen Hafen fanden wir nichts was uns gefiel, also fuhren wir flugs den Berg hinauf – mit Ebikes keine grosse Anstrengung. Nach einigen Kehren sahen wir über uns die Terrasse einer Pizzeria und entschieden spontan dort essen zu gehen. Wir hatten auch Glück und es gab sogar noch einen Tisch, obwohl das Restaurant schon recht voll war. Und allein schon die Aussicht rechtfertigte unsere Wahl. Aber auch die Pizza schmeckt vorzüglich.

Nach dem Essen fuhren wir weiter den Berg hinauf und erlebten eine Überraschung. Erst kamen wir an einigen Restaurants vorbei, deren Speisen gut aussahen und danach fuhren wir in eine Fussgängerzone, die gut besucht war. Neben den typischen Andenkenshops gab es eine echte Fressmeile. Ein Restaurant am Anderen und die meisten war sehr gut besucht. Weiter oben ging es ab in die Zitadelle, wir parkten unsere Räder vor dem Eingang. Drinnen ging es auf etwas rutschigen uralten Steinen im Kreis herum, vorbei an unzähligen Läden und Restaurants. An einem noblen Hotel konnte man die Köche in der Küchebeim zubreiten des 80 € teuren Menus beobachten.

Die Strasse hoch in das Dorf war eine Einbahnstrasse. Daher fuhren wir einen anderen Weg wieder ins Tal hinab. Diese Strasse war aber weitgehend unbeleuchtet und wir fuhren in absoluter Dunkelheit nur mit dem Vorderlicht unserer Räder die Strasse sehend den Berg runter. Immer mal wieder überholte uns ein Auto und wir waren froh heil unten angekommen zu sein. Die Strecke war deutlich länger als der Aufstieg, so dass wir in die Landstrasse einbiegen mussten. Wir konnten nur hoffen, dass die Autofahrer unser kleines Licht richtig interpretierten. Alles ging gut …

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